Unwort des Jahres 2017 ist „alternative Fakten“

Die Jury habe insgesamt 1.316 Einsendungen erhalten

Darmstadt. Der Begriff „alternative Fakten“ ist zum Unwort des Jahres 2017 gekürt worden. Die Bezeichnung sei der „verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen“, teilte die Jury am Dienstag in Darmstadt mit. Der Ausdruck sei zum Synonym und Sinnbild für „eine der besorgniserregendsten Tendenzen im öffentlichen Sprachgebrauch, vor allem auch in den sozialen Medien, geworden“. „Alternative Fakten“ stehe für die sich ausbreitende Praxis, den Austausch von Argumenten auf Faktenbasis durch nicht belegbare Behauptungen zu ersetzen, „die dann mit einer Bezeichnung wie `alternative Fakten` als legitim gekennzeichnet werden“. Zudem wurden die Begriffe „Shuttle-Service“ im Zusammenhang mit den Seenotrettungseinsätzen von Nichtregierungsorganisationen im Mittelmeer sowie „Genderwahn“ gerügt. Für das Jahr 2017 seien 684 verschiedene Wörter eingeschickt worden, von denen circa 80 auch den Unwort-Kriterien der Jury entsprochen hätten. Die Jury habe insgesamt 1.316 Einsendungen erhalten. Die zehn häufigsten Einsendungen insgesamt, die allerdings nicht sämtlich den Kriterien der Jury entsprachen, waren „Babycaust“ (122), „alternative Fakten“ (65), „Nazi“ (34), „Sondierungsgespräche“ (27), „ergebnisoffen“ (21), „Jamaika-Koalition“ (18), „atmender Deckel“ (16), „Obergrenze“ (16), „Fake News“ (16) und „Bio-Deutsche(r)“ (15). +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen