Unterstützung für Schulz-Forderung nach Kanzlerkandidaten-Urwahl

In einem Mitgliedervotum stellen

Der frühere Parteichef Martin Schulz erhält Unterstützung für seine Forderung nach einer Urwahl des nächsten SPD-Kanzlerkandidaten. „Martin Schulz hat Recht“, sagte Ralf Stegner, stellvertretender SPD-Vorsitzender, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Es wäre eine sehr gute Idee, wenn verschiedene Personen mit unterschiedlichen Profilen sich um die Kanzlerkandidatur der SPD bewerben und einem Mitgliedervotum stellen würden“, fügte Stegner hinzu. „Das wäre ein guter Vorwahlkampf, belebt den innerparteilichen programmatischen Diskurs und weckt neues Interesse für die SPD und ihre Ideen. Das können wir gut gebrauchen.“

Auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil unterstützt den Vorstoß des früheren SPD-Chefs Martin Schulz, Spitzenposten in der Partei wie den Kanzlerkandidaten durch die Mitglieder bestimmen zu lassen. „Ich bin 2012 durch einen Mitgliederentscheid Spitzenkandidat (in Niedersachsen) geworden. Wenn es mehrere Kandidaten gibt, bin ich sehr dafür, dass die SPD bei wichtigen Personalentscheidungen so verfährt“, sagte Weil den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. In Sachen innerparteilicher Demokratie müsse sich die SPD aber von der CDU nichts vormachen lassen. „Die CDU hat noch nicht einmal ihre Mitglieder über Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn abstimmen lassen.“

Der ehemalige SPD-Chef Martin Schulz hatte eine solche Vorwahl zuvor gefordert. Wenn Personen mit ihren Programmvorstellungen im Wettbewerb anträten, dann werde es „richtig spannend“, sagte Schulz dem RND. Weiter führte der einstige Kanzlerkandidat aus: „Wir in der SPD sollten deshalb nicht verzagt sein und spätestens zur nächsten Bundestagswahl in der Urwahl den Spitzenkandidaten bestimmen.“ Schulz nannte den Auswahlprozess um die Nachfolge Angela Merkels an der Spitze der CDU als gelungenes Beispiel. „Die CDU ist einen sichtbar neuen Weg gegangen. Das war innovativ, spannend und demokratiefördernd.“ Eine Urwahl würde die SPD stärken und „inhaltlich beleben“, sagte Schulz. +++

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