Söder will in K-Frage Merkel miteinbeziehen

Eilig hat es Söder mit der Entscheidung nicht

Markus Söder (CSU)

Bei der Entscheidung über den zukünftigen Kanzlerkandidaten der Union will CSU-Chef Markus Söder auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) miteinbeziehen. Söder sagte „Bild am Sonntag“: „Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur sollte auch eng mit Angela Merkel abgestimmt werden. Denn es muss ein gemeinsamer Wahlkampf mit der Bundeskanzlerin werden. Ein Unions-Kandidat kann ohne Unterstützung von Angela Merkel kaum erfolgreich sein.“

Für die Entscheidung spielten auch Umfragen eine Rolle, so Söder. „Sie sind ein wichtiger Maßstab für die Akzeptanz von Personen und Programmen in der Bevölkerung.“ Für seinen Rivalen um die Kandidatur, CDU-Chef Armin Laschet, der in den Umfragen regelmäßig schlechter als Söder abschneidet, fand der CSU-Vorsitzende lobende Worte: „Als Ministerpräsident des größten Bundeslandes leistet er großartige Arbeit. Es geht aber nicht um die Frage von zwei Personen und deren persönliche Ambitionen, sondern um die Zukunft der Uni  on und des gesamten Landes. Diese Verantwortung müssen wir als Parteivorsitzende gemeinsam schultern.“ Eilig hat es Söder mit der Entscheidung nicht: „Wir müssen überlegen, was das Beste für Deutschland und die Union ist. In der Ruhe liegt dabei die Kraft.“

Seehofer: Kanzlerkandidatenfragen „gleich nach Ostern“ klären

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Union aufgerufen, sich zügig auf einen Kanzlerkandidaten zu einigen. „Gleich nach Ostern müssen die personellen und inhaltlichen Fragen zügig geklärt werden“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Er äußerte sich besorgt über die schlechten Umfragewerte der Union: „In keiner Umfrage haben wir zurzeit mehr als 30 Prozent. Das ist für mich ein Alarmzeichen.“ Die Anhänger und Mitglieder von CDU und CSU wollten allmählich wissen, wo es lang gehe. Drei Dinge brauche die Union in dieser Lage: eine Strategie, authentische Politiker und „ein knackiges Zukunftsprogramm“. Seehofer fügte hinzu: „Wir haben ein Riesenpotenzial, wir haben es im Kreuz, wieder in den 30-Prozent-Turm vorzustoßen, am liebsten bis nahe an die 40-Prozent-Marke.“

Klöckner: Kanzlerkandidatur nicht von Umfragen abhängig machen

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat die Union davor gewarnt, die Ernennung des Kanzlerkandidaten von Umfragewerten abhängig zu machen. Wie schnell Umfragen sich ändern könnten, „sehen wir doch aktuell“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Frage der Kanzlerkandidatur würden die Vorsitzenden von CDU und CSU, Armin Laschet und Markus Söder, „zwischen Ostern und Pfingsten vertrauensvoll besprechen“. Bei der Bundestagswahl im September stehe die Union vor einer besonderen Herausforderung, so die Landwirtschaftsministerin. „Angela Merkel tritt nicht mehr an. Der Slogan Sie kennen mich wird in diesem Wahlkampf nicht funktionieren.“ Das beste Mittel gegen Politikverdrossenheit sei im Moment ein gutes Corona-Management, so Klöckner: „Impfen, Impfen, Impfen; Testen und Erklären; Pragmatismus und Transparenz.“ +++