Verantwortliche der Stadt Fulda haben heute im Beisein von heimischen Lebensmittelproduzenten sowie Vertretern aus dem Fuldaer Gastgewerbe im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschloss ihr neues Förderprogramm „Foll Regional“ vorgestellt. Bei „Foll Regional“ handelt es sich einerseits um eine Förderrichtlinie, deren Ziel es ist, Anreize zum verstärkten und öffentlich wahrnehmbaren Einsatz regionaler Produkte in gastronomischen Betrieben zu setzen. Teilnehmenden Betrieben wird – gemäß der entsprechenden Förderrichtlinie – ein Zuschuss für den Einsatz regionaler Produkte in Aussicht gestellt, andererseits initiiert sie die Marketingkampagne unter dem Titel „Foll regional“ – wobei sich „Foll“ von Fulda ableitet.
Für das Förderprogramm hat die Stadt Fulda 75.000 Euro/Jahr in Aussicht gestellt. „Mit der Förderinitiative möchten wir einen Beitrag für einen bewussteren, vor allem ressourcenschonenderen Umgang in der Wertschöpfung leisten und zugleich den Identifikationsgedanken stärken“, hob Dominik Höhl von der Wirtschaftsförderung hervor. Gerade in Zeiten, in denen alles von Nachhaltigkeit und kurzen Lieferketten spreche, sei dies ein wichtiger und richtiger Ansatz. Seinen Ursprung hat „Foll Regional“ übrigens in einem gemeinsamen Antrag der Stadtverordnetenfraktionen von CDU und FDP, der im Rahmen der Haushaltsberatungen Ende 2021 eingebracht wurde und sich mit der Frage beschäftigte, wie es gelingen könne, den Einsatz regionaler Produkte und Dienstleistungen in Zukunft zu fördern, wie Fuldas Bürgermeister Dag Wehner (CDU) berichtete.
Der gemeinsame Antrag der beiden Fraktionen veranlasste die Verwaltung dazu, eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, der seinerzeit schon einzelne Fuldaer Gastronomen wie zum Beispiel Jonas Sporer, Felix Wessling oder Patrick Spies angehörten, die sich mit der Frage auseinandersetzten, wie der Einsatz regionaler Lebensmittel in der Gastronomie gefördert werden könne. Aus der gemeinsamen Arbeit entstand im Laufe der Zeit eine Förderrichtlinie, die die Stadt Fulda im Juli 2023 als Förderprogramm auflegte. „Das Förderprogramm läuft zunächst bis zum 31.12.2027, wir hoffen, dass möglichst viele Fuldaer Gastronominnen und Gastronomen von ihm Gebrauch machen. Wenn sich die Initiative als erfolgreich beweist, so haben wir als Stadt Fulda natürlich den Anspruch, dass das Förderprogramm auf Dauer angelegt ist“, verdeutlicht Timo Heumüller, dessen Ansinnen es darüber hinaus ist, regionale Erzeuger und Gastronomen zusammenzubringen.
Förderwürdig sind alle Gastronomen, die einen Betrieb in Fulda bewirtschaften und vor Ort Speisen und Getränke anbieten. Wobei die Speisen in 40 Produktgruppen und diese wiederum auf 17 Hauptkategorien aufgeteilt sind. 11 Produktgruppen sind es hingegen bei den Getränken, die auf acht Hauptkategorien aufgeteilt sind. Mindestens 50 Prozent einer Produktgruppe müssen von regionalen Produzenten oder verarbeitenden Betrieben bezogen werden. Die Bedingung ist, dass die Produzenten oder Betriebe, von denen Erzeugnisse bezogen werden, im Umkreis von 50 Kilometer von Fulda liegen. Gefördert wird ab 700 Euro (bei 7 Produktgruppen) bis maximal 1800 Euro (bei 18 Produktgruppen). Als teilnehmender gastronomischer Betrieb verpflichtet man sich für drei Jahre.
Das Antragsformular steht in Kürze auf der Homepage von „Foll Regional“ unter www.follregional.de zum Download zur Verfügung. Die Antragstellung, so hieß es heute, möchte man so unbürokratisch wie nur möglich gestalten. „Der zweite Mehrwert, den wir den Unternehmen bieten wollen, ist, die für sie kostenfreie Teilnahme an der Marketing-Kampagne ‚Foll Regional‘“, so Bürgermeister Dag Wehner. Die Kampagne offeriert den Kundinnen und Kunden, dass ihr Gastgeber das „Prinzip der Regionalität lebt“. Mit dem von der Stadt verliehenen Gütesiegel dokumentiert der Betrieb zum einen die Regionalität, hinter dieser er steht und schafft zugleich nach außen hin die immer bedeutender werdende Transparenz. „Mit der Teilnahme am Förderprogramm ‚Foll Regional‘ verpflichten sich die Betriebe auch gegenüber ihren Gästen, indem sie beispielsweise in ihrer Speisekarte darauf hinweisen, woher sie ihre Produkte beziehen“, verdeutlicht Bürgermeister Wehner. Dies geschehe zum Teil auch schon. Die Staffelung von sieben über 12 bis zu 18 Produktgruppen, wonach sich die jeweilige Fördersumme zusammensetzt, soll auch kleineren gastronomischen Betrieben, wie beispielsweise kleinere Cafés, die Möglichkeit einräumen, auch mit wenigen Angeboten trotzdem vom Förderprogramm zu profitieren.
„Foll Regional ist ein kleiner Baustein, um unseren Gästen unsere heimischen Produkte näherzubringen und darüber hinaus einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz und zur vielzitierten Nachhaltigkeit zu leisten“, sagte Dominik Höhl. Er verwies darauf, dass man mit „Foll Regional“ zu bereits bestehenden Marken und Clustern wie zum Beispiel dem „RhönerCharme“, dem „Green Food Cluster“ oder der „Dachmarke Rhön“ keinesfalls im Wettbewerb stehe. Vielmehr soll „Foll Regional“ als gewinnbringende Ergänzung gesehen und verstanden werden, um für die Region letztlich den „größten Mehrwert“ herauszuholen. Bis jetzt habe man mit der Ideenagentur „Schöne Aussicht“ sehr gut zusammengearbeitet. Wichtig sei es, so Höhl, mit einer „starken Marke“ auch mit einem „starken Symbol“ in die Öffentlichkeit zu gehen. „Mit der finanziellen Förderung durch die Stadt Fulda möchten wir gastronomischen Betrieben die Möglichkeit geben, auch nach außen hin zu dokumentieren, dass sie von ihrer Unternehmensphilosophie her voll und ganz hinter den heimischen Produkten stehen“, so Höhl. Dies könne beispielsweise auch mit Tischaufstellern, Getränkeuntersetzern, Plakaten oder mit Hinweisen in den Speisekarten noch einmal unterstrichen werden, um sich klar zu positionieren: Wir lieben unsere Region und stehen hinter unseren regionalen Produkten.
Dominik Höhl verwies bei der heutigen Vorstellung, dass Unternehmen bei Fragen, Wünschen oder Anregungen gerne mit den städtischen Verantwortlichen in Kontakt treten können. Jürgen Zentgraf, bei Wehner Groma verantwortlich für den Einkauf und Vertrieb, verwies auf bereits vorhandene Kataloge, in denen alle regionalen Produkte und Erzeugnisse aufgeführt seien, auf diese interessierte Unternehmen gerne zurückgreifen können. Seine Devise: „Man muss es den Gastronomen so einfach wie möglich machen.“ In den nächsten Wochen hoffen die Verantwortlichen auf viele Antragsteller. Begrüßt würde es, wenn selbst Gastronomen anderer Nationalitäten auf „Foll Regional“ zurückgreifen, um von dem Förderprogramm zu profitieren. 500 Adressen sollen von der Kampagne in Kenntnis gesetzt worden sein. +++ jessica auth












