TTBL: Saarbrücken schlägt auch dezimiertes Düsseldorf

Bremens Kirill Gerassimenko. Foto: Martin Stöver

Der 1. FC Saarbrücken TT hat sich im Kampf um die Plätze in Stellung gebracht: Eine Woche nach dem 3:0 gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen hat der deutsche Vizemeister am 2. Spieltag der neuen Saison der Tischtennis Bundesliga (TTBL) auch Rekordmeister Borussia Düsseldorf geschlagen. Ebenfalls den jeweils zweiten Saisonsieg gab es für den TSV Bad Königshofen, den TTC Schwalbe Bergneustadt und den SV Werder Bremen. Der TTC Neu-Ulm unterlag bei der Heimpremiere, die TTF Liebherr Ochsenhausen warten auf den ersten Saisonsieg.

Nur in Notbesetzung war Borussia Düsseldorf zum Topspiel des 2. Spieltags zum 1. FC Saarbrücken TT gereist: Kristian Karlsson fehlte aufgrund einer Bänderdehnung im linken Fuß, Omar Assar aufgrund seiner Teilnahme an den African Games, Timo Boll wegen des Erreichens des Halbfinals bei den Czech Open. So musste am Sonntag ein Spieler ran, der eigentlich ebenfalls auf der Liste der Verletzten zu finden war: Ricardo Walther, der mit Rückenbeschwerden von den Czech Open zurückgekehrt war, stand ebenso im Aufgebot wie Trainer Danny Heister. Die körperlichen Beschwerden waren Walther im ersten Einzel des Tages anzusehen. 5:11 und 2:11 gab der Rückkehrer vom ASV Grünwettersbach die ersten beiden Sätze gegen Shang Kun ab, erkämpfte sich anschließend zwar den 1:2-Anschluss durch ein 11:9, der vierte Satz aber gehörte wiederum dem Saarbrücker. Mit 11:8 brachte Shang den deutschen Vizemeister mit 1:0 in Führung. In der Vorwoche hatte der Chinese beim 3:1 gegen Ochsenhausens Stefan Fegerl ein überzeugendes TTBL-Debüt gefeiert.

Jorgic und Pletea legen nach

Darko Jorgic sorgte im Eiltempo für die Saarbrücker 2:0-Führung, mit 3:0 setzte sich der 21 Jahre alte Slowene gegen Anton Källberg durch. „Es sieht klar aus, aber es war nicht einfach“, sagte Jorgic. Anschließend stand das Generationenduell an: Saarbrückens Cristian Pletea, 19 Jahre alt, gab sein TTBL-Debüt gegen den 47 Jahre alten Heister. Nur am Anfang allerdings hatte Pletea Probleme mit seinem Gegenspieler, einen 5:7-Rückstand drehte der Rumäne zum 11:9, in den weiteren Sätzen folgten 11:4 und 11:4 zum zweiten 3:0-Sieg der Saarbrücker in der neuen Saison. „Er hat gezeigt, dass er in einer tollen Verfassung ist“, sagte Jorgic über den Teamkollegen. „Ich denke, wir haben eine starke Mannschaft und werden in den kommenden Partien weiter kämpfen.“ Bedient dagegen waren die Gäste aus Düsseldorf. „Klar, ich bin enttäuscht, auch wenn wir ohne große Erwartungen nach Saarbrücken gefahren sind“, sagte Heister. „Abhaken“ müsse man das Spiel, meinte Borussia-Manager Andreas Preuß: „Die Situation mit Czech Open und African Games am Bundesliga-Wochenende zuzüglich unserer Verletzungsserie hat nicht mehr zugelassen. Das wird in dieser Saison hoffentlich so auch nicht mehr passieren.“

Pucar dreht nach 0:2 auf

Noch nicht in Form dagegen sind die TTF Liebherr Ochsenhausen: Nach dem 0:3 gegen Saarbrücken zum Auftakt gab es am 2. Spieltag eine überraschende 1:3- Niederlage beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. In Abwesenheit von Hugo Calderano, der bei den Czech Open das Halbfinale erreicht hatte, wurden Simon Gauzy, Stefan Fegerl und Vladimir Sidorenko von TTF-Trainer Dmitrij Mazunov ins Rennen geschickt. Und zunächst sah es nach einer erfolgreichen Aufstellung aus: 11:4 und 11:8 setzte sich Fegerl in den ersten beiden Sätzen des ersten Einzels gegen Tomislav Pucar durch. Dann jedoch wurde der Kroate immer stärker und sicherte Fulda-Maberzell mit 11:7, 11:9 und 11:8 die Führung. Für Punkt Nummer zwei sorgte Ruwen Filus durch seinen 3:2-Erfolg gegen Simon Gauzy. Im Duell der Youngster gab es anschließend einen klaren Sieger: Vladimir Sidorenko, 17, setzte sich mit 3:0 gegen Fan Bo Meng, 18, durch und brachte Ochsenhausen auf 1:2 heran, während die Leistungssteigerung des Fuldaer Talents im dritten Satz zu spät kam. Die stärkere Mannschaft an diesem Tag aber waren die Hausherren: Mit 3:0 gegen Gauzy sorgte Pucar, der zum Auftakt beim 0:3 gegen Bergneustadt krankheitsbedingt gefehlt hatte, für das 3:1 und damit den ersten Saisonsieg der Osthessen.

Nur Apolonia punktet für Neu-Ulm

Den erhofften Premierensieg beim Heimdebüt hat der TTC Neu-Ulm verpasst. Tiago Apolonia brachte den TTBL-Neuling zwar in Front mit einem 3:1 gegen Ovidiu Ionescu, anschließend aber spielten Daniel Habesohn und Steffen Mengel ihre Routine zugunsten des Post SV Mühlhausen aus. Habesohn bezwang erst Viktor Brodd und letztlich auch Apolonia jeweils mit 3:1, dazwischen setzte sich der erneut starke Mengel mit 3:2 gegen Gustavo Tsuboi durch. Nach dem 1:3 zum Auftakt in Düsseldorf war es der erste Saisonsieg der Thüringer. Neu-Ulm dagegen wartet noch auf die ersten TTBL-Punkte der Vereinsgeschichte. Zum zweiten Mal erfolgreich war der TTC Schwalbe Bergneustadt. Sieben Tage nach dem 3:0 gegen Fulda-Maberzell wurde der TTC Zugbrücke Grenzau mit dem gleichen Ergebnis bezwungen. Zwar schlugen sich die Grenzauer Youngster Kanak Jha (19), Anders Lind (20) und Ioannis Sgouropoulos (19) achtbar, abgeklärter aber war der Vorjahresvierte. Paul Drinkhall ließ sich im ersten Einzel von Jhas starkem Auftakt nicht verunsichern und gewann 3:2, anschließend ließen Benedikt Duda (3:1 gegen Lind) und Alvaro Robles (3:1 gegen Sgouropoulos) die weiteren Punkte folgen. „Wir hatten uns ein bisschen mehr ausgerechnet“, sagte Grenzau-Trainer Chris Pfeiffer, „aber wir hatten zwei Jungs dabei, die vorher erst ein Bundesliga-Spiel gemacht haben. Von daher bin ich froh, dass wir ein paar Sätze gewonnen und uns von einer guten Seite präsentiert haben.“

Bremen siegt im Doppel

Erneut einen Krimi sahen die Zuschauer beim ASV Grünwettersbach. In der Vorwoche hatten sich die Badener mit 3:2 gegen Neu-Ulm durchgesetzt, dieses Mal ging es gegen den SV Werder Bremen in das Schlussdoppel. Kirill Gerassimenko und Mattias Falck retteten das 2:2 für die Hanseaten, nachdem Grünwettersbach bereits dank Wang Xi und Tobias Rasmussen mit 2:0 geführt hatte. Und im Doppel hatte dann Bremen die stärkeren Nerven: Hunor Szöcs und Gerassimenko bezwangen mit 3:2 das Duo Qiu/Rasmussen, das am ersten Spieltag siegreich gewesen war. Für Werder war es der zweite Saisonsieg nach dem 3:0-Auftakterfolg gegen Jülich. „Es war das erwartet enge Spiel“, sagte Bremen-Trainer Cristian Tamas. „Ich glaube, wir werden viele solche Spiele in dieser Saison erleben, da das Niveau im Mittelfeld der Liga sehr ausgeglichen ist.“ Den erwarteten Sieg gab es für den TSV Bad Königshofen: Eine Woche nach dem 3:0 gegen den TTC Zugbrücke Grenzau setzten sich die Unterfranken beim TTC indeland Jülich mit 3:1 durch. Mizuki Oikawa ließ im ersten Einzel Deni Kozul keine Chance und holte mit seinem 3:0 den ersten Punkt für Bad Königshofen. Etwas schwerer tat sich anschließend Bastian Steger. Der 38-Jährige gab gegen Dennis Klein den dritten Satz ab, siegte letztlich aber souverän 3:1. Zwar stand Kilian Ort beim 1:3 gegen Robin Devos auf verlorenem Posten, mehr als dieser eine Punkt war für Jülich aber nicht drin. Das 3:1 für Bad Königshofen nämlich sicherte Steger mit einem 3:1 gegen Kozul. „Es war ein schweres Spiel“, sagte Steger anschließend, „daher war es gut, dass wir einige Fans zur Unterstützung dabei hatten. Wir sind froh, heute gewonnen zu haben.“ +++

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