Spahn: Impfkampagne kann deutlich an Fahrt gewinnen

Luxemburg warnt Deutschland vor Grenzschließungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht davon aus, dass das Impftempo in Deutschland deutlich zunehmen wird. „Stand heute wurden 7,5 Millionen Impfdosen an die Länder ausgeliefert, weitere zwei Millionen folgen kommende Woche. Knapp fünf Millionen wurden bisher verimpft“, schrieb der CDU-Politiker am Sonntag bei Twitter. „Unsere Impfkampagne kann also deutlich an Fahrt gewinnen.“

Alle Bundesländer seien mittlerweile im fließenden Übergang von der ersten zur zweiten Prio-Gruppe. Sie beginnen demnach, weitere Beschäftigte des Gesundheitswesens, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, Polizisten im Einsatz und demnächst auch Beschäftigte in Kitas und Grundschulen zu impfen. Für die letztere Personengruppe sei eine Änderung der Impfverordnung bis Ende Februar geplant, so Spahn. „Zudem beziehen die ersten Bundesländer Arztpraxen bei ihrer Impfkampagne mit ein“, fügte er hinzu. „Im Laufe des zweiten Quartals werden regelhaft alle Hausarztpraxen auch zu  Impfpraxen werden können.“ Die Vorbereitungen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, den Apothekern und dem Großhandel für die Logistik liefen bereits, schreibt der Minister.

Luxemburg warnt Deutschland vor Grenzschließungen

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat Deutschland vor Grenzschließungen im Schengenraum gewarnt. „Natürlich muss es angesichts der Virusmutationen Tests geben, aber wir müssen alles dafür tun, dass die Pendler ohne Einschränkungen zu ihren Arbeitsplätzen kommen“, sagte Asselborn dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Er verwies darauf, dass Luxemburg auf Grenzpendler angewiesen sei. „60 Prozent der Beschäftigten in unseren Krankenhäusern, Altenheimen und Pflegeeinrichtungen sind Grenzgänger. Wenn diese Pendler nicht mehr einreisen können, dann bricht das Gesundheitssystem in Luxemburg zusammen.“ Er habe die Hoffnung, dass es nicht wieder wie im letzten Frühjahr zu unangenehmen Überraschungen komme, so Asselborn. „Damals hat Deutschland die Grenzen zu Frankreich und zu Luxemburg quasi über Nacht dichtgemacht, zu Belgien und den Niederlanden allerdings nicht. Was dahinter steckt, hat mir bis heute niemand in Berlin erklären können.“ Asselborn sagte weiter: „Nirgendwo sonst ist Europa so zusammengewachsen wie in unserer Region. Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Belgien sind Gründungsmitglieder der EU und haben den Schengenraum ins Leben gerufen.“ Nicht notwendige Reisen müssten in der Pandemie leider unterbleiben. „Aber wir dürfen den Hunderttausenden von Grenzpendlern das Leben nicht unnötig schwer machen. Allein nach Luxemburg pendeln jeden Tag 100.000 Menschen aus Frankreich, 50.000 aus Deutschland und 50.000 aus Belgien.“ +++

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