
Den gesamten Donnerstag herrschte auf der A5 bereits Ausnahmezustand. Nach den massiven Schneefällen steckten tausende Lkw- und Autofahrer auf der Autobahn fest, nachdem sich unzählige Lastwagen festgefahren und die Fahrbahn so blockiert hatten (siehe NSN-Angebot 43637). DRK und Feuerwehr waren pausenlos im Einsatz, um die Menschen mit dem nötigsten zu versorgen, während vorne Laster für Laster freigezogen werden musste.
In der Nacht passierte dann das, was viele befürchtet hatten. Während vorne noch alles im Schnee stand, war hinten die Straße frei, sodass der Verkehr normal fließen konnte. Ein Lkw-Fahrer übersah bei Reiskirchen, kurz vor der Raststätte Reinhardshain, eben dieses Stauende. Sein Silozug raste ungebremst in die wartende Fahrzeugschlange und schob seinen Vordermann auf den davor stehenden Lkw. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Fahrerkabine des Verursachers bis zur Unkenntlichkeit zerstört, der Mann in seinem Führerhaus eingeklemmt. Rettungskräfte waren schnell zur Stelle und mussten zunächst einmal ein Feuer löschen, dass am verunfallten Laster ausbrach. Als der Notarzt den Fahrer untersuchen konnte, war schnell klar, dass für ihn jede Hilfe zu spät kommt. Er war vermutlich sofort tot.
Der Fahrer des zweiten Lasters, der durch die Kollision sich über die komplette Autobahn querstellt hatte, erlitt bei dem Unfall schwerste Verletzungen. Ein für ihn angeforderter Rettungshubschrauber konnte aufgrund des aufziehenden Nebels nicht landen. Daher wurde der Mann mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die Autobahn musste durch den Unfall über mehrere Stunden voll gesperrt werden. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf eine halbe Millionen Euro. Warum der Fahrer den Stau trotz Warnschilder übersah, ist noch völlig unklar. +++ kec