Synode des Evangelischen Kirchenkreises mit Schwerpunktthema Diakonie

Diakoniepfarrer Lars Peter Rilke (rechts) stellt die Arbeitsbereiche der Diakonie Fulda vor.

Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Fulda stellte das Thema Diakonie in den Mittelpunkt ihrer Frühjahrstagung am 16. März. Der Vorsitzende der Synode, Andreas Maraun, begrüßte dazu den Leiter des regionalen Diakonischen Werks, Pfarrer Lars Peter Rilke, und den Geschäftsführer des Diakoniezentrums, Daniel Weiss. Die Kampagne #ausLiebe der Diakonie Deutschland zeige auf, dass sich der soziale Dienst der evangelischen Kirche für Menschen stark mache, die sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt sehen: Einkommensarme, Alte, Kranke, Menschen mit Behinderung und Geflüchtete, sagte Diakoniepfarrer Rilke.

In Fulda gebe es die Diakonie bereits seit 125 Jahren. Mit 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an sechs Standorten leiste die Diakonie jährlich 142.000 Stunden Arbeit am Menschen, führte Daniel Weiss aus. Neben der Diakoniestation Fulda-Petersberg-Künzell in Trägerschaft der Gesamtgemeinde und der Kirchengemeinde Petersberg, habe der Kirchenkreis eine gemeinnützige GmbH gegründet, in deren Trägerschaft sich unter anderem vier Tagesstätten für psychisch Erkrankte und das Begleitete Wohnen befinden. Eine Klientin berichtete den Synodalen über ihre Erfahrungen in der Tagesstätte am Rosengarten: „Wir spielen und kochen gemeinsam, machen Ausflüge und Gedächtnistraining.“ Durch die Tagesstruktur und die sozialen Kontakte habe sich ihr Leben deutlich verbessert; darüber hinaus erhalte sie Hilfe bei Behördengängen und Arztbesuchen.

Auf der Synode stellten vier Mitarbeiter der Fachstelle Sucht ihre Arbeit vor. Die Suchtberater führen jährlich etwa 500 Beratungen zu Alkoholismus, Drogensucht, Glücksspielsucht, Kaufsucht oder Onlinesucht durch. Sozialpädagoge Axel von Donop führte den Anwesenden die drastischen Folgen des Alkoholkonsums in Deutschland vor Augen. So seien in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen alkoholabhängig, jährlich würden 74.000 Menschen an den Auswirkungen ihrer Alkoholsucht sterben. „Die Folgen für die gesamte Gesellschaft sind immens,“ sagte er. Die stellvertretende Leiterin des Kirchenkreisamts, Claudia Schröder, stellte die Jahresabschlüsse für das regionale Diakonische Werk und den Kirchenkreis für 2022, sowie den Jahresabschluss des Kirchenkreisamts für 2018 vor.

Schutzkonzept zur Verhinderung sexualisierter Gewalt verabschiedet

Die Synode verabschiedete das vorgelegte Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt. „Das Konzept soll eine pragmatische Arbeitshilfe sein“, erklärte der stellvertretende Dekan, Pfarrer Marvin Lange. Von der Kirche werde zu Recht ein besonders sensibler Umgang mit dem Thema erwartet. Er kündigte die Bildung einer Arbeitsgruppe unter Einbeziehung der verschiedenen kirchlichen Arbeitsbereiche an. Präventionsschulungen, Risikoanalysen und die Vorlage von erweiterten Führungszeugnissen durch Haupt- und Ehrenamtliche seien ein Teil des Schutzkonzepts. Die 27 Kirchengemeinden und Einrichtungen des Kirchenkreises können sich nun auf den Weg der Umsetzung machen. Dazu gehöre auch, dass man sich mit dem Umgang von Nähe und Distanz und bestehenden Abhängigkeitsverhältnissen befasse.

Pfarrerin Natascha Weigelt stellte die Aktion Christkind-Helfer der Kölner Lutherkirche vor. Sie konnte die Synodalen davon überzeugen, eine solche Aktion künftig auch in Fulda durchzuführen. Die Aktion will Mütter und Väter unterstützen, die nicht in der Lage sind, die Weihnachtswünsche ihrer Kinder zu erfüllen. Die Synode endete mit der Ankündigung eines Abschieds: Dekan Bengt Seeberg wird am 3. September in der Christuskirche im Rahmen eines Gottesdienstes in den Ruhestand verabschiedet. Der Vorsitzende Andreas Maraun dankte Dekan Seeberg für 23 Jahre Mitarbeit in der Kreissynode. Die Synodalen dankten ihrem Dekan mit stehendem Applaus. +++ pm