Sozialdezernent Krug diskutierte mit Schuldnerberatungsstelle des Kreises

Menschen, die Last von den Schultern nehmen

Das Beratungsangebot in der Kreisverwaltung ist Gold wert“: Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Patrick Krug (links), beim Besuch in der Schuldnerberatungsstelle. Elke Diehl (von rechts), Yvonne Steller und Ina Sachs von der Schuldnerberatung sowie der Leiter des Sachgebiets Soziale Dienste im Amt für Soziales und Ausländerrecht, Bastian Heck, berichten aus dem Alltag. Foto: C. Lips

Es kann rasch bergab gehen: Eine Erkrankung, ein teurer Handyvertrag, erhöhte Gasrechnungen oder eine kostspielige Autoreparatur. Plötzlich werden Zahlungen verspätet geleistet, Mahnungen stapeln sich und schlaflose Nächte rauben die Zuversicht. Zwar ist dieser Fall konstruiert, doch er erinnert an die Anliegen und Sorgen der Menschen, die die Schuldnerberatung des Vogelsbergkreises aufsuchen. „Wir bieten eine wichtige Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lagen. Wir beraten und geben Struktur, um Wege aus den Schulden aufzuzeigen“, sagt Patrick Krug, der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent. Er bespricht sich mit Elke Diehl, Yvonne Steller und Ina Sachs von der Schuldnerberatung sowie mit Bastian Heck, dem Leiter des Sachgebiets Soziale Dienste im Amt für Soziales und Ausländerrecht.

Yvonne Steller, Elke Diehl und Ina Sachs berichten von ihrer „sozialarbeiterischen“ Tätigkeit. Sie steuern Prozesse und helfen so den Menschen, einen Weg aus den Schulden zu finden. „Unser beruflicher Hintergrund ermöglicht es uns, verschiedene Aspekte im Blick zu haben“, erklärt Diehl, die seit 2003 in der Beratung tätig ist. Mit Ina Sachs als Bankkauffrau, Yvonne Steller als Diplom-Sozialarbeiterin und Elke Diehl als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte verfolgt das Team einen erfolgreichen multiprofessionellen Ansatz. Ihre langjährige Erfahrung und diverse Fortbildungen fließen in den Beratungsalltag ein. Die Menschen kommen mit verschiedenen Problemen.

In diesem Rahmen bietet die Schuldnerberatung ideale Bedingungen, um einen erfolgreichen Prozess zu starten. „Wir haben die nötige Zeit, um mit unseren Klienten Hindernisse aus dem Weg zu räumen“, erläutern die Expertinnen. Die Behörde bietet einen Rahmen für nachhaltige Arbeit. Es geht darum, gemeinsam den Weg zu einem schuldenfreien Leben zu finden. „Das gelingt nicht durch ein schnelles Privatinsolvenzverfahren allein“, unterstreichen die Beraterinnen. Die Erfahrung zeigt, dass Menschen oft neu lernen müssen, ohne neue Schulden zu leben. „Das braucht Zeit. Ohne diese gibt es oft ein schnelles Wiedersehen“, ergänzt Steller, die seit 2006 in der Beratungsstelle ist.

Schuldenlast abnehmen

Verzweiflung und Ausweglosigkeit prägen oft die Situationen, wenn Menschen zur Schuldnerberatung kommen. „Oft ergänzen wir unsere Arbeit mit Lebensberatung. Wenn Klienten mit einem Ordner unbezahlter Rechnungen kommen, nehmen wir den Menschen Ängste und suchen gemeinsam Lösungen“, berichten die Fachfrauen. Zu Beginn können auch kleinere Maßnahmen helfen. Beispielsweise hilft ein Pfändungskonto, das beansprucht werden kann, als erster Schritt. So bleiben monatlich mindestens 1.500 Euro für Lebensmittel und Miete verfügbar. „Dieser Grundfreibetrag bringt Ruhe und hilft, Lösungen zu finden und Kompetenzen zu entwickeln“, erklären die Expertinnen.

Der Weg aus den Schulden gelingt nicht von allein. Die Lebenssituation der Klienten wird genau beleuchtet. „Vor der Regulierung oder einem Insolvenzverfahren sollten Klienten ein Jahr ohne neue Schulden leben“, sagen die Beraterinnen. Es gilt, Störfaktoren in den Griff zu bekommen. Besonders im Fokus stehen Süchte wie Alkohol-, Drogen- oder Glücksspielsucht oder problematisches Kaufverhalten.

Im gerichtlichen Insolvenzverfahren wird ein außergerichtlicher Vergleich angestrebt, dem alle Gläubiger zustimmen müssen. „Scheitert dieser, wird das Verfahren für Privatpersonen vor Gericht möglich“, erläutern die Expertinnen. Das bedeutet: Schulden entstehen schnell, doch der Weg in ein schuldenfreies Leben erfordert Einsatz und Anstrengung. Auf lange Sicht haben die Expertinnen positive Erfahrungen gemacht, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

„Dieses Beratungsangebot in der Kreisverwaltung ist unbezahlbar“, sagt Sozialdezernent Krug. „Wir können die kurzen Wege nutzen und den Menschen effizient helfen. Ein wertvolles Angebot – dafür danke ich Ihnen!“, betont Krug abschließend. +++

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