Schießerei in München: Sicherheitskabinett kommt am Mittag zusammen

Polizeigewerkschaften loben Einsatz der Sicherheitskräfte in München

Deutsch, Bundestag

Berlin. Nach der Schießerei in einem Münchener Einkaufszentrum mit mindestens zehn Toten kommt am Samstagmittag in Berlin das Sicherheitskabinett zusammen. Dabei sollen alle Informationen zu der Gewalttat zusammengetragen und bewertet werden. Dem Gremium gehören neben der Bundeskanzlerin unter anderem der Bundesaußenminister, der Bundesverteidigungsminister, der Bundesinnenminister und der Chef des Bundeskanzleramtes an. Unterdessen durchsuchte die Polizei eine Wohnung im Münchener Stadtteil Maxvorstadt. Berichte, dass es sich dabei um die Wohnung des mutmaßlichen Täters handelte, bestätigten die Beamten zunächst nicht. Bei der Schießerei in einem Münchener Einkaufszentrum hatte ein Mann mindestens neun Menschen erschossen und 21 weitere verletzt. Schließlich tötete er such nach Angaben der Polizei selbst. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen 18-jährigen Deutsch-Iraner handeln. Die Motive für die Tat sind noch unklar.

Polizeigewerkschaften loben Einsatz der Sicherheitskräfte in München

Die Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) haben den Einsatz der Polizei sowie der Bundespolizei in München gelobt. Diese hätten nach der Schießerei in einem Einkaufszentrum „ihr hohes Leistungsniveau unter Beweis gestellt und die Sicherheit in der Stadt in wenigen dramatischen Stunden nach einer schweren Amok-Lage rasch und professionell wieder herstellen können“, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow in der Nacht zum Samstag in Berlin. Vor allem die Öffentlichkeitsarbeit der Münchner Polizei hob er hervor: „Über die sozialen Medien haben die Kolleginnen und Kollegen einen direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern geführt. Sie haben damit sicher bewirkt, dass es in den dramatischen Stunden nicht aus der Angst und Unsicherheit zu weiteren gefährlichen Situationen gekommen ist.“ Ähnlich äußerte sich der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt. Er erklärte im „Deutschlandfunk“, der Einsatz in München sei gut koordiniert gewesen. Die Sicherheitskräfte seien gut vorbereitet auf solche Taten und könnten diese bewältigen. „Obwohl sich solche schrecklichen Taten nicht immer verhindern lassen, gibt es keinen Grund, an der Leistungsfähigkeit der Sicherheitsbehörden zu zweifeln und aus Furcht sein freies Leben einzuschränken“, betonte Malchow.

De Maizière ordnet Trauerbeflaggung an

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat für den Samstag die bundesweite Trauerbeflaggung der obersten Bundesbehörden und ihrer Geschäftsbereiche sowie der Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen, angeordnet. Das teilte das Innenministerium mit. Dies geschehe „als Zeichen der Anteilnahme nach der abscheulichen Gewalttat“. +++ fuldainfo