Schulz stärkt Gabriel in der SPD-Kandidatenfrage den Rücken

Martin Schulz (SPD) - Bild: ms

Berlin. In der laufenden Debatte über die Kanzlerkandidatur der Sozialdemokraten stärkt EU-Parlamentspräsident Martin Schulz dem SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel den Rücken. "Sigmar Gabriel wäre ein besserer Bundeskanzler als Angela Merkel, weil er ein entschlossener Kämpfer gegen Populismus und für mehr Gerechtigkeit ist", sagte Schulz der "Welt". "Er hat eine Vision, wie man die Gesellschaft zusammenhält und er hat die Unterstützung seiner Partei.

Frau Merkel hingegen ist auf ihrem Weg oft alleine unterwegs." Am 29. Januar will die SPD über die Frage entscheiden, wer als Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl im September gegen Bundeskanzlerin Merkel antreten soll. Gabriel und Schulz gelten beide als Kandidaten. Schulz sieht durch den politischen Wettstreit die Freundschaft zu Gabriel nicht gefährdet. "Sigmar Gabriel ist einer meiner engsten Freunde", sagte der SPD-Politiker. "Niemand bringt uns auseinander, auch nicht die Frage, wer für die SPD als Bundeskanzler kandidiert."

Schulz warnt vor russischer Einflussnahme auf Wahlen in Europa

Die Europäische Union ruft Schulz auf, sich gegen eine Einflussnahme Russlands auf die anstehenden Wahlen zu wappnen. "Es wäre ein Alarmsignal für uns, sollte Russland die US-Wahl beeinflusst haben. In mehreren europäischen Staaten wird in diesem Jahr gewählt, darunter auch in Deutschland", sagte Schulz der "Welt". "Wir müssen alles tun, um zu vermeiden, dass andere Länder Einfluss auf Wahlen in Europa nehmen." Schulz reagierte damit auf Anschuldigungen, Russland habe die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten gezielt gefördert. Die USA werfen Moskau vor, Hackerangriffe auf die demokratische Kandidatin Hillary Clinton mit dem Ziel durchgeführt zu haben, sie zu diskreditieren. Schulz warnte trotzdem davor, die Legitimität von Trump als US-Präsident in Frage zu stellen.

"Europa sollte Donald Trump als US-Präsident respektieren, was auch immer die Hintergründe seiner Wahl sein mögen", sagte der SPD-Politiker. "Im Gegenzug darf auch Europa von ihm Respekt einfordern." Es liege in der Verantwortung der USA, die Umstände der Wahl aufzuklären. Der Parlamentspräsident forderte die Betreiber von sozialen Netzwerken auf, sich zu einem entschlossenen Kampf gegen Falschmeldungen zu verpflichten. "Wir müssen mit den Betreibern von sozialen Netzwerken vereinbaren, dass Falschmeldungen kenntlich gemacht werden", sagte Schulz. "Wenn sie nicht gleich zur Löschung gezwungen werden, haben sie sicher mehr Spielraum für eine Selbstverpflichtung. Gleichzeitig müssen wir diejenigen unterstützen, die Falschmeldungen im Internet identifizieren." +++


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