TTBL: Fulda-Maberzell knackt Bremen

Düsseldorf und Ochsenhausen souverän

Fan Bo Meng vom TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. Foto: Thomas Hildebrand

Den zweiten Sieg im zweiten Spiel der neuen Saison in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) haben am Sonntag die TTF Liebherr Ochsenhausen, Borussia Düsseldorf und der TTC Schwalbe Bergneustadt gefeiert. Zudem setzte sich der 1. FC Saarbrücken TT gegen den Post SV Mühlhausen durch, während der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell den SV Werder Bremen geknackt hat.

Auch ohne Hugo Calderano sind die TTF Liebherr Ochsenhausen am 2. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) unangefochten geblieben: Eine Woche nach dem 3:1-Erfolg gegen Saarbrücken setzte sich der Doublegewinner von 2019 am Sonntag mit dem gleichen Ergebnis beim TTC Zugbrücke Grenzau durch und trotzte dabei auch Rückkehrer Aleksandar Karakasevic. Das Comeback des 44-Jährigen gab es im dritten Einzel des Nachmittags zu sehen: Karakasevic setzte sich im Generationenduell mit 3:0 (11:3, 11:7, 12:10) gegen Kanak Jha durch und demonstrierte seine ungebrochene Klasse. Zuvor und danach lief allerdings alles für Ochsenhausen. Simon Gauzy besiegte erwartungsgemäß sowohl Robin Devos mit 3:0 (11:7, 11:5, 11:8) als auch Ioannis Sgouropoulos mit 3:1 (8:11, 11:7, 11:3, 12:10), während für den dritten Punkt ein Debütant verantwortlich zeichnete. Samuel Kulczycki legte eine starke Premiere hin und trotzte einem 1:2-Satzrückstand gegen Sgouropoulos. Im vierten Satz wehrte der 18-Jährige einen Matchball ab, erzwang mit 17:15 den Entscheidungssatz und entschied diesen mit 11:5 zum 3:2 (11:9, 5:11, 10:12, 17:15, 11:5) für sich. „Die meisten Spiele heute waren eng – ich hoffe, dass es demnächst wieder besser für uns läuft“, meinte Sgouropoulos im Anschluss. Jha resümierte: „Wir sind sehr froh, gewonnen zu haben, da es heute nicht so einfach war. Simon hat für die entscheidenden Punkte gesorgt und Samuel in seinem ersten Spiel gleich gewonnen. Ich bin sehr zufrieden.“

Karlsson feiert Comeback-Sieg gegen Qiu

Ebenfalls den zweiten Sieg im zweiten Spiel hat Borussia Düsseldorf eingefahren. Der deutsche Rekordmeister setzte sich 3:0 beim ASV Grünwettersbach durch. Beide Teams hatten dabei auf ihre Spitzenspieler verzichten müssen: Timo Boll fehlte Düsseldorf aufgrund der Nachwirkungen einer Rückenwirbel-Entzündung, während Grünwettersbach ohne Wang Xi aufgrund einer Rücken-Blockade auskommen musste. So wurde gleich das erste Einzel zum richtungweisenden Duell: Dang Qiu ging gegen Kristian Karlsson zwar mit 1:0 Sätzen in Führung, anschließend kämpfte sich der Düsseldorfer bei seinem Comeback nach Ellbogen-OP aber zurück und zu einem 3:1 (8:11, 11:8, 12:10, 11:9)-Erfolg. „Für Kristian war es quasi ein Kaltstart, den er sehr gut gemeistert hat. Er hat dreieinhalb Monate gelitten, dass er nicht spielen konnte, und brannte heute auf sein Comeback“, sagte Düsseldorf-Manager Andreas Preuß. Die Vorlage Karlssons brachten schließlich Anton Källberg und Ricardo Walther ins Ziel. Källberg gab sich beim 3:1 (11:7, 3:11, 11:5, 11:6) gegen Tobias Rasmussen keine Blöße, während sich Walther nach 1:2-Satzrückstand gegen Deni Kozul in den Entscheidungssatz kämpfte und dort zum 3:2 (11:8, 9:11, 7:11, 11:5, 11:9)-Erfolg. „Kristians und mein Spiel waren sehr umkämpft. Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn der ASV 2:1 führt“, atmete Walther anschließend auf. Kozul meinte nach seinem Heimdebüt: „Ich hatte meine Chancen, aber nicht das nötige Glück. Am Ende war Ricardo einfach das entscheidende Stückchen besser.“

3:1 gegen Falck: Meng gelingt die Sensation

Für die Überraschung des Spieltags hat der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gesorgt. Die Osthessen setzten sich dank Fan Bo Meng und Quadri Aruna überraschend mit 3:2 gegen den SV Werder Bremen durch. Gemeinsam waren diese beiden im Doppel endgültig zu den Matchwinnern geworden: Mit 3:0 (12:10, 12:10, 11:7) knackten Meng/Aruna das beste Doppel der Vorsaison, Marcelo Aguirre/Hunor Szöcs, und besiegelten damit den ersten Saisonsieg ihres Teams. Zuvor hatte das Duo dafür gesorgt, dass es Fulda überhaupt bis ins Doppel schaffte: Meng kam im zweiten Einzel gegen Mattias Falck zum Einsatz und erwischte den Vizeweltmeister eiskalt. Nach einem 8:11 im ersten Satz drehte der 19-Jährige auf und entschied das Match überraschend mit 3:1 (8:11, 11:5, 11:3, 11:5) für sich. Es war der erst dritte Einzelsieg Mengs in der TTBL – und dieser ausgerechnet gegen den Weltranglisten-Neunten. „Ich bin heute zum Glück über mich hinausgewachsen und habe ein überragendes Spiel gemacht“, sagte Meng. Auf Position drei spielte Quadri Aruna seine Stärken aus und feierte in seinem zweiten TTBL-Einsatz mit 3:0 (11:9, 11:9, 11:5) gegen Hunor Szöcs den ersten Sieg. Ruwen Filus ging dagegen leer aus und unterlag gegen Kirill Gerassimenko mit 1:3 (11:3, 11:13, 12:14, 9:11) und gegen Falck mit 0:3 (8:11, 7:11, 12:14). „Wir hatten unsere Chancen, vor allem im Schlussdoppel. Leider hat es nicht geklappt“, sagte Werder-Trainer Cristian Tamas. „Wir werden weiterkämpfen und gratulieren Fulda zum Sieg.“

Saarbrücken ohne Makel gegen Mühlhausen

Mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen den Post SV Mühlhausen ist der 1. FC Saarbrücken TT im zweiten Anlauf ebenfalls in der Saison 2020/21 angekommen. Nachdem die Führungsspieler des amtierenden Deutschen Meisters am 1. Spieltag beim 1:3 gegen Ochsenhausen noch gewackelt hatten, zeigten sie im zweiten Saisonspiel nun eine tadellose Leistung. Shang Kun legte mit einem bärenstarken 3:0 (11:7, 11:3, 11:8) gegen Daniel Habesohn den Grundstein für den Sieg, ehe im Anschluss auch Patrick Franziska sein Einzel für sich entschied. Nach zwei klaren Satzerfolgen des 28-Jährigen gegen Ovidiu Ionescu schien der zweite klare Erfolg zu nahen. Dann jedoch stellte der Mühlhäuser sein Spiel etwas um und verkürzte im dritten Satz durch unter anderem sieben Punkte in Serie zum 11:6 auf 1:2. Der vierte Satz aber gehörte wieder Franziska, der seinen vierten Matchball zum 3:1 (11:3, 11:6, 6:11, 12:10)-Erfolg nutzte. „Wir hatten gerade in den ersten zwei Spielen keinen Zugriff, das war natürlich der Knackpunkt“, ärgerte sich Post-SV-Trainer Erik Schreyer. Auf Position drei machte dann Darko Jorgic durch ein 3:0 (11:2, 11:8, 11:9) gegen Lubomir Jancarik alles klar. „Wir haben verdient gewonnen, heute waren wir einfach besser. Die unglückliche Niederlage in Ochsenhausen haben wir zum Glück gut verkraftet“, resümierte der sportliche Leiter des 1. FC Saarbrücken TT, Erwin Berg.

Duda führt Bergneustadt zum zweiten Sieg

Den zweiten Saisonsieg feierte der TTC Schwalbe Bergneustadt: Nach dem 3:0-Auftaktsieg gegen Bremen legten die Oberberger beim 3:1 gegen den TTC OE Bad Homburg nach. Matchwinner war einmal mehr Benedikt Duda. Der 26-Jährige ließ im ersten Einzel TTBL-Debüt Nils Hohmeier beim 3:0 (12:10, 11:7, 11:9) keine Chance und machte wenig später im Spitzeneinzel durch ein 3:1 (11:8, 5:11, 11:6, 11:5) gegen Gustavo Tsuboi alles klar. „Benedikt ist einer der besten Spieler der Liga“, sagte Hohmeier. „Ich denke, es waren einige enge Situationen dabei, in denen ich auch einen Satz hätte gewinnen können. Am Ende gab es aber einen verdienten Sieger.“ Für den zweiten TTBL-Einzelsieg in der Vereinsgeschichte Bad Homburgs sorgte zwischendrin Tsuboi: Der Brasilianer besiegte Alvaro Robles deutlich mit 3:0 (11:3, 11:3, 11:7). Auf Position drei schnupperte zudem Lev Katsman mit erneut starker Leistung an seinem ersten Sieg, welcher letztlich aber mit 3:2 (11:8, 11:5, 6:11, 6:11, 11:9) an seinen Widersacher Stefan Fegerl ging. „Das war das Schlüsselspiel. Stefan musste sich sehr strecken und hat zum Glück gewonnen“, sagte Duda anschließend. „Es war ein schweres Spiel heute, Bad Homburg hat eine super Leistung gezeigt.“ Verschoben werden musste dagegen die Partie des TSV Bad Königshofen gegen den TTC Neu-Ulm. Infolge eines Corona-Ausbruchs in Bad Königshofen zu Wochenbeginn waren die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft worden, unter anderem wurde die Shakehands-Arena für den Wettkampf- und Trainingsbetrieb gesperrt. Ein neuer Termin für das Spiel steht noch nicht fest.

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