RKI meldet 23392 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 164,4

KBV: Bund erhöht Impfstoff-Lieferungen an Hausärzte

Wenige Stunden nach Inkrafttreten der neuen „Bundesnotbremse“ hat das Robert-Koch-Institut (RKI) am frühen Samstagmorgen vorläufig 23.392 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 1,7 Prozent oder 412 Fälle weniger als am Samstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg trotzdem laut RKI-Angaben von gestern 164,0 auf heute 164,4 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Dass die Zahl der neuen Fälle gegenüber der Vorwoche sank, der Inzidenzwert aber stieg, ist nur möglich, weil das RKI letzte Woche zahlreiche Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen hatte, die aber in die Inzidenzwertberechnung nicht eingehen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 304.900 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 26.800 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 286 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.597 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 228 Todesfällen pro Tag (Vortag: 219). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 81.444. Insgesamt wurden bislang 3,27 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

KBV: Bund erhöht Impfstoff-Lieferungen an Hausärzte

Der Bund erhöht in der ersten Maiwoche die Lieferungen an die Hausärzte. „Durch die Anhebung der Impfstoffmenge auf drei Millionen Dosen können die Ärzte für die Woche vom 3. bis 9. Mai mehr Vakzine als bisher bestellen“, schreibt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) den Praxen, berichtet die „Rheinische Post“. „Pro Arzt sind bis zu 36 Dosen von Biontech/Pfizer, bis zu 50 Dosen von Astrazeneca und bis zu 15 Dosen von Johnson & Johnson möglich.“ Neben den Hausärzten könnten damit nun auch immer mehr Fachärzte ihre Patienten gegen Covid impfen. Zum Vergleich: Für die letzte Aprilwoche erhalten die Praxen nur zwei Millionen Dosen, und zwar ausschließlich Biontech. Der Apothekerverband Nordrhein lobte die Ankündigungen: „Mit jetzt drei Millionen Dosen können die Praxen so viele Impfungen durchführen wie noch nie“, sagte Verbands-Chef Thomas Preis der Redaktion und begrüßte den Start von Johnson&Johnson: „Mit einer einzigen Impfung erreicht hat man hier schon eine komplette Immunisierung.“ Das entlaste die Hausärzte, weil kein zweiter Impftermin mehr nötig sei. „Der Johnson & Johnson-Impfstoff ist auch ideal für Impfmuffel, die sich nicht gerne ein zweites Mal impfen lassen wollen.“

Weltärztepräsident warnt vor indischer Virusvariante

Angesichts erster Fälle der indischen Corona-Variante in Deutschland hat Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery entsprechende Schutzmaßnahmen befürwortet. „Die indische Mutationsvariante des Virus, die besonders ansteckend und besonders gefährlich sein soll, führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig internationale Absprachen, konsequente Lockdown-Maßnahmen und Einschränkungen der Mobilität sind“, sagte er der „Rheinischen Post“. Nur wo Infektionen abliefen, könnten auch Mutationen stattfinden. „Deswegen ist das deutsche Infektionsschutzgesetz richtig. Deswegen brauchen wir Kontaktbeschränkungen und ein konsequentes, einheitliches Vorgehen“, sagte Montgomery. Verhinderung von Mobilität sei das Schlüsselwort zur Pandemieeingrenzung. Am Freitag hatten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade, zur Verbreitung der Virus-Mutation aus Indien Stellung genommen. Die Zahl der bisherigen Nachweise liegt demnach bei 21 Fällen in Deutschland. +++