Streik- und Aktionstag im hessischen Einzelhandel

Echte Lohnerhöhung gefordert

Frankfurt. „1,5 Prozent für dieses und 1,0 Prozent fürs nächste Jahr, wie in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Niedersachsen-Bremen und Nordrhein-Westfalen angeboten und von diesen bereits als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen wurde – das ist organisierte Reallohnsenkung. Niemand wird den Beschäftigten des Einzelhandels verübeln, wenn sie solche ‚Schnäppchen‘ auf ihre Kosten ablehnen und dagegen auf die Straße gehen“, erklärt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer seiner Gewerkschaft: „Die hessischen Arbeitgeber brauchen ein solches Angebot am 30. Mai erst gar nicht vorzulegen. Wir lehnen es bereits im Voraus ab. Denn wir fordern eine echte Lohnerhöhung, wodurch die am schlechtesten Bezahlten deutlich besser abschneiden als die Höchstverdiener. Ohne diese soziale Komponente wird auch die zweite Verhandlungsrunde sehr schnell zu Ende sein.“ Die Tarifforderungen der ver.di sind eine Steigerung der Entgelte um 1 Euro je Stunde, um gerade die unteren Gehaltsgruppen überproportional zu erhöhen; Anhebung der Ausbildungsvergütungen auf ein bereits bei Lidl und Aldi übliches Niveau, damit die jungen Leute ihr Leben halbwegs unabhängig vom Elternhaus gestalten können; Allgemeinverbindlichkeit der Branchentarifverträge, um die Wettbewerbsvorteile der tarifflüchtigen Unternehmen bei den Personalkosten zu beseitigen.

Hinweis: Für Freitag, den 26. Mai 2017, hat ver.di in Hessen Beschäftigte folgender Unternehmen zu einem Streik- und Aktionstag in Frankfurt aufgerufen: Amazon, H&M Hennes & Mauritz, IKEA, KARSTADT, Kaufland, LS Travel, Metro C+C, Primark, Real, Toys R Us und Zara. Die Streikenden kommen aus den Regionen Darmstadt/Südhessen, Fulda/Ost¬hessen, Frankfurt/Hanau und aus Wiesbaden in die Mainmetropole. +++