RhönEnergie Fulda: Stabil unterwegs

Trotz ordnungspolitischer Unwägbarkeiten

Die RhönEnergie Fulda-Gruppe ist auf stabilem Kurs, wird aber zunehmend durch verschärften Wettbewerb und ordnungspolitische Vorgaben unter Druck gesetzt. So lautet die Quintessenz des Berichts der beiden Geschäftsführer Martin Heun und Dr. Arnt Meyer an die Mitglieder des Kommunalen Trägerausschusses. Das Unternehmen, das in wenigen Tagen den neuen Firmensitz am Löhertor beziehen wird, kann unter anderem mit der Steigerung der Zählpunkte im Gas und der Stabilisierung der Zählpunkte im Strom sowie einer überdurchschnittlich hohen Versorgungszuverlässigkeit punkten.

Neue Service-Angebote steigern die Leistungsfähigkeit der gesamten Unternehmensgruppe und überzeugen auch die Kunden. Die Geschäftsführung schilderte zu Beginn eine in Summe „durchwachsene“ Bilanz des operativen Geschäftes aufgrund von externen Einflüssen: Wegen der zu warmen Witterung seien die Erdgas-Absätze insbesondere im ersten Quartal 2019 hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Steuerliche Sondereffekte belasteten die Ergebnisse der Bädersparte zusätzlich.

 Geschäftsentwicklung „durchwachsen“, Bilanzkennzahlen gut

Als ein Beleg für die jedoch nach wie vor hohe Leistungsfähigkeit der Unternehmensgruppe nannte Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer unter anderem die kürzlich erfolgte Ertüchtigung des Umspannwerks Petersberger Straße mit einem Investitionsvolumen von 3,1 Millionen Euro. Der Umbau erfolgte bei laufendem Betrieb – ohne Beeinträchtigungen der Stromkunden. Meyer: „Kunden wollen zuverlässig und unterbrechungsfrei mit Energie versorgt werden. Durch Investitionen in die Verteilnetze können wir unsere überdurchschnittliche Versorgungs-zuverlässigkeit im deutschen Vergleich halten und schaffen einen nicht zu vernachlässigenden Strukturvorteil für die Region.“

Netzanschluss „wie bei Amazon“

Viele Innovationen innerhalb der Unternehmensgruppe finden auch an anderer Stelle statt: Seit einigen Monaten können Bauherren ihren Strom- oder Erdgas-Hausanschluss bequem im Internet bestellen: Wer häufig online einkauft, kennt das Prinzip: Man wählt aus, legt die Produkte in einen Warenkorb, sieht den Preis und die Modalitäten in der Übersicht und bestellt dann verbindlich per Mausklick. „Auf diese Weise können die Kunden jetzt bei der OsthessenNetz auch ihren Standard-Hausanschluss buchen“, erklärte  Meyer. „Wir nehmen dem gesamten Prozess viel Komplexität, geben aber gleichzeitig zusätzliche Services und kompakte Informationen für die Bauherren und angeschlossene Dienstleister weiter. Damit gehören wir zu den wenigen Versorgern in Deutschland, die einen solchen Service bieten.“ Mit Erfolg: Seit Juni 2019 wurden bereits 350 Hausanschlüsse online abgeschlossen.

EEG-Vergütung nur mit Eintrag im Marktstammdatenregister: Alle PV-Anlagen müssen neu gemeldet werden

Mit dem Ausbau ihrer Dienstleistungen im Bereich Fotovoltaik hat die RhönEnergie Effizienz + Service GmbH (RES) offenbar einen Nerv getroffen, wie der Sprecher der Geschäftsführung, Martin Heun, berichtete. Gerade der Eintrag in das Marktstammdatenregister werde viel nachgefragt, weil die Folgen gravierend sein können: „Nicht registrierte PV-Anlagen erhalten nach Fristablauf so lange keine EEG-Einspeisevergütung mehr, bis die Registrierung erfolgt ist“, so Heun. „Wichtig ist auch, dass frühere Register nicht übernommen werden. Deswegen muss jede Anlage neu angemeldet werden.“ Anlagen, die nach dem 31. Januar 2019 in Betrieb gegangen sind, müssen innerhalb von vier Wochen im Marktstammdatenregister gemeldet werden, für Bestandsanlagen gilt noch eine Übergangsfrist bis um 31. Januar 2021. Die RES bietet den Eintrag separat oder inklusive bei Buchung einer Serviceleistung an, etwa einer PV-Modulreinigung oder Wartung.

2020: Vorsichtiger Optimismus

„Trotz des schwierigen Marktumfelds kann die RhönEnergie Fulda-Gruppe vorsichtig optimistisch in die Zukunft sehen“, bilanziert Martin Heun. „Vorsichtig deshalb, weil die politischen Leitplanken unserer Arbeit auch weiterhin unberechenbar bleiben und damit strukturelle Risiken äußerst schwer zu prognostizieren sind. Dies zu bewältigen, bindet intern überdurchschnittlich viele Ressourcen.“ Hier vertraue er unter anderem auf ein noch stärker vernetztes Arbeiten am neuen Standort: „Auch in unruhigem Fahrwasser halten wir sicher Kurs. Das ist für unsere vielen Privat- und Gewerbekunden, die zahlreichen regionalen Partner und Lieferanten und nicht zuletzt für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine gute Nachricht.“ +++