RKI meldet 1292 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 10

Heil stellt Verlängerung der Corona-Hilfen in Aussicht

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Sonntagmorgen vorläufig 1.292 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 73 Prozent oder 547 Fälle mehr als am Sonntagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 9,4 auf heute 10 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 14.000 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 3.500 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 3 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 131 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 19 Todesfällen pro Tag (Vortag: 19). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.362. Insgesamt wurden bislang 3,74 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Heil stellt Verlängerung der Corona-Hilfen in Aussicht
Angesichts steigender Inzidenzwerte in der Corona-Pandemie hat sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dafür ausgesprochen, sämtliche Staatshilfen gegebenenfalls zu verlängern. „Kurzarbeit hat in dieser tiefen Wirtschaftskrise tatsächlich Millionen von Arbeitsplätzen gerettet, und wir haben sie mehrfach auch rechtzeitig verlängert. Die Hilfen könnten wir jederzeit per Verordnung weiter verlängern“, sagte Heil der „Welt“. Zwar sehe es derzeit entspannt aus. „Aber ich würde keine Sekunde zögern, die Kurzarbeit über den September hinaus zu verlängern, wenn es durch eine vierte Welle wieder wirtschaftliche Schwierigkeiten geben sollte.“ Heil rief dazu auf, sich impfen zu lassen. Eine Impfpflicht für Menschen in bestimmten Berufszweigen, lehnt er ab. Freiwilligkeit sei der richtige Weg. Von der Idee, Tests künftig kostenpflichtig zu machen, hält Heil nichts. „Jeder sollte die Möglichkeit haben, sich schnell und unbürokratisch testen zu lassen – auch und besonders in Betrieben, denn hier geht es um den Gesundheitsschutz der Beschäftigten“, sagte Heil.

Schwesig fordert neuen bundeseinheitlichen Corona-Warnwert
Nach der rheinland-pfälzischen Regierungschefin Malu Dreyer (SPD) fordert auch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), die Corona-Inzidenz durch einen neuen bundeseinheitlichen Maßstab zu ersetzen. „Ich unterstütze den Vorschlag, dass sich Bund und Länder auf einen neuen bundeseinheitlichen Warnwert zur Coronalage verständigen, ausdrücklich“, sagte Schwesig den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wir müssen zukünftig stärker Impfungen und Krankenhausbelastungen berücksichtigen.“ Schwesig verwies auf das in Mecklenburg-Vorpommern geltende Ampelmodell, das drei Dinge gleichermaßen berücksichtige: den Inzidenzwert, die Zahl der Covid-Patienten im Krankenhaus und die Anzahl diejenigen, die auf der Intensivstation liegen. „Damit reagieren wir auf den steigenden Impffortschritt, weshalb inzwischen deutlich weniger Infektionen zu schweren Verläufen führen“, sagte die Regierungechefin. „Es wäre in dieser S ituation wichtig, dieses System rasch bundesweit umzusetzen.“ Vor dem Hintergrund sprunghaft steigender Corona-Inzidenzen hatte Dreyer einen neuen Maßstab zur Beurteilung der pandemischen Lage gefordert. „Wir schauen natürlich auch mit Sorge auf diese Zahlen“, sagte sie. „Dennoch möchte ich sagen, dass die Inzidenz heute viel weniger über die Gefahr einer Erkrankung und die mögliche Belastung des Gesundheitssystems aussagt, als das noch vor einem halben Jahr der Fall war – einfach deshalb, weil immer mehr Menschen geimpft werden.“ Deswegen müssten sich die Bundesländer mit der Bundesregierung auf einen „neuen Warnwert“ verständigen. +++

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