Starkregenfrühalarmsystem im Landkreis Fulda im Einsatz

Wichtiger Zeitvorsprung

Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus: „Das innovative System verschafft einen wichtigen Zeitvorsprung, um sofort alle Beteiligten zu warnen und damit Menschenleben zu retten.“ Eichenzell. Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat sich heute gemeinsam mit dem Landrat des Kreises Fulda, Bernd Woide, über die Installation des Starkregenfrühalarmsystems in Eichenzell im Landkreis Fulda informiert, das in den vier Pilotkommunen Eichenzell, Ebersburg, Burghaun und Neuhof einsatzbereit ist.

Digitalministerin Professorin Kristina Sinemus erklärte zwei zufällig vorbeigekommenen Seniorinnen das System.

Bis Ende 2023 soll es in den weiteren 19 Städten und Gemeinden des Landkreises verfügbar und auch auf andere Landkreise in Hessen übertragbar sein. Das System misst in Echtzeit Niederschlag, Pegelstände und Abflussverhalten und kombiniert diese Daten mit den Werten des Deutschen Wetterdienstes. Aktuell ist es das einzige System auf dem Markt, das flächig einen kompletten Landkreis bei drohender Gefahr in mehreren Stufen Behörden, Rettungskräfte sowie Bürgerinnen und Bürger alarmiert. Mit knapp 830.000 Euro fördert die Hessische Digitalministerin das Alarmsystem im Landkreis Fulda aus dem Programm ‚Starke Heimat Hessen‘. „Die Kommunen haben hervorragende Ideen, wie sie die Digitalisierung voranbringen und wir mit unserem Förderprogramm das dazu passende Werkzeug. Gemeinsam zeigen wir Bürgerinnen und Bürgern konkret, wie die Digitalisierung dem Menschen effektiv nutzen kann. Das System kann den Katastrophenfall nicht verhindern, aber verschafft einen wichtigen Zeitvorsprung, um sofort alle Beteiligten zu warnen und damit Menschenleben zu retten.“

Die Untere Wasserbehörde des Landkreises Fulda hat zu Beginn ein interdisziplinäres Team aus Vertreterinnen und Vertretern des Amtes für Bodenmanagement Fulda, der Firma Spekter und der EDAG PS zusammengestellt. Weitere Unterstützer im Projekt sind der „Runde Tisch Geodateninfrastruktur (GDI) sowie fachlich das RP Kassel, das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und verschiedenste Fachbüros. Bis Ende 2023 werden im Landkreis rund 200 Sensoren in Abwasserkanälen, an Brücken, öffentlichen Gebäuden und an Gewässern betriebssicher installiert, die vor allem die Niederschlagsmengen, die Gewässerpegel und das Abflussverhalten in Echtzeit messen.

Die Messdaten werden in eine Cloud übertragen, analysiert, mit Daten des Deutschen Wetterdienstes kombiniert und im Bedarfsfall löst das System in Sekundenschnelle ein Alarm bei Bürgerinnen und Bürger, Rettungskräfte und Verwaltung per SMS, E-Mail oder VoiceCall aus. „In diesem Projekt geht es auch um Teilhabe und Sensibilisierung für die Folgen von Extremwetterlagen. So wurden und werden beispielsweise bei der Auswahl der Standorte der Sensoren neben den Erfahrungen der Gemeindeverwaltungen und aussagekräftigen Starkregen-Hot-Spot-Karten auch die Bürgerinnen und Bürger über eine digitale Beteiligungsplattform eingebunden“, so die Fachdienst- und Projektleiterin Ramona-Margarita Ruppert. „Als Landkreis wollen wir die Kommunen in ihrer Klimaresilienz stärken und bringen mit dem Starkregenfrühalarmsystem Anpassungsstrategie und Digitalisierung unter Verwendung der neusten Technologien optimal zusammen.

Ramona-Margarita Ruppert

Dank der Förderung des Landes bleibt es bei dem Alarmsystem nicht bei einer punktuellen Betrachtung und einer reinen Pilotphase, sondern der gesamte Landkreis Fulda darf im nächsten Jahr 2023 von dem System profitieren“, erklärte Landrat Bernd Woide. „Digitalisierung ist ein Gemeinschaftsprojekt, das nur über Kooperation funktioniert. Sei es Mobilfunk, Breitbandausbau oder die Digitalisierung des ländlichen Raums. Seit Bekanntgabe unseres Programms wurden 49 Anträge genehmigt, von den bewilligten Mitteln fließen mehr als 70 Prozent in den ländlichen Raum. Das Programm ‚Starke Heimat Hessen‘ ist schon jetzt ein großer Erfolg und kann vor Ort für wichtige kommunale Aufgaben eingesetzt werden. Daher haben wir auch im Doppelhaushalt 2023/2024 weitere 40 Millionen Euro dafür eingeplant“, hob die Digitalministerin hervor. „Im Zentrum unserer Digitalpolitik stehen der Mensch und der Alltagsnutzen der Digitalisierung. Und hier sind wir auf einem guten Weg, dass sowohl städtische als auch ländliche Regionen in Hessen zu sicheren Zukunftsorten mit hoher Lebensqualität und Nachhaltigkeit werden“, schloss Sinemus. +++

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