Richtfest für das künftige „Torhaus“ des Tiergartens in Fulda

„Allrounder“ mit ansprechender Architektur

Es ist eines der markantesten Bauprojekte, die im Zusammenhang mit der Fuldaer Landesgartenschau 2023 realisiert werden: das sogenannte Torhaus, das künftig den Haupteingang des Tiergartens bilden und während der Landesgartenschau eine wichtige Gelenkfunktion auf dem Gelände erfüllen wird. Jetzt wurde Richtfest für das 5-Millionen-Euro-Projekt gefeiert, das über das Programm „Zukunft Stadtgrün“ auch vom Bund sowie vom Land Hessen gefördert wird.

Das mit rund elf Metern Höhe stattliche Gebäude in Holzrahmenbauweise, das sich aufgrund seiner eleganten Architektur harmonisch in die Landschaft zwischen Schnarrehohle und Fulda-Galerie einfügt, wird ein echter „Allrounder“: Es bildet zum einen zukünftig den Eingangsbereich des Tiergartens mit Kasse und Shop sowie mit WC-Anlagen. Zum anderen wird es ein SB-Bistro mit Biergarten beherbergen, das auch unabhängig vom Tiergarten besucht werden kann. Im großzügigen Dachgeschoss des Gebäudes sind Vortrags- und Schulungsräumen vorgesehen, als weitere Funktionen für den Tiergarten sind ein Warmhaus für Kleinvögel mit Brutstation, eine Futterküche sowie Geräte- und Materiallager geplant.

Beim Richtfest mit den beteiligten Planern und Bauleuten zeigte sich Stadtbaurat Daniel Schreiner begeistert vom Baufortschritt und der Qualität der Arbeiten. Sein besonderer Dank galt den Vertreterinnen und Vertretern der städtischen Gremien, den am Bau beteiligten Unternehmen und deren Beschäftigten, den Verantwortlichen im städtischen Gebäudemanagement und anderen beteiligten Stellen der Stadtverwaltung, der Landesgartenschau-Gesellschaft sowie Architekt Stephan Koch (Büro k2), dessen überzeugender Entwurf nun auch in der Umsetzungsphase durch den Architekten mit großem Einsatz, Kompetenz und Flexibilität begleitet werde, um das Ziel – die Eröffnung pünktlich zur Landesgartenschau im April 2023 – einhalten zu können. Wie es sich für Richtfest gehört, sprach Nico Meder von der Firma Holzbau Ernst aus Fulda, die für die Zimmerarbeiten verantwortlich war, den Richtspruch, bevor alle Beteiligten zu einem kleinen Umtrunk mit Grillbuffet und vielen Gesprächen zusammenkamen.

Das Torhaus verleiht dem Tiergarten ein ganz neues Entree: Der Zugang wird aus dem beengten Bereich der Hohle auf das Plateau verlegt, vis-a-vis zum Torhaus entstehen rund 60 Parkplätze, die Zufahrt erfolgt künftig über die Sickelser Straße, wo auch eine Bushaltestelle für den Tiergarten entstehen wird. Einen weiteren Zugang wird es in Verlängerung des Landwehrwegs geben. Der bisherige Eingang in der Hohle dient künftig als reiner Wirtschaftszugang. Das Torhaus korrespondiert optisch mit dem Wirtschaftsgebäude, das am anderen Ende des Tiergartens (aus Richtung Landwehrweg) entstanden und bereits in Nutzung ist.

Passend zur nachhaltigen Philosophie des neuen Tiergarten-Konzepts ist das das künftige Torhaus – wie auch schon das Wirtschaftsgebäude – dem Gedanken des ökologischen Bauens verpflichtet: Neben der nachhaltigen Holzrahmenbauweise verfügt das Torhaus künftig über ein vollflächiges extensives Gründach, welches das Wassermanagement und Mikroklima begünstigt. Das Energiekonzept des Gebäudes berücksichtigt eine Geothermie-Wärmepumpenanlage, kombiniert mit einem Gas-Brennwertkessel. Auf diesem Wege soll die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf ein Minimum reduziert werden. Die Geothermie-Anlage dient zur Grundlastabdeckung der Gebäudebeheizung mit 35 kW. Hierfür werden sechs Sondenbohrungen im südlichen Bereich der Freifläche des Gebäudes hergestellt. Nur bei sehr kalten Außentemperaturen unterstützt künftig der Gas-Brennwertkessel die Gebäudebeheizung. Über eine zusätzlich geplante Photovoltaikanlage auf dem Dach soll der Bedarf an zugekauftem Strom weiter reduziert werden. +++