RKI meldet 26.923 Corona-Neuinfektionen – Fast 700 Tote

Länder wollen Impfberechtigte teils direkt anschreiben

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen 26.923 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 13,7 Prozent mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche, als durch das RKI 23.679 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden waren. Damit setzt sich der Trend steigender Neuinfektionszahlen fort. Ein möglicher Effekt des seit Mittwoch geltenden harten Lockdowns wird erst in einigen Tagen erwartet. Unterdessen meldete das RKI nun 698 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Auf den Intensivstationen wurden am frühen Donnerstagmorgen 4.833 Covid-19-Patienten intensiv behandelt. Am Vortag waren es zur gleichen Zeit noch 102 weniger.

Länder wollen Impfberechtigte teils direkt anschreiben

Die Bundesländer wollen impfberechtigte Bürger unmittelbar nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs der Firmen Biontech und Pfizer teils direkt anschreiben und sie dazu einladen, einen Termin in einem Impfzentrum zu vereinbaren. Das berichtet die „Bild“ unter Berufung auf Angaben aus Gesundheitsministerien und -behörden einzelner Länder. Demzufolge sollen Impfberechtigte in Niedersachsen einen Brief mit einem QR-Code zum Scannen mit dem Handy erhalten, der zur Impfteilnahme berechtigt. In Hamburg sollen ebenfalls postalisch Kennnummern zur Vorlage beim Besuch im Impfzentrum verschickt werden. Bayern, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern wollen den Informationen der „Bild“ zufolge Betroffene ebenfalls teils per Post über ihre Impfberechtigung informieren. Darüber hinaus gibt es Planungen, Impftermine per Telefon-Hotlines und auf Webseiten der Länder zu vergeben.

EU-Kommission: Staaten müssen Impfvorbereitungen abschließen

Die Europäische Kommission hat alle EU-Mitgliedstaaten aufgerufen, ihre Vorbereitungen für einen zügigen Beginn der Corona-Impfungen abzuschließen. „Jeder muss fertig sein, um sicherzustellen, dass der Impfstoff so schnell wie möglich für die Bürger bereitgestellt wird – und das hoffentlich noch in diesem Jahr. Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk für uns alle“, sagte die zuständige EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides der „Welt“. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will am Montag über den Zulassungsantrag für den Covid-19-Impfstoff der Mainzer Biotechfirma Biontech und ihres Partners Pfizer entscheiden. Es wird erwartet, dass anschließend die EU-Kommission der EMA-Empfehlung folgen und den betreffenden Impfstoff noch vor Weihnachten zulassen wird. Zugleich garantierte die EU-Gesundheitskommissarin, dass alle EU-Länder bei der Verteilung des Impfstoffes gleich behandelt werden: „Sichere und effektive Impfungen werde n für alle Mitgliedstaaten zur selben Zeit und zu denselben Bedingungen verfügbar sein. Kein Mitgliedsland wird Vorrang vor einem anderen erhalten und jedes Land wird gleich viele Dosen bekommen im Verhältnis zur jeweiligen Bevölkerungszahl.“ Diese Gleichbehandlung sei ein ganz wichtiges Prinzip in der Impfstrategie der EU. Diese Strategie sei zudem „eine Blaupause für eine engere europäische Gesundheitsunion“, sagte Kyriakides. „Zusammen sind wir stärker und zusammen können wir Fairness sicherstellen“, so die Kommissarin aus Zypern. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte zuvor die Hoffnung geäußert, dass die ersten EU-Bürger noch vor Ende 2020 geimpft werden könnten. Nach Angaben Spahns sollen die Impfungen in Deutschland bereits am 27. Dezember beginnen. Das Bundesgesundheitsministerium will in einer Impfverordnung die Reihenfolge von Impfungen in Deutschland festlegen. „Ziel wird sein, diejenigen als Erste zu impfen, die besonders gefährdet sind vom Coronavirus, und diejenigen, die diese Menschen betreuen“, kündigte ein Ministeriumssprecher an. In der Impfverordnung werde eine Priorität festgelegt. Die Länder hätten aber die Möglichkeit, damit pragmatisch umzugehen. Am Donnerstag wird Merkel mit der Spitze von Biontech ein Gespräch per Videokonferenz führen. Daran nähmen auch Gesundheitsminister Spahn und Forschungsministerin Anja Karliczek teil, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. +++