Thomas Hering mit 53 Prozent zum Landtagskandidaten gewählt

CDU muss sich auch unangenehmen Debatten stellen

Thomas Hering

Fulda/Burghaun. 127 Delegierte der Wahlkreisdelegiertenversammlung im Wahlkreis 14 (Fulda I) des CDU-Kreisverbandes Fulda kamen am gestrigen Montagabend anlässlich ihrer Wahlkreisdelegiertenversammlung zur Nominierung des Kandidaten für die Landtagswahl in Hessen am 28. Oktober in der Haunehalle in Burghaun zusammen. Nachdem im ersten Wahlgang von 127 abgegebenen, gültigen Stimmen auf Thomas Hering 45 Prozent, auf Ingrid Manns 1 Prozent, auf Johannes Rothmund 16 Prozent sowie auf Benjamin Tschesnok 38 Prozent der Delegiertenstimmen entfallen waren, kam es zwischen den Kandidaten Tschesnok und Hering zur Stichwahl, die Hering von 126, gültigen Delegiertenstimmen mit 53 Prozent für sich entscheiden konnte.

Kurz nach dem Wahlausgang äußerte sich Hering am Nominierungsabend in Burghaun „grunddankbar“ dafür, dass er von so vielen, am Montagabend Anwesenden, „so viele Stimmen“ bekommen habe. „Jede und jeder Einzelne haben mir ein Vertrauen bewiesen – und das, obwohl wir uns so eng ja eigentlich gar nicht kennen – das ist Nähe und das ist Wärme und das ist für mich ganz wichtig. Ich bedanke mich für dieses als allererstes; Herzlichen Dank.“ Zum Ersatzkandidaten für die Landtagswahl im Wahlkreis 14 wurde mit 98 Prozent von 121 abgegebenen davon 116 gültigen Delegiertenstimmen Benjamin Tschesnok gewählt.

„Sie haben mir heute viel mitgegeben, doch das wird nicht ausreichen. Ich glaube, ich brauche Sie alle sehr“, sagte am Montagabend der 46-jährige Thomas Hering aus Fulda auf der Wahlkreisdelegiertenversammlung des CDU-Kreisverbandes Fulda zur Nominierung des Kandidaten für die Landtagswahl kurz nachdem feststand, dass er den Wahlkreis Nr. 14 (Fulda I) bei dieser am 28. Oktober vertreten wird. In diesem Kontext verwies er darauf, dass die Arbeit der intensiven Vorbereitung gerade erst begonnen habe. „Bezugnehmend dessen prognostizierte Hering gestern Abend, dass der Wahlkreis 14 in den nächsten Monaten noch einmal stärker zusammenwachsen- beziehungsweise „immer enger zusammenkommen“ werde. Lobende Worte fand der Landtagskandidat gestern Abend für Dr. Walter Arnold MdL. Im Besonderen hob Hering die fairen Gespräche und die Offenheit ihm gegenüber hervor. Das zeuge, so Hering, nicht nur von Größe, sondern auch von der Verbundenheit zur Region. „Gleichermaßen möchte mich bei meinen Mitbewerbern bedanken. Ich glaube, wir haben uns ganz gut kennengelernt.“ Besonders hervor hob Hering hier den fairen Umgang miteinander, der im Charakter jedes Einzelnen begründet und deshalb „von innen heraus“ entstanden- und damit echt gewesen sei. „Ich glaube, dass wir die vergangenen Monate auch ein Team geworden sind“, so Hering.

„Ich habe mir die Entscheidung dieser Herausforderungen nicht leichtgemacht“, sagte Thomas Hering gestern Abend zu Beginn seiner 15-minütigen Rede. In Offenheit und Ehrlichkeit habe er die vergangenen Monate viele Gespräche geführt und wertvolle Begegnungen gehabt. Im Rückblick auf all das sagte Hering am Montagabend in Burghaun: „Ich bin froh, diesen Weg gegangen zu sein – ganz gleich, wie die Wahl heute Abend ausgehen wird.“

Aufgewachsen im Fuldaer Nordend in der Leipziger Straße, lernte Thomas Hering schon früh die Sorgen des Mittelstandes kennen, aber auch, wie er Montagabend in Burghaun betonte, die „Bedeutung von menschlicher Nähe und Geselligkeit“. Nach Beendigung des Theologiestudiums mit dem Vordiplom 1994, verschlug es Hering zur Hessischen Polizei. Über viele Stationen ist er heute, wie er sagt, in der Region Osthessen angekommen, aktuell als Dienstgruppenleiter. Hering lebt heute mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Söhnen in Maberzell bei Fulda.

28 Jahre Mitglied in der CDU, in dieser Zeit, auf vier verschiedenen Positionen, prägt ihn ganz besonders seine Arbeit als Vorsitzender der CDU Nordend. „Der Bereich um die Ochsenwiese, ist keine CDU-Hochburg“, sagt Hering, sondern „politischer Überlebenskampf.“ An den Infoständen und beim Flyer verteilen, so Hering, bekomme man deutlich die Hufe zu spüren. Generell sei, nach Hering, das politische Klima aber auch rauer geworden. Klare Position bezog Hering auf der Wahlkreisdelegiertenversammlung am Montagabend in Burghaun: „Wenn die CDU Volkspartei bleiben will, müssen wir näher an die Menschen herantreten. Wir müssen uns unangenehmen Themen und Debatten stellen; Das erwarten die Menschen von uns – dies mit Durchhaltevermögen, Kampfgeist und Überzeugung. Und wir müssen auf die Basis hören, unser Profil schärfen und wir müssen vor allem das, was die Menschen bei uns vermissen, unsere, unverwechselbaren Grundwerte, wieder in den Mittelpunkt rücken – für unsere Glaubwürdigkeit“, so Thomas Hering gestern Abend in Burghaun.

Nach Hering müssen sich diese Grundwerte im parteipolitischen Denken der CDU niederschlagen. Nachstehend erläuterte Hering seine Ausführungen an einigen Themen, die ihm, wie er sagt, „persönlich unter den Nägeln brennen“. Gerade in der Region Osthessen sei es mehr und mehr wichtig, dass das Ehrenamt, die Vereinsarbeit, als auch das Brauchtum hierzulande gezielte Förderung erhalte. Als die Bildungsstätte überhaupt sieht Thomas Hering die Familie. Nach ihm sei es wichtig, zur frühestmöglichen Förderung von Kindern Angebote für alle zur Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Nach Hering habe das Land Hessen zwar gute Ideen, doch gilt es, im Sinne der Komplexität, zu schauen, dass hier die Kommunen nicht alleine gelassen werden. Ferner begrüßte Hering hier das dreigliedrige Schulsystem und den Hochschulpakt. Weiter plädierte Thomas Hering am Montagabend dafür, unser Augenmerk auf das Handwerk – beziehungsweise die handwerklichen Ausbildungsberufe zu legen, umso gezielt dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern sowie Integration zu fördern.

Weiter betonte Thomas Hering auf der gestrigen Wahlkreisdelegiertenversammlung, dass gerade im ländlichen Raum die Wirtschaft auf Verlässlichkeit angewiesen sei. In diesem Kontext sprach er vom „verlässlichen Rückgrat der Gesellschaft“ – dieses, nach Hering, den Mittelstand markiere. „Und wenn da der Koalitionsvertrag im Bund eine deutliche Unterstützung vermissen lässt, müssen wir in Hessen umso aktiver werden“, sagte der Kandidat für die hessische Landtagswahl im Wahlkreis 14, Thomas Hering, auf der Wahlkreisdelegiertenversammlung am Montagabend in Burghaun. Konkret gehe es Hering hier, wie er gestern Abend betonte, um die Schaffung von Anreize für Unternehmensgründungen, um die Förderungen durch Infrastruktur –  sei es verkehrlich oder digital –  sowie um das Abbauen von Hindernissen. Dabei hob Hering vor allem steuerliche Hindernisse aber auch Bürokratien hervor.

Ein weiteres Thema, das Thomas Hering gestern Abend vorbrachte, war das Thema Energiewende. Symptomatisch für die Unzufriedenheit der Menschen durch mangelnde Kommunikation, Ungleichbehandlung und Fehlsubvention sei das Thema Windkraft in der Region. „Wenn es uns hier nicht gelingt, die Menschen mitzunehmen und uns zumindest deutlich zu positionieren für eine Gleichschaltung bei den Regierungspräsidien und zwischen den Bundesländern, brennt uns hier immer weiter die Hütte, obwohl das Thema an sich ja kein schlechtes ist“, so Hering.

Interessant, aufmerksam und gut vorbereitet sei man ihm in den vergangenen Monaten bei seinen  Vorstellungsrunden in den Verbänden begegnet. Im Rückblick auf diese, intensive Zeit der Begegnungen, stimmt es Hering, wie er gestern mitteilte, nachdenklich, dass in dieser Region eine große Skepsis gegenüber der Landespolitik bestehe. Man fühle sich nicht ausreichend mitgenommen. Der ländliche Raum habe Angst abgehängt zu werden. Thomas Hering: „Hier müssen wir wachbleiben und wir müssen für einen guten Austausch zwischen der Region und der Landesregierung sorgen. Ein starkes Oberzentrum Fulda, ein starkes Mittelzentrum Hünfeld, touristisch und gewerblich attraktive Umlandgemeinden bilden eine stabile Region, eine starke Region, die auch Gehör findet. Lagerdenken würde uns nur schwächen und für meine Person weis ich das weit von mir.“

Dr. Walter Arnold MdL, dessen Amtszeit als Landtagsabgeordneter im Januar 2019 endet, sagte am Montagabend auf der Wahlkreisdelegiertenversammlung zur Nominierung des Kandidaten für die Landtagswahl im Wahlkreis 14 in Burghaun, dass ihm die Aufgabe als Abgeordneter persönlich immer viel Freude bereitet- und ihn erfüllt habe. In diesem Kontext mahnte er seinen Nachfolger an die verantwortungsvolle Aufgabe als Abgeordneter. Daneben erinnerte er an verschiedene Projekte, die,  während seiner Amtszeit als Landtagsabgeordneter, in der Region verwirklicht werden konnten – darunter: Das neu geschaffenen Polizeipräsidium Osthessen (PPOH), die Umgestaltung der Hochschule (HS) Fulda, die Investitionen für das neue OP- und Notfallzentrum am Klinikum Fulda, die Sanierung der Stiftskirche in Rasdorf sowie das Grenzmuseum Point Alpha mit der dazugehörigen Stiftung sowie sämtliche Straßenbauprojekte. Arnold dankte allen, die ihn die vergangenen 20 Jahre als Abgeordneter unterstützt haben. Seinem Nachfolger wünschte er für seine zukünftige Aufgabe als Landtagsabgeordneter viel Erfolg und bot ihm – sofern es gewünscht sein sollte – seine Hilfe und Unterstützung an. +++ jessica auth

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