Ultimatum abgelaufen – Hungerstreik von Klimaaktivisten verschärft

Das von den vor dem Bundeskanzleramt hungerstreikenden Klimaaktivisten gesetzte Ultimatum ist am Donnerstag fruchtlos verstrichen. Wochenlang hatten sie ein Gespräch mit den drei Kanzlerkandidaten gefordert, bis spätestens 23. September, 19 Uhr. Die verbliebenen zwei Hunger-Streikenden wollen nun angeblich auch nichts mehr trinken. Ursprünglich hatten seit dem 30. August sieben Klima-Aktivisten den Hungerstreik angetreten, um mit Laschet, Scholz und Baerbock ein „längst überfälliges, ehrliches und öffentliches Gespräch über die Klimakrise zu führen“, wie es hieß. Stattdessen seien lediglich Einzelgespräche nach der Wahl angeboten worden, Baerbock beispielsweise soll sich telefonisch gemeldet und die Hungerstreikenden aufgefordert haben, zu essen. Die Sprecherin der Bewegung „Fridays for Future“, Carla Reemtsma, verteidigte unterdessen den Hungerstreik. Jeder könne selbst darüber entscheiden, was ein legitimes Mittel des Protestes sei, sagte Reemtsma in der Sendung „Frühstart“ bei RTL/ntv. „Ich finde es vor allem erstmal erschütternd, dass junge Menschen in Anbetracht des politischen Versagens, das wir im Bereich der Klimakrise erleben, das Gefühl haben, zu diesem Mittel greifen zu müssen.“ Von Erpressung der drei Kanzlerkandidaten könne keine Rede sein, da ihnen selbst durch die Aktion der Aktivisten nichts drohe. In der Klimabewegung stehe man für dieselben Ziele ein, so Reemtsma. „Fridays for Future“ rufe allerdings nicht dazu auf, in den Hungerstreik zu treten. +++