Umweltökonomin kritisiert Pläne für Lufthansa-Rettung

Emissionen in den kommenden Jahrzehnten zu halbieren

Die Umweltökonomin Claudia Kemfert kritisiert das geplante Rettungspaket der Bundesregierung für die angeschlagene Lufthansa. „Es ist ein großer Fehler, dass Deutschland nicht genau wie Frankreich, die Niederlande oder Österreich die Wirtschaftshilfen an konkrete Auflagen zum Klimaschutz koppelt“, sagte die Leiterin der Abteilung für Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) dem Nachrichtenportal Watson. „Es ist unverständlich, warum man nicht mit den europäischen Nachbarländern gemeinsame Sache macht und die Auflagen für die Unternehmen zur Emissionsminderung zur Conditio sine qua non macht. So verschleudert man nicht nur Steuergelder, sondern vertut eine wichtige Chance.“ Die Lufthansa müsse ebenfalls verpflichtet werden, die Emissionen in den kommenden Jahrzehnten zu halbieren, so Kemfert. „Wie das Unternehmen die Auflagen genau umsetzt, ob über den Einsatz von klimaneutralen Treibstoffen, der Beteiligung an  Zugfahrangeboten statt Kurzstreckenflüge oder anderen Wegen, bleibt dem Unternehmen überlassen.“ Unter den derzeitigen Voraussetzungen sei zu befürchten, dass mit Steuergeld Klimaschädigung betrieben werde, da die Konzerne das Geld nutzten, um die Treibhausgasemissionen ansteigen zu lassen. „Derartige klimaschädliche Subventionen sind nicht nur ökonomisch und ökologisch unsinnig, zudem sind sie sozial ungerecht, da alle Steuerzahler für die Rettung eines Konzerns zahlen, welcher das Klima dauerhaft schädigt“, so Kemfert. „Kluge und nachhaltige Wirtschaftspolitik geht anders.“ +++

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