RKI meldet 16.362 Neuinfektionen – Erneut kräftiger Anstieg

SPD-Chef warnt vor Shopping-Touren in den kommenden Tagen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Montagmorgen 16.362 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 32,7 Prozent mehr als am Montagmorgen vor einer Woche, als durch das RKI 12.332 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden waren. Der Trend der vergangenen Tage setzte sich damit fort. Außerdem meldete das RKI nun 188 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Dabei ist aber stets unklar, ob sich die Todesfälle wegen oder nur mit dem Virus ereignen. Auf den Intensivstationen wurden unterdessen am frühen Montagmorgen 4.556 Covid-19-Patienten intensiv behandelt.

Patientenschützer warnen vor Vereinsamung von Heimbewohnern

Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat die Beschlüsse von Bund und Ländern zum Schutz der Pflegeheime vor Corona-Infektionen scharf kritisiert. „Wenn jetzt Angehörige für die Schnelltests selbst sorgen müssen, wird das die Vereinsamung der Heimbewohner zementieren. Praktisch kommt das einem Betretungsverbot gleich“, sagte Brysch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Zum Hintergrund: Wer in einem Gebiet mit erhöhten Infektionswerten Angehörige in einem Pflegeheim besuchen möchte, muss nach dem Beschluss von Bund und Ländern einen negativen Corona-Test nachweisen. Der am Sonntag gefasste Beschluss von Bund und Ländern sieht nur eine „Übernahme der Kosten“ für Antigen-Schnelltests vor. Für Menschen, die nicht im Gesundheitsbereich arbeiten, sind diese aber nicht so einfach zu organisieren. Brysch verwies zudem darauf, dass die Kostenübernahme der Tests bereits seit dem 15. Oktober per Verordnung festgeschrieben sei. Grundsätzlich sagte Brysch zu den Entscheidungen von Bund und Ländern für Alten- und Pfegeheime: „Für Pflegebedürftige und Schwerstkranke werden die Beschlüsse der Regierungschefs von Bund und Ländern wenig bringen.“ Obwohl allein 900.000 Pflegeheimbewohner oft seit zehn Monaten im Lockdown lebten, übernehme der Staat weiterhin keine Verantwortung für ihren Schutz. Der Beschluss von Bund und Ländern sieht zudem vor, dass Pflegepersonal künftig mehrmals pro Woche getestet werden müsse. Gleiches soll für mobile Pflegedienste gelten. Brysch sieht allerdings Probleme in der praktischen Umsetzung. „Wie das ohne zusätzliches Personal funktionieren soll, dazu gibt es nichts Konkretes in den Regelungen.“

SPD-Chef warnt vor Shopping-Touren in den kommenden Tagen

Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans warnt angesichts des bevorstehenden Lockdowns vor einem weiteren Anstieg der Coronainfektionen durch einen Kundenansturm im Einzelhandel. „Die nächsten zwei Tage werden entscheidend für die Entwicklung des gesamten Monats sein“, sagte Walter-Borjans zu „Bild“. Es müsse darum gehen, dass keine Schlangen vor den Läden entstehen. Es sei jetzt von jedem einzelnen „viel Kreativität im Umgang mit Weihnachten“ gefordert. „Wir müssen überlegen, was für Gutscheine wir malen, die wir dann verteilen und verschenken. Es geht nicht wie unter normalen Bedingungen“, sagte der SPD-Vorsitzende. +++

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