Berlin. Da sich Sparen wegen der Minizinsen immer weniger lohnt, plädiert der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Georg Fahrenschon, für staatliche Hilfen bei der Altersvorsorge. „Es ist sehr wichtig, staatliche Sparanreize zu setzen“, sagte er in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Riester- und Rürup-Renten würden durch die Zinssituation an Attraktivität verlieren. Ein Ansatz wäre, den Förderumfang nach dem Vermögensbildungsgesetz zu erweitern. Durch die niedrigen Zinsen erzielt der Bundeshaushalt Überschüsse, während die Sparer real Vermögen verlieren. „Ich halte es nur für fair, hier über einen gewissen Ausgleich nachzudenken“, so der ehemalige bayerische Finanzminister. Negativzinsen auf private Einlagen kommen für Fahrenschon nicht infrage. „Sparkassen stehen schon nach ihrem gesetzlichen Auftrag für die Förderung des Spargedankens. Wir sind uns da unserer besonderen Verantwortung schon bewusst“, so der Verbandschef. Allerdings obliege die Preisfestlegung den einzelnen Instituten. +++ fuldainfo
Das Desaster der Riester-Renten war von Anfang an von vielen Fachleute vorausgesagt. Die Annahmen, die Allianz & Co. seinerzeit den Politikern einredeten, waren völlig unrealistisch. Dass die Finanzindustrie schon wieder nach staatlichen Geldern ruft, ist ein Skandal. Es wäre statt dessen dringend notwendig, die von Rot-Grün beschädigte gesetzliche Rentenversicherung wieder auf ihre ursprünglichen Beine zu stellen. Dass würde allen Versicherten viel mehr bringen, als das ständige Sponsoring der Versicherungswirtschaft.