Stadt baut am Gallasiniring Sozialwohnungen und schafft Räume für Arztpraxis

Zukunftsweisende Aufwertung des Quartiers

Der Umbau der beiden Gebäude am Gallasiniring 8 – 10 im Fuldaer Ostend nimmt konkrete Formen an. Ein Fuldaer Architekturbüro hat die städtische Ausschreibung zur Gestaltung des Gebäudekomplexes gewonnen und kann nun mit den weiteren Planungsarbeiten beginnen. Insgesamt sollen in dem von der Stadt gekauften und grundlegend zu sanierenden Komplex, in dem früher unter anderem das Kreiswehrersatzamt seinen Sitz hatte, mindestens 18 Sozialwohnungen entstehen sowie Räumlichkeiten für eine Arztpraxis und soziale Kooperationsprojekte. Bereits im Herbst dieses Jahres können die Bauarbeiten beginnen. Geplant ist, dass Anfang des Jahres 2023 die ersten Mieter einziehen, heißt es in der Pressemitteilung.

Fotos: Stadt Fulda

„Die genaue Anzahl und Größe der Wohnungen, die allesamt für den sozial geförderten Wohnungsbau vorgesehen sind, werden wir in den nächsten Monaten ermitteln“, erklärt Christoph Schmidt, Projektkoordinator und Sachgebietsleiter Städtebauförderung bei der Stadt Fulda. Vorrangig sollen die Wohnungen an Familien, Alleinerziehende und Alleinstehende vergeben werden. „Der konkrete Bedarf wird nun in enger Absprache mit dem städtischen Sozialamt bestimmt. Abhängig von den erforderlichen Wohnungsgrößen wird dann die genaue Anzahl der Wohnungen festgelegt.“ Vorgesehen ist, den gesamten linken Gebäudeteil – die Hausnummer 10 – für den sozialen Wohnungsbau zu nutzen.

Das Gesamtprojekt wird aus Mitteln des Landesprogrammes „Sozialer Zusammenhalt“ sowie aus den Wohnungsbauförderprogrammen der Stadt und des Landes Hessen gefördert. Nach derzeitigem Stand können aus den Wohnungsbauförderprogrammen voraussichtlich über eine Millionen Euro abgerufen werden. Eine weitere Million soll aus dem Landesprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ fließen, aus dem bereits Gelder für den Grunderwerb gewährt wurden. „Wir gehen aktuell davon aus, dass damit etwa die Hälfte der entstehenden Baukosten förderfähig sein wird“, zeigt sich Stadtbaurat Daniel Schreiner zufrieden. Die konkrete Kostenberechnung werde in den kommenden Wochen durch das Architekturbüro erstellt.

„Durch den Umbau des Gebäudes und den künftigen Nutzungs-Mix wird das Quartier nachhaltig aufgewertet“, ist sich OB Dr. Heiko Wingenfeld sicher. Für die Stadt seien solche Projekte nur möglich, wenn entsprechende Immobilien oder Grundstücke zur Verfügung stehen. Der vergünstigte Kauf des Gebäudekomplexes von der Bundesimmobilienverwaltung sei deshalb „ein wichtiger Baustein“ für die weitere städtebauliche Entwicklung. Als strukturell bedeutsam für das gesamte Gebiet bezeichnet er außerdem, dass eine wohnort-nahe ärztliche Versorgung auch in Zukunft im Quartier erhalten bleibt. „Wir wissen, dass der ansässige Arzt im Umfeld großes Vertrauen genießt und freuen uns, dass nun die Möglichkeit besteht, ihm in vergrößerten Räumlichkeiten eine Gemeinschaftspraxis mit weiteren Fachärzten zu ermöglichen und damit eine klare Perspektive zu geben.“ Für die Nutzungsänderung zu einer Arztpraxis erhält die Stadt keine Fördermittel. „In meinen Augen ist es dennoch eine städtische Aufgabe, Arztpraxen aktiv bei der Entwicklung zukunftsfähiger Standorte zu unterstützen. Nur so kann langfristig eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Bevölkerung gewährleistet werden. Von daher hat der Gallasiniring Pilotcharakter“, unterstreicht OB Dr. Wingenfeld.

Neben der Praxis sollen im rechten Gebäudeteil, der Nummer 8, soziale Kooperationsprojekte sowie der Verbund sozialpädagogischer Kleingruppen e.V. Fulda einziehen. Diese Umbauvorhaben sind mit Mitteln des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ förderfähig. „In Kombination mit dem linken Gebäudeteil, der vollumfänglich für den sozialgebundenen Wohnungsbau genutzt wird, wird hier ein attraktives und zukunftsfähiges Gesamtprojekt entstehen“, betont Sozialdezernent und Bürgermeister Dag Wehner, der hofft, dass mit dem Vorhaben ein Signal für die weitere Entwicklung des Umfeldes gesetzt wird. +++ pm