Stadt Hünfeld investiert in regenerative Stromerzeugung

Betriebskosten dämpfen

Bei einem Baustellentermin machten Marcel Blechschmidt von der bauausführenden Firma, Thomas Herbst, Fachplaner der Anlage, Dirk Gollbach, Projektleiter bei den Stadtwerken Hünfeld, Bürgermeister Tschesnok und Dirk Stoldt, Fachbereichsleiter Tiefbau und Abwasser von der Stadtverwaltung den ersten Spatenstich für den Batteriespeicher der PV-Anlage.

Die Stadt Hünfeld baut derzeit nicht nur eine Photovoltaikanlage an der zentralen Kläranlage in Hünfeld, sondern auch einen großen Batteriespeicher, um die Energieversorgung für die Kläranlage wirtschaftlich sicherstellen zu können. Wie Bürgermeister Benjamin Tschesnok dazu erläutert, soll durch die Kombination von Photovoltaik und Batteriespeicher erreicht werden, dass die Kläranlage auch zu Nachtzeiten und bei witterungsbedingt geringem Stromertrag der Photovoltaikanlage mit möglichst viel regenerativer Energie betrieben werden kann.

Bei einem Baustellentermin machten Marcel Blechschmidt von der bauausführenden Firma für die PV-Anlage, Thomas Herbst, Fachplaner der Anlage, Dirk Gollbach, zuständiger Projektleiter bei den Stadtwerken Hünfeld, Bürgermeister Tschesnok und Dirk Stoldt, Fachbereichsleiter Tiefbau und Abwasser der Stadtverwaltung den ersten Spatenstich für den im Januar 2024 beauftragten Batteriespeicher. Eigentlich hätten die Arbeiten für die PV-Anlage früher starten sollen, aber die feuchte Witterung der vergangenen Wochen sorgte für Verzögerungen. Dennoch soll zumindest die PV-Anlage im Frühjahr 2024 fertiggestellt werden. Der Batteriespeicher selbst wird im Herbst 2024 geliefert und aufgebaut. Die vorbereitenden Tiefbauarbeiten beginnen in den nächsten Tagen.

Mittelfristig soll die Solaranlage mit Batteriespeicher zu mehr Gebührenstabilität im Abwasserbereich beitragen, da insgesamt mit weiter steigenden Energiekosten gerechnet werden müsse, so der Bürgermeister. Die bereits im Bau befindliche Photovoltaikanlage wird eine Leistung von 950 kWp erhalten und auf der Erweiterungsfläche der Kläranlage entstehen. Nach den Prognosen der Planer wird davon ausgegangen, dass 79 Prozent des erzeugten Stroms auf der Kläranlage selbst verbraucht werden kann, während 21 Prozent im Jahresmittel in das öffentliche Netz eingespeist werden. Allein der Batteriespeicher, der etwa die Größe einer Trafostation haben wird, erfordert Investitionen von über 660.000 Euro. Für die gesamte Anlage sind zwei Millionen Euro veranschlagt.

Durch den Batteriespeicher kann nicht nur zu Nachtzeiten die Stromversorgung sichergestellt werden. Der Batteriespeicher trägt auch dazu bei, Spitzenverbräuche tagsüber abzufedern. Diese treten beispielsweise auf, wenn die Lüftungsanlagen in den Klärbecken längere Zeit in vollem Betrieb sind oder die Schlammentwässerung mehrere Stunden läuft, die ebenfalls sehr energieintensiv ist. Durch ein aktives Energiemanagement sollen die Verbräuche der technischen Anlagen so abgestimmt werden, dass die regenerativ erzeugte Energie optimal genutzt werden kann. Die Kläranlage verbraucht auch nachts zwischen 60 und 70 Prozent der Strommenge, die tagsüber erforderlich ist. Bereits in der Vergangenheit waren Techniken installiert worden, um den Energieverbrauch der Anlage zu verringern. So wird beispielsweise mit einem BHKW aus Klärgas Strom erzeugt und die Abwärme wird als Prozesswärme für den Faulbehälter genutzt.

Der Bau dieser Anlage ist Teil des Klimaaktionsplans der Stadt Hünfeld, den die Stadtverordnetenversammlung im Sommer 2020 mit breiter Mehrheit verabschiedet hatte. Dieser gliedert sich in Maßnahmen zur Produktion regenerativer Energie, Energiesparmaßnahmen sowie Projekte zur Klimafolgenbewältigung beispielsweise beim Starkregenschutz. Insgesamt enthält dieser Plan Maßnahmen für über 23 Millionen Euro. +++ pm