Über 200 Arbeitssuchende nutzten Angebote der 13. Zeitarbeitsmesse des Kreisjobcenters

„Eine Brücke in den Arbeitsmarkt bauen“

Arbeitssuchende und Unternehmen zusammenzubringen, diesem Ziel hat sich die 13. Zeitarbeitsmesse des Kommunalen Kreisjobcenters Fulda verschrieben. 15 regionale Zeitarbeitsfirmen stellten am heutigen Mittwoch sich und ihre Angebote vor, führten Gespräche, präsentierten Jobs und schlossen im Idealfall Arbeitsverträge. In den Vorjahren wurden dadurch fast 550 Menschen in Arbeit gebracht. Eingeladen wurden rund 260 Personen, die aktuell Bürgergeld beziehen. In vier Gruppen hatten sie die Möglichkeit, sich direkt und niedrigschwellig über Jobangebote zu informieren.

„Kooperativer Eingliederungsprozess auf Augenhöhe“

Fachbereichsleiter Jürgen Stock sagte, „Wir starten die erste Zeitarbeitsmesse nach Einführung des Bürgergeldes. Kern und Grundlage dieser Reform ist ein ‚kooperativer Eingliederungsprozess auf Augenhöhe‘ zwischen Jobcenter und dem Leistungsberechtigten. Der kooperative Eingliederungsprozess baut auf Überzeugung, einer ressourcenorientierten Beratung sowie auf Vertrauen. Im Sinne dieses Leitbildes machen wir heute allen eingeladenen arbeitsmarktnahen Kunden ein zielgerichtetes Beschäftigungsangebot. Denn unsere Erfahrung zeigt: Ein Viertel unserer Arbeitsaufnahmen erfolgen nach wie vor bei Zeitarbeitsfirmen. Wir wollen daher unseren arbeitsuchenden Menschen durch Zeitarbeit eine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt bauen. Ein großer Teil der eingeladenen Personen hat zum anderen einen Fluchthintergrund, entweder resultierend aus dem Ukrainekrieg bzw. in Folge der Anerkennung im Asylverfahren aus Ländern wie Syrien, Afghanistan oder Irak. Mit den eingeladenen Migranten, die ein bestimmtes Level an Deutschkenntnissen aufweisen müssen, möchten wir den Unternehmen ein Angebot unterbreiten, ihren Fachkräftebedarf zu decken.“

Stock weiter: „Migranten können von Zeitarbeit besonders profitieren. Über Zeitarbeit erhalten sie die Chance, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse unter Beweis zu stellen. Gleichzeitig lernen sie die deutsche Sprache schneller und können sich mit unserer Unternehmenskultur vertraut machen. Ich glaube, mit einer Zeitarbeitsmesse bieten wir auch aktuell immer noch eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Wir als Jobcenter erwarten und versprechen uns von der heutigen Veranstaltung, dass mit dem Motto „Heute bewerben, morgen anfangen“ viele Beschäftigungsverhältnisse zustande kommen und viele unserer arbeitsuchenden Kunden ihren Lebensunterhalt dann mit Arbeit in Zukunft sicherstellen können. In diesem Sinne wünsche ich der heutigen Zeitarbeitsmesse einen guten Verlauf und vor allem gute Ergebnisse.“ Jürgen Stock dankte allen beteiligten, regionalen Zeitarbeitsfirmen für ihre Teilnahme, allen Kollegen für die Planung, Organisation und Durchführung der Zeitarbeitsmesse. Sein besonderer Dank galt den Kollegen im Arbeitgeberservice, die in den vergangenen Tagen noch einige Vorbereitungen getroffenen hatten. Die Gesamtverantwortung der 13. Zeitarbeitsmesse lag erstmalig bei Verena Malkmus als neue Sachgebietsleiterin im Arbeitgeberservice. Male zuvor lag die Gesamtverantwortung der Messe in den Händen von Markus Vogt.

Landrat Woide: Arbeit beinhaltet auch Wertschätzung – und die ist wichtig

Eröffnet wurde die Messe schließlich von Landrat Bernd Woide. Woide: „Wir haben ein großes Portfolio an Zeitarbeitsfirmen in der Region. Unsere gute Zusammenarbeit die wollen wir mit der 13. Zeitarbeitsmesse vervollkommnen.“ Der Landrat verwies darauf, dass die Ausrichtung der 13. Zeitarbeitsmesse kein Selbstzweck sei, sondern es vorwiegend darum gehe, Menschen in Arbeit zu bringen. Die sei unter den neuen rechtlichen Vorgaben eine Herausforderung. Nach Woide gebe es nur eines, was besser sei als Bürgergeld zu beziehen, nämlich auf keines angewiesen zu sein „Arbeit beinhaltet auch Wertschätzung und das ist wichtig.“ Eine gute Nachricht sei, dass die sogenannte U25-Reform abgesagt wurde. Hier sollte die Betreuung von Menschen unter 25 Jahren (U25) von den Jobcentern zu den Arbeitsagenturen verlagert werden, sagte Woide am Mittwoch anlässlich der Eröffnung der 13. Zeitarbeitsmesse des kommunalen Kreisjobcenters in Fulda. +++ ja