Stadt fällt 110-jährige Trauerweide

Standsicherheit beeinträchtigt

Weil die Standsicherheit der Trauerweide an der Ecke Brauhausstraße / Rangstraße vor dem Parkhaus Q-Park Altstadt stark beeinträchtigt ist, muss die 110 Jahre alte Weide am Dienstag, 18. September, gefällt werden. Mit Verkehrsbehinderungen auf der Rangstraße und Brauhausstraße ist nicht zu rechnen – gegebenenfalls wird es eine kurzfristige Straßenverengung geben.

Grüne: Die Trauerweide soll leben

[dropshadowbox align=“right“ effect=“raised“ width=“40%“ height=““ background_color=“#f1f7fd“ border_width=“2″ border_color=“#125ba8″ inside_shadow=“false“ ]Zu der sehr kurzfristig angekündigten Baumfällaktion haben die Grünen einige Fragen:
Wann und von wem wurden die Schäden diagnostiziert?
Wurde ein externer Baumsachverständiger herangezogen?
Wurden alle Möglichkeiten der Rettung und Sanierung des alten Baums in Erwägung gezogen?[/dropshadowbox]Mit Bestürzung haben die Fuldaer Grünen aus der Presse erfahren, dass die über 100 Jahre alte Trauerweide in der Dalbergstraße vor dem Parkhaus am kommenden Dienstag gefällt werden soll. Dieser alte Baum hat eine, stadtbildprägende, herausragende Bedeutung. Auch bei der Neubebauung des Parkhauses war dieser Baum Bestandteil der Planungen. Die Grünen erinnern in diesem Zusammenhang an den Fall der alten Dorflinde in Bimbach, die vor einigen Jahren ebenfalls wegen Sicherheitsbedenken fallen sollte. Glücklicherweise wurden dieses Vorhaben nicht umgesetzt und wir können uns weiterhin an diesem Naturdenkmal erfreuen. Vor über 10 Jahren wurde beschlossen, die alten Kastanien oberhalb des Paulustors, gegenüber dem Generalvikariat, ebenfalls komplett zu fällen. Wegen der Proteste von Anliegern und den Fuldaer Grünen wurde zum Glück damals davon abgesehen und diese Kastanien stehen (bis auf Eine) immer noch. Deshalb fordern die Grünen, die Baumfällaktion in der Dalbergstraße bis zur Klärung der offenen Fragen zurückzustellen und zu prüfen, wie die stadtbildprägende Trauerweide mit allen Mitteln am Leben erhalten werden kann.

Riebold: Für die Stadt ist die Fällung alternativlos

Schon viele Jahre prägt der Baum das Stadtbild, hat zwei Weltkriege überstanden und filtert die Luft an der vielbefahrenen Rangstraße, verbessert so das Stadtklima“, so Ute Riebold von der Fraktion Die Linke.Offene Liste / Menschen für Fulda und Mitglied des Umweltausschusses. Unbestreitbar sei, dass die Stadt eine potentielle Unfallgefahr beseitigen muss. „Doch bei jedem Baum und sei er noch so prägend und wertvoll, der nicht mehr standsicher ist, erklärt die Stadt Fulda die Fällung zu alternativlos. Regelmäßige baumchirurgische Maßnahmen sind zwar teuer, doch könnte so wenigstens mancher stadtbildprägender Baum gerettet werden. Einmal mehr zeigt sich, dass das Fehlen einer Baumschutzsatzung dazu führen kann, einen alten Baum ohne Beteiligung gewählter Stadtverordneter zu fällen. Das Stadtparlament könnte darüber beraten, ob Haushaltsmittel eingesetzt werden, um zu prüfen, ob Baumchirurgie helfen würde.“

Wenigstens solle abgewartet werden. „Die Stadtverordnetenversammlung muss die Chance erhalten, der Verwaltung genügend Finanzmittel an die Hand zu geben, um zu prüfen ob und wie der Baum noch zu retten ist.“ Erinnert wird daran, dass bei der Entscheidung über Abriss und Neubau des Parkhauses deutlich gemacht wurde, die Maßnahme würde baumschonend ausgeführt. „Als weiterer Grund, für die Schädigung des Baumes wird ein Unfall genannt. „Wurde eigentlich geprüft, inwieweit der Verursacher für den Baumschaden haftbar gemacht werden kann?“ „Es ist unbegreiflich, dass die Stadt Fulda in den vergangenen Jahren nicht alles versucht hat, die durch den Parkhausneubau verursachte Beschädigung der großen Trauerweide zu kurieren. Jedenfalls werde ich am kommenden Dienstag (18. September 2018) vor Ort sein. Wenn viele Menschen es schaffen, sich am Dienstagmorgen Zeit zu nehmen und zu dem Baum kommen, der uns alle schon seit unserer Geburt beschützt: Wer weiß, vielleicht schaffen wir es, diesen großartigen Teil der Schöpfung zu retten?“ +++