TTBL: Grenzau verlässt die Abstiegszone

Der TTC Zugbrücke Grenzau hat die Abstiegszone der Tischtennis Bundesliga (TTBL) verlassen, am Sonntag fuhr das Team ein 3:0 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt ein und damit den zweiten Sieg in Serie. Wichtige Erfolge gab es am 15. Spieltag für den TSV Bad Königshofen und den SV Werder Bremen. Borussia Düsseldorf stellte beim Comeback von Timo Boll den Vier-Punkte-Vorsprung wieder her, während der Post SV Mühlhausen den dritten Tabellenplatz festigte.

Der Klassenerhalt in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) rückt für den TTC Zugbrücke Grenzau in greifbare Nähe. Nachdem das Team zwischenzeitlich elfmal in Folge verloren hatte, gab es nun den bereits zweiten Sieg in Serie. Vier Tage nach dem 3:0 gegen Bad Königshofen setzte sich Grenzau am Sonntag mit dem gleichen Ergebnis gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt durch und steht damit erstmals seit dem siebten Spieltag nicht auf einem Abstiegsplatz. „Es war eine sehr starke Leistung vom gesamten Team“, sagte Grenzaus Patrick Baum nach der Partie. „Ich hoffe, dass uns dieser Sieg weiteren Auftrieb für die nächsten Spiele gibt.“

Zuvor hatte der 34-Jährige selbst eine entscheidende Rolle gespielt. Baum kam auf Position zwei zum Einsatz und holte mit dem 3:0 (11:4, 11:9, 11:7) gegen Benedikt Duda das Break. Das Auftakteinzel hatte Winterzugang Feng Yi-Hsin mit 3:1 (4:11, 11:7, 11:8, 11:4) gegen Elias Ranefur gewonnen und damit die Leistung seines erfolgreichen TTBL-Debüts bestätigt. Den dritten Punkt holte Cristian Pletea, der sich gegen Alvaro Robles sechs Matchbälle sicherte und schließlich 3:1 (11:6, 5:11, 12:10, 11:4) gewann. „Glückwunsch an Grenzau, sie haben verdient gewonnen. Es war heute einfach nicht unser Tag“, sagte Duda, für dessen Team es die erste Niederlage nach zuvor vier Siegen in Serie war. Mit 14:14 Punkten steht Bergneustadt weiterhin auf dem siebten Tabellenplatz.

1:3 in Bad Königshofen: Grünwettersbach fällt auf Platz elf

In die Abstiegszone gestürzt ist dagegen der ASV Grünwettersbach, der mit 1:3 beim TSV Bad Königshofen unterlag und damit die fünfte Niederlage in Folge kassierte. Mit 8:22 Punkten sind die Badener punktgleich mit Grenzau, haben allerdings das schlechtere Spielverhältnis. „Es ist im Moment eine sehr schwierige Situation für uns, wir haben wenig Möglichkeiten“, sagte Grünwettersbachs Ricardo Walther. „Ich habe heute alles gegeben und versucht, der Mannschaft zu helfen. Leider hat es am Ende nicht für uns gereicht.“

Walther nämlich war am Sonntag trotz Verletzung angetreten, hielt allerdings nur die ersten zwei Sätze gegen Maksim Grebnev, der nach Sprunggelenksverletzung sein Comeback gab, mit. Am Ende unterlag Walther mit 1:3 (11:3, 10:12, 4:11, 4:11), wodurch der ASV mit einem 0:2 in die Pause ging. Das Auftakteinzel hatte Kilian Ort mit 3:1 (12:10, 5:11, 11:8, 11:7) gegen Tobias Rasmussen gewonnen. Nach der Pause meldete sich Grünwettersbach dann zurück: Wang Xi lieferte sich ein umkämpftes Duell mit Filip Zeljko, das der ASV-Routinier mit 3:1 (11:8, 13:11, 15:17, 11:2) für sich entschied. Zur Trendwende aber kam es nicht mehr. Ort schlug den für Walther eingewechselten Dillon Chambers mit 3:0 (13:11, 11:3, 11:5) und machte Bad Königshofens 3:1-Sieg damit perfekt. „Wir hatten heute auch etwas das Glück auf unserer Seite. Aber wir sind natürlich sehr froh über unsere Leistung und die zwei sehr wichtigen Punkte“, sagte Bad-Königshofen-Trainer Koji Itagaki.

Bremen schlägt Bad Homburg und hält die Verfolger auf Distanz

Durchatmen darf dagegen der SV Werder Bremen: Mit 3:1 besiegten die Hanseaten den TTC OE Bad Homburg und hielten die Verfolger damit auf Distanz. Mit 10:20 Punkten steht Werder weiterhin auf Rang neun und je zwei Zähler vor Grenzau und Grünwettersbach. Bad Homburg dagegen bleibt Tabellenletzter und liegt mit 4:22 Punkten vier Zähler hinter dem rettenden Ufer. „Es ging heute richtig gut los für uns, aber es sollte wohl einfach nicht sein“, sagte Bad-Homburg-Trainer Daniel Ringleb. „Am Freitag gegen Bergneustadt und Sonntag gegen Bad Königshofen wollen wir unbedingt punkten. So lange das letzte Spiel nicht gespielt ist, werden wir alles für den Klassenerhalt geben.“ Werder-Coach Cristian Tamas erklärte: „Es war ein sehr wichtiger Sieg im Abstiegskampf. Im Moment geht es unheimlich eng zu, daher ist jedes Spiel von großer Bedeutung. Der Kampf geht weiter.“

Machtwinner für Werder war Kirill Gerassimenko: Auf Position eins aufgeboten, fuhr der 25-Jährige zwei Einzelsiege ein. Zunächst schlug er Benno Oehme mit 3:0 (11:8, 11:7, 12:10), ehe er schließlich mit dem 3:1 (8:11, 11:6, 11:7, 11:5) im Spitzeneinzel gegen Rares Sipos alles klarmachte für sein Team. „Kirill hat sich nach seiner Corona-Erkrankung wieder herangekämpft“, sagte Bremen-Trainer Tamas. „Seit einigen Wochen ist er wieder richtig gut drauf und in der Form, die wir brauchen.“ Zwischen den beiden Gerassimenko-Siegen holte Mattias Falck ein 3:0 (11:8, 11:8, 11:7) gegen Cedric Meissner. Für Bad Homburg punktete einzig Sipos, der das Auftakteinzel mit 3:1 (11:2, 8:11, 11:1, 11:5) gegen Hunor Szöcs gewann.

Boll-Comeback und Källberg-Niederlage: Düsseldorf schlägt Fulda

Über ein gelungenes Comeback von Timo Boll durfte sich Borussia Düsseldorf freuen. Nach zweimonatiger Verletzungspause kehrte der 40-Jährige am Sonntag an den Tisch zurück und feierte mit dem Rekordmeister ein 3:1 gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. Boll holte dabei den Sieg in einem spektakulären Duell mit Quadri Aruna. Fünf Matchbälle hatte Aruna im vierten Satz bereits abgewehrt, ehe er sich am Oberschenkel verletzte und beim Stand von 15:16 aufgeben musste. „Ich hatte nicht ganz so hohe Erwartungen, auch weil es gegen Quadri ging, gegen den ich schon oft verloren hatte“, sagte Boll nach seinem 3:1 (12:10, 11:9, 2:11, 17:15). „Es war ein enges Spiel. Ich hoffe, dass er sich vor meinem Matchball nicht allzu schwer verletzt hat. Insgesamt habe ich schon gemerkt, dass ich nicht ganz so präzise bin wie sonst. Ich brauche jetzt Matchpraxis, um den Instinkt wieder zu entwickeln.“

Von besonderer Bedeutung war Bolls Comeback-Sieg, da das Auftakteinzel an die Fuldaer gegangen war. Alexandre Cassin wehrte zwei Matchbälle von Anton Källberg ab, gewann mit 3:2 (7:11, 12:10, 9:11, 11:5, 14:12) und brachte dem Düsseldorfer somit die erste Saisonniederlage bei. Die weiteren beiden Einzel gingen dagegen klar an Düsseldorf. Dang Qiu schlug Fan Bo Meng mit 3:0 (16:14, 11:7, 11:5), Källberg holte im Spitzeneinzel ein 3:0 (11:4, 11:6, 11:5) gegen Aruna-Vertreter Ruwen Filus. „Es war sehr ärgerlich, wir hatten heute unsere Chancen. Aber am Ende hat Düsseldorf verdient gewonnen“, sagte Meng. Die Fuldaer bleiben trotz der Niederlage auf dem vierten Tabellenplatz. Mit 16:12 Punkten liegen sie weiterhin vor Neu-Ulm und Ochsenhausen (je 16:14).

Mühlhausen baut Vorsprung auf Neu-Ulm aus

In den Play-off-Rängen festgesetzt hat sich der Post SV Mühlhausen, der sich gut erholt zeigte von der am Dienstag erlittenen ersten Niederlage seit September. Mit dem 3:0 gegen den TTC Neu-Ulm verteidigten die Thüringer einerseits den dritten Tabellenrang und hielten andererseits den Kontrahenten auf Abstand. Mit 20:10 Punkten steht Mühlhausen nun vier Zähler vor dem fünften Rang, den weiterhin die Neu-Ulmer (16:14) innehaben. „Wir sahen uns heute einem schweren Gegner gegenüber, aber wir haben von Beginn bis Ende eine sehr starke und konzentrierte Leistung gezeigt“, stellte Mühlhausens Irvin Bertrand fest. Neu-Ulms Lev Katsman sagte: „Mühlhausen hat sehr stark gespielt, sie waren heute einfach besser. Wir haben unser Bestes gegeben, aber es hat nicht gereicht.“

Weit aufgestoßen wurde die Tür zum Mühlhausen-Sieg durch Ovidiu Ionescu. Im Auftakteinzel gegen Tiago Apolonia holte der Rumäne einen 3:0 (11:5, 13:11, 11:9)-Erfolg, dessen Knackpunkt sich im zweiten Satz ereignete. Apolonia schien mit einer 8:3-Führung bereits enteilt, Ionescu kämpfte sich aber noch einmal heran, wehrte die Satzbälle des Portugiesen ab und sicherte sich schließlich erst den Satz und wenig später den Sieg. Im Anschluss holte Bertrand das Break und damit eine Vorentscheidung: Den ersten Satz gegen Ioannis Sguoropoulos musste der 21-Jährige zwar noch abgeben, hatte das Spiel anschließend aber im Griff. Mit dem 3:1 (11:13, 11:3, 11:9, 11:6) fuhr Bertrand seinen dritten Einzelsieg in der TTBL ein. „Ich habe nach dem ersten Satz etwas umgestellt“, erklärte Bertrand anschließend. Punkt Nummer drei ging schließlich auf das Konto von Daniel Habesohn, der Vladimir Sidorenko mit 3:0 (11:5, 14:12, 11:9) schlug.

Bereits am Freitag hatte sich der 1. FC Saarbrücken TT mit 3:0 gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen behauptet. Damit baute der Tabellenzweite den Vorsprung auf Platz fünf auf bereits acht Punkte aus. +++ pm

Der 15. Spieltag in der Übersicht

1. FC Saarbrücken TT – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:0
Patrick Franziska – Samuel Kulczycki 3:2 (10:12, 11:9, 9:11, 11:4, 11:4)
Darko Jorgic – Simon Gauzy 3:0 (11:6, 11:6, 11:7)
Tomas Polansky – Kanak Jha 3:0 (11:4, 11:8, 11:4)

Borussia Düsseldorf – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:1
Anton Källberg – Alexandre Cassin 2:3 (11:7, 10:12, 11:9, 5:11, 12:14)
Timo Boll – Quadri Aruna 3:1 (12:10, 11:9, 2:11, 17:15)
Dang Qiu – Fan Bo Meng 3:0 (16:14, 11:7, 11:5)
Anton Källberg – Ruwen Filus 3:0 (11:4, 11:6, 11:5)

TSV Bad Königshofen – ASV Grünwettersbach 3:1
Kilian Ort – Tobias Rasmussen 3:1 (12:10, 5:11, 11:8, 11:7)
Maksim Grebnev – Ricardo Walther 3:1 (3:11, 12:10, 11:4, 11:4)
Filip Zeljko – Wang Xi 1:3 (8:11, 11:13, 17:15, 2:11)
Kilian Ort – Dillon Chambers 3:0 (13:11, 11:3, 11:5)

Post SV Mühlhausen – TTC Neu-Ulm 3:0
Ovidiu Ionescu – Tiago Apolonia 3:0 (11:5, 13:11, 11:9)
Irvin Bertrand – Ioannis Sgouropoulos 3:1 (11:13, 11:3, 11:9, 11:6)
Daniel Habesohn – Vladimir Sidorenko 3:0 (11:5, 14:12, 11:9)

TTC Zugbrücke Grenzau – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:0
Feng Yi-Hsin – Elias Ranefur 3:1 (4:11, 11:7, 11:8, 11:4)
Patrick Baum – Benedikt Duda 3:0 (11:4, 11:9, 11:7)
Cristian Pletea – Alvaro Robles 3:1 (11:6, 5:11, 12:10, 11:4)

TTC OE Bad Homburg – SV Werder Bremen 1:3
Rares Sipos – Hunor Szöcs 3:1 (11:2, 8:11, 11:1, 11:5)
Benno Oehme – Kirill Gerassimenko 0:3 (8:11, 7:11, 10:12)
Cedric Meissner – Mattias Falck 0:3 (8:11, 8:11, 7:11)
Rares Sipos – Kirill Gerassimenko 1:3 (11:8, 6:11, 7:11, 5:11)