Streik im Sozial-und Erziehungsdienst – 8.500 Demonstrierende in Gießen

Gießen. Bei der zentralen hessenweiten Kundgebung der Streikenden im Sozial-und Erziehungsdienst hat sich der ver.di Bundesvorsitzende Frank Bsirske für unbefristetes Weiterstreiken ausgesprochen, bis ein akzeptables Angebot der Arbeitgeber vorliegt. Bsirske sagte in Gießen vor 8.500 Demonstrierenden: „Auch wenn es Wochen und Wochen und Wochen dauern wird.“ Bsirske schwor die Streikenden auf eine harte Auseinandersetzung ein: „Denn die kommunalen Arbeitgeber glauben, sie können den Streik aussitzen, die Beschäftigten werden früher oder später einknicken. Aber in dieser Erwartung werden wir sie enttäuschen.“

Von der Streikbereitschaft der Beschäftigten zeigte er sich begeistert: „Was wir hier erleben, ist eine Bewegung. Wie ihr euch selbst organisiert, welche Dynamik ihr zeigt, das ist sehr beeindruckend, es ist ein starkes Signal.“ Auch die gesellschaftliche Stimmung sei auf Seiten der ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen. Es sei Konsens, dass ErzieherInnen pädagogische FacharbeiterInnen seien und Kindertagesstätten erste Bildungseinrichtungen, an die hohe Erwartungen gestellt werden. Auch für SozialarbeiterInnen gebe es höhere berufliche Anforderungen. Dafür gelte es, die materielle Anerkennung einzufordern. Von der Politik forderte Bsirske, die Kommunen stärker zu unterstützen: „Bildung ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Der Bund und die Länder müssen mehr Verantwortung übernehmen und die Gemeinden entlasten.“

Wie es in Sachen Streikverlauf weiter geht, darüber entscheidet morgen eine Streikdelegiertenversammlung, die in Fulda stattfindet. Dazu werden an die 400 Streikdelegierte aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. +++ fuldainfo