RKI meldet 27.728 Neuinfektionen – Nachmeldungen aus Sachsen

Spahn: Corona-Regeln werden nicht so bald verschwinden

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Mittwochmorgen 27.728 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 33,2 Prozent mehr als am Mittwochmorgen vor einer Woche, als durch das RKI 20.815 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden waren. Bei den Zahlen ist allerdings zu beachten, dass aus dem aktuell besonders betroffenen Sachsen am Vortag keine Daten gemeldet wurden. Der tatsächliche Anstieg dürfte also etwas niedriger sein. Unterdessen meldete das RKI nun 952 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus – auch ohne die Zahlen aus Sachsen wäre das ein neuer negativer Rekordwert. Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Mittwochmorgen 4.731 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Vortag waren es zur gleichen Zeit noch 53 weniger.

Patientenschützer kritisiert Debatte um frühere Impfstoff-Zulassung

Patientenschützer-Chef Eugen Brysch hat die Debatte über eine schnellere Zulassung des Corona-Impfstoffs in Deutschland als „Scheindiskussion“ und „Volksverdummung“ bezeichnet. „Ich halte diese Diskussion um eine Zulassung drei Tage früher oder später für eine Scheindiskussion. Und die, die wie die Krankenhausgesellschaft jetzt eine Notfallzulassung fordern, wissen das, das ist Volksverdummung“, sagte Brysch der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Deutschland habe sich schon vor einem halben Jahr entschieden, bei der Zulassung der Impfstoffe den europäischen Weg zu gehen. „Alle waren dafür, auch die, die jetzt lauthals Kritik üben“, sagte der Vorstand der Stiftung. „Jetzt davon abzugehen, würde die anderen Europäer vor den Kopf stoßen.“ Das wäre „absurd“ im Anblick der EU-Ratspräsidentschaft, so Brysch. „Eine Notfallzulassung würde überhaupt nichts beschleunigen, weil ein solches Verfahren ja auch erst gestartet werden müsste. Da ist das jetzt lauf ende europäische Zulassungsverfahren schneller.“ Brysch kritisierte die fehlende Qualitätskontrolle bei den Corona-Schnelltests. „Es gibt bis heute keine Qualitätskontrolle bei den Schnelltests. Die Menschen wissen nicht, wie gut und aussagekräftig diese Tests sind, das ist das Problem.“

Spahn: Corona-Regeln werden nicht so bald verschwinden

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat gemahnt, dass trotz baldiger Zulassung eines Impfstoffes, Abstands- und Hygieneregeln nicht so bald aus dem Alltag der Menschen verschwinden werden: „Nur weil wir mit dem Impfen beginnen, sehr zeitnah jetzt nach Weihnachten, heißt das nicht, dass damit auch alle Regeln nicht mehr notwendig wären, sondern wir werden weit bis ins nächste Jahr hinein auch diese Regeln brauchen“, sagte er der RTL/n-tv-Redaktion. Erst mit dem Erreichen einer Impfquote von 55 bis 65 Prozent der Bevölkerung seien weitere Lockdowns auszuschließen, so Spahn. Die ersten „fünf Millionen Impfungen“ würden dazu nicht ausreichen. Der sicherste Weg, weitere Lockdowns zu vermeiden, ist laut Spahn daher, es mithilfe der AHA-Regeln dem Virus weiterhin so schwer wie möglich zu machen. Es würden zwar weiterhin harte Wochen und Monate, aber „wir können eben begründet, auch zuversichtlich sagen, ab dem Sommer können wir Zug um Zug in die Normalität zurückkehren“. Der Sommer sei „eine Perspektive, mit der man umgehen kann“. Es werde zwar keine Impfpflicht geben, der Minister appellierte indes aber an die Vernunft des Einzelnen: „Aus meiner Sicht ist das ein Gebot der Vernunft sich impfen zu lassen. Es ist vernünftig für einen selbst, weil es schützt und auch vor allem schwerste Verläufe vermeiden hilft und es ist vernünftig als Teil der Gemeinschaft, als Teil der Gesellschaft, als Teil einer Familie, weil man eben auch andere damit schützen kann.“ Dazu, dass unter anderem die USA und Großbritannien bereits jetzt impfen, verwies der Gesundheitsminister auf die ordentliche Zulassung des Impfstoffs in Europa: „Die anderen Länder haben bis jetzt eine Not-Zulassung gemacht.“ Diese ordentliche Zulassung heiße auch intensivere Prüfung. „Es wird sozusagen auch tiefer in die Daten eingestiegen, es sind 27 nationale Behörden beteiligt und das wird die weltweit erste, reguläre ordentlich Zulassung und die ist aus meiner Sicht wichtig auch um Vertrauen in diesen Impfstoff zu gewinnen“, sagte der CDU-Politiker. +++

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