RKI meldet 3.943 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 65,4

Corona-Nachverfolgung: Städtetag fordert Unterstützung vom Bund

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen 3.943 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 1,5 Prozent oder 60 Fälle mehr als am Dienstagmorgen vor einer Woche, als 3.883 Neuinfektionen binnen eines Tages offiziell veröffentlicht worden waren. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von 65,8 auf 65,4 neue Fällen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Insgesamt geht das Institut derzeit von rund 115.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 2.800 weniger als vor einer Woche. Die Dunkelziffer ist unbekannt, nach Meinung unterschiedlicher Experten könnte sie doppelt oder bis zu sieben Mal so hoch sein. Außerdem meldete das RKI nun 358 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 2.145 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 306 Todesfällen pro Tag. Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Dienstagmorgen 2.854 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Montagmittag waren es 2.869.

Corona-Nachverfolgung: Städtetag fordert Unterstützung vom Bund

Der Deutsche Städtetag hat die verspätete Einführung der einheitlichen Software zur Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten, „Sormas“, in den Gesundheitsämtern mit deren Überlastung begründet und den Bund zu mehr Unterstützung und besserer Einbindung der Kommunen bei dem Projekt aufgerufen. „Eine flächendeckende Einführung der Software Sormas in den Gesundheitsämtern der Städte ist sinnvoll“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Allerdings sei es schwierig, die Software im laufenden Betrieb umzustellen. „Die Gesundheitsämter stehen aktuell unter sehr hohen Arbeitsbelastungen. Ein vollständiger Wechsel auf das System Sormas, wie vom Bund gewünscht, wird deshalb nicht überall zeitnah gelingen“, so Dedy. Dedy sagte, dass viele Städte bereits eigene, sehr gut funktionierende digitale Lösungen zur Kontaktnachverfolgung nutzten. „Diese Städte dürfen nicht bestraft werden, nur weil sie damit viel schneller waren als der Bund“, so der Städtetagschef. „Über offene Schnittstellen muss der Bund ihnen ermöglichen, dass sie ihre Systeme mit Sormas verknüpfen können.“ Grundsätzlich befürworteten die Städte den bundesweit vernetzten Einsatz von Sormas, so Dedy. Der Bund müsse sie aber bei der Einrichtung des Systems stärker unterstützen und bei der weiteren Entwicklung eng einbeziehen, forderte der Städtetag. Nur so könne sichergestellt werden, dass neue Funktionen zu den Bedürfnissen vor Ort passen. Bund und Länder hatten die deutschlandweite Einführung der neuen Software in allen Gesundheitsämtern bis Ende Februar beschlossen. „Sormas“ wurde vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung entwickelt und soll den Austausch unter den Behörden im Kampf gegen die Pandemie erleichtern.

Lehrer und Schüler fordern flächendeckende Corona-Schnelltests

Lehrer und Schüler dringen auf den flächendeckenden Einsatz von Corona-Schnelltests in den Schulen. „Bund und Länder haben jetzt die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern regelmäßige Corona-Tests anzubieten. Diese Tests müssen kostenlos sein“, sagte der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Auf diese Weise lässt sich das Infektionsrisiko vermindern“, setzte er hinzu. Zur Begründung sagte Schramm zudem: „Gerade in Zeiten, in denen die Mutation sich weiter verbreitet, würde es den Schülern auch ein etwas größeres Gefühl von Sicherheit geben.“ Klar sei: „Die Politik darf insbesondere mit Blick auf die Schulen nur versprechen, was sie auch halten kann. Sonst werden immer neue Enttäuschungen produziert.“ Auch der Deutsche Lehrerverband besteht auf eine klare Teststrategie. „Der flächendeckende und regemäßige Einsatz von Schnelltests an Schulen ist unabdingbar“, sagte der Präsi  dent des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem RND. „Dabei sollte insbesondere geprüft werden, ob Gurgeltests die praktikabelste Lösung sind“, forderte Meidinger. „Die Kosten muss natürlich der Staat übernehmen. Das ist ein überschaubarer und sinnvoller Aufwand bis zum Ende der Pandemie.“ +++