SPD-Urgestein Winfried Möller findet sich mit Parteiausschluss ab

Möglicherweise Kandidatur in 2021 bei den Linken

Winfried Möller

Wie angekündigt, hat die SPD im Unterbezirk Fulda den langjährigen Kreispolitiker Winfried Möller aus der Partei ausgeschlossen, weil dieser mit seinem Mandat zur Linken-Fraktion gewechselt ist. Wie uns der 73-Jährige sagte, wolle er gegen diesen Beschluss nicht weiter vorgehen.

Grund für den Wechsel zu den Linken war ein langanhaltender Streit zwischen Möller und der Führung des SPD-Unterbezirks Fulda. 2016 soll man ihm versprochen haben, dass er nach der Wahl weiter dem Kreisausschuss angehören könne. Hier hatte Möller 15 Jahre die SPD vertreten. Die SPD-Führung streitet dies jedoch kategorisch ab. Eine solche Vereinbarung habe es nie gegeben. Somit war Möller 2016 aus dem Kreistag ausgeschieden. Im Februar 2019 kam er dann als Nachrücker für den SPD-Abgeordneten Simon Schüler – der aus privaten Gründen den Kreistag verließ – erneut in den Kreistag und wechselte mit seinem Mandat zur Partei DIE LINKE.

Möller hat seine Bemühungen um eine wahrheitsgemäße, sachgerechte und ehrliche Aufklärung der Umstände, die letztendlich zu seinem „formalen Rausschmiss“ aus der SPD nach 51 Jahren Mitgliedschaft geführt haben, aufgegeben. „Ich hatte bis heute noch die ‚leise Hoffnung‘, dass sich aus den Reihen der zahlreichen ‚hochrangigen Adressaten‘ zumindest Einer oder Eine darum bemüht, eine wahre Antwort auf die von mir mehrfach aufgelisteten Fragen, Ausführungen und Vorwürfe, die ich im Zusammenhang mit der Aufstellung der Kreistagsliste zur Kommunalwahl 2016 gestellt beziehungsweise erhoben habe, zu erhalten. Weit gefehlt – die führenden Repräsentantinnen und Repräsentanten der einstmaligen ‚Volkspartei SPD‘ auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene haben sich in Schweigen gehüllt“, sagt Möller.

Dies soll der SPD freilich nicht gepasst haben und die Vorsitzende des SPD-Unterbezirkes Fulda, Sabine Waschke MdL, soll Möller daraufhin aufgefordert haben, die Partei freiwillig zu verlassen, diesem ist Möller aber nie nachgekommen. Immerhin habe er 50 Jahre für diese Partei gekämpft, bekräftigt Möller. Die SPD hat Winfried Möller nun laut Mitteilungsschreiben zum 09. Juli 2019 aus der Partei ausgeschlossen.

Wie uns Möller sagte, akzeptiere er den Parteiausschluss, da er keine Chance mehr sehe noch etwas zu ändern. Aber eine E-Mail habe er noch dem SPD-Landesvorsitzenden und Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Thorsten Schäfer-Gümbel, dem SPD-Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden der SPD Hessen Nord, Timo Gremmels, und Anderen geschrieben. Der Partei DIE LINKE beitreten will er aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht, so Möller. Eines aber überlege er noch: Bei der Kommunalwahl 2021 wieder anzutreten – diesmal für die Partei DIE LINKE. Ob er der Partei dann beitreten werde, müsse er sich reiflich überlegen, so Möller gegenüber fuldainfo.de. +++