Todenhöfer kritisiert israelische Kriegsführung im Gazastreifen

Gaza

Berlin. Als „unverhältnismäßig und maßlos“ hat der Publizist und frühere Manager des Burda-Verlage Jürgen Todenhöfer die israelische Kriegsführung im Gazastreifen kritisiert. Das sei „auch nicht gut für Israel“, sagte er der „Berliner Zeitung“. Es gebe so viele Israelis, die keine Anhänger der Politik von Regierungschef Netanjahu seien. „Sie wollen Frieden und eine Zukunft in Sicherheit“, so Todenhöfer.

Der Publizist, der immer wieder in die Krisengebiete des Nahen und Mittleren Ostens reist, bezog in seiner Kritik auch die Hamas ein. Sie betreibe mit ihren Raketenangriffen eine „sinnlose Ballerei“. Die Wirkung der israelischen Geschosse sei „etwa 100 Mal so groß“ wie die der Hamas. Durch sie seien mehr als 200 Palästinenser getötet worden, während es auf israelische Seite bisher nur einen Toten gegeben habe. Ihrem Ziel, die palästinensischen Angriff zu stoppen seien die Israelis dennoch keinen Schritt näher gekommen. Der Krieg sei für beide Seiten kontraproduktiv, sagte Todenhöfer, und erreiche nur eins: „Der Hass vertieft sich immer weiter.“

Umfrage: 52 Prozent geben Israel und Hamas Schuld an Nahost-Krise

52 Prozent der Bundesbürger geben laut einer Umfrage Israel und der Hamas gleichermaßen Schuld an der aktuellen Krise im Nahen Osten. Während 14 Prozent in der Forsa-Umfrage für den „Stern“ angaben, sie sähen Israel in der Hauptverantwortung für die aktuelle Krise, gaben 16 Prozent an, dass die radikal-islamische Hamas hauptsächlich für die jüngste Gewalteskalation verantwortlich sei. Besonders israelkritisch sind Anhänger der Linken: Für 32 Prozent von ihnen ist der jüdische Staat heute der Hauptaggressor. Unter den Anhängern der Union sehen das nur zehn Prozent so. Eine überwiegende Mehrheit der Bundesbürger von 86 Prozent ist zudem der Meinung, Deutschland solle sich öffentlich nicht klar hinter Israel stellen. Sie befürworten Zurückhaltung und zwar über alle Parteigrenzen hinweg. +++ fuldainfo

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