„Carfreitag“ in Osthessen

Flüchtige eScooter-Fahrer gefasst

Der „Carfreitag“ ist für viele Auto- und Motorradliebhaber der Auftakt in die Saison. An diesem Tag zieht es viele von ihnen in die Innenstädte. Dabei kommt es durch Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer immer wieder zu Beschwerden durch aufheulende Motoren oder respektloses Verhalten. Aus diesem Grund waren Polizisten des Polizeipräsidiums Osthessen gestern vermehrt in den Innenstädten unterwegs, um den Straßenverkehr zu überwachen. Die osthessische Bilanz des landesweiten Aktionstages: auch wenn mehrere Verstöße festgestellt wurden, hielten sich die meisten Verkehrsteilnehmer an die Regeln.

75 kontrollierte Fahrzeuge

In die Maßnahmen war auch die speziell für die Kontrolle technisch veränderter Fahrzeuge geschulte Kontrollgruppe eingebunden. Gerade diese Polizisten nutzten die Möglichkeit, um mit den Fahrzeugführern ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und durch gezielte Präventionsarbeit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit zu leisten. Von den 75 kontrollierten Fahrzeugen mussten 15 beanstandet werden. In fünf Fällen wurde aufgrund unzulässiger technischer Veränderungen ein Verfahren wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis eingeleitet. In einem Fall erstellte ein externer Spezialist zudem ein Beweissicherungsgutachten, vier „Poser“ bekamen einen Platzverweis ausgesprochen. Insgesamt wurden fünf Strafanzeigen wegen des Verdachts des Fahrens unter Alkohol- und/oder Drogeneinfluss, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz gefertigt. Außerdem stellten die Kontrollkräfte 22 Ordnungswidrigkeiten fest.

Flüchtige eScooter-Fahrer gefasst – 3er BMW sichergestellt

Bei den Kontrollen im Stadtgebiet von Fulda und Umgebung fielen einer Streife um 15.35 Uhr in der Justus-Liebig-Straße drei E-Scooter-Fahrer auf, da an zwei der Fahrzeuge kein Versicherungskennzeichen angebracht war. Außerdem waren die Fahrzeugführer augenscheinlich zu jung zum Führen der E-Scooter. Deshalb entschloss man sich zu einer Kontrolle. Als die Fahrzeugführer dies bemerkten, flüchteten sie sofort in unterschiedliche Richtungen und ließen die drei Fahrzeuge zurück. Bei der Überprüfung der Fahrzeugdaten kam heraus, dass zwei der drei E-Scooter gestohlen gemeldet waren. Bei den intensiven Fahndungsmaßnahmen gelang es, einen 11-jährigen Tatverdächtigen zu ergreifen, der im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen an einen Erziehungsberechtigten übergeben wurde. Die entsprechenden Ermittlungen dauern an.

Um 18:45 Uhr wurde eine Streife in der Frankfurter Straße in Fulda auf einen 3er BMW aufmerksam, der optische Auffälligkeiten und ein ungewöhnlich lautes Fahrgeräusch aufwies. Im Rahmen der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Fahrzeugführer nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Zudem bestand der Verdacht, dass der Mann unter Drogeneinfluss stand, weshalb in der Folge eine Blutentnahme durchgeführt wurde. Da auch bei der Überprüfung der Vorschriftsmäßigkeit des Fahrzeugs einige unzulässige Veränderungen festgestellt wurden und eine Standgeräuschmessung das auffällig laute Fahrgeräusch bestätigte, wurde das Fahrzeug zur weiteren Untersuchung durch einen Sachverständigen sichergestellt. Es besteht der Verdacht des Erlöschens der Betriebserlaubnis aufgrund unzulässiger Änderungen unter anderem im Bereich der Abgasanlage und der lichttechnischen Einrichtungen des Fahrzeugs.

Um 21 Uhr stellten die Kontrollkräfte auf einem Tankstellengelände in der Kreuzbergstraße sowie auf dem Parkplatze eines Einkaufszentrums in der Straße „Am Emaillierwerk“ in Fulda je circa 30 bis 40 szenetypische Fahrzeuge fest. Dabei herrschte ein stetiger Fahrzeugverkehr zwischen diesen beiden Örtlichkeiten mit teilweise unangemessenem Fahrverhalten einzelner. Durch gezielte Kontrollmaßnahmen und eine erhöhte Präsenz sorgten die Kontrollkräfte für Verkehrssicherheit und ahndeten vor Ort festgestellte Verstöße konsequent. In Gesprächen mit den Fahrzeugführern wiesen sie zudem freundlich aber bestimmt auf die Einhaltung der Feiertagsruhe und die Verkehrsregeln hin. In vier Fällen mussten Platzverweise ausgesprochen werden.

Bilanz des Einsatzleiters

Der Einsatzleiter Markus Hotze zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen der durchgeführten Maßnahmen: „Insgesamt waren die Einsatzmaßnahmen zielführend. Die Angehörigen der regionalen Autoszene hielten sich weitestgehend an die Spielregeln und zeigten sich einsichtig bei den Kontrollen.“ Das Phänomen der „Autoposer, Tuner und Raser“ stellt auch dieses Jahr wieder ein Schwerpunktthema der osthessischen Verkehrssicherheitsarbeit dar. Die technisch versierten Beamtinnen und Beamten der Kontrollgruppe werden auch weiterhin das regelkonforme Verhalten im Straßenverkehr überwachen. +++ pm

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