Athen. Die griechische Bevölkerung hat in einem Referendum am Sonntag das Spar-Programm der europäischen Gläubiger abgelehnt. Rund 61,31 Prozent der Griechen sprachen sich für ein "Nein" aus. "Das heutige Nein ist ein großes Ja zu einem demokratischen Europa", sagte der griechische Finanzminister Varoufakis am Abend. Es solle rasch mit neuen Verhandlungen mit den Euro-Partnern begonnen werden. Premierminister Alexis Tsipras sagte, er wolle unverzüglich Verhandlungen zur Stabilisierung des Banken-Sektors und der griechischen Wirtschaft führen. Zugleich bedeute das Votum keinen Bruch mit Europa, versicherte er. Als Reaktion auf die schwere Wahlniederlage trat der griechische Oppositionsführer Antonis Samaras zurück.
Gabriel: Tsipras hat "letzte Brücken eingerissen"
SPD-Chef Sigmar Gabriel sieht nach dem Griechenland-Referendum nur noch geringe Chancen auf eine Einigung im Schulden-Streit. Der griechische Premierminister Alexis Tsipras habe "letzte Brücken eingerissen, über die Europa und Griechenland sich auf einen Kompromiss zubewegen konnten", sagte Gabriel dem Berliner "Tagesspiegel". Mit der Ablehnung des Spar-Programms seien weitere Verhandlungen über das Programm "kaum vorstellbar", so Gabriel weiter. "Tsipras und seine Regierung führen das griechische Volk auf einen Weg von bitterem Verzicht und Hoffnungslosigkeit." Der Ball liege jetzt in Athen. Zuvor hatte Tsipras angekündigt, unverzüglich neue Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern aufzunehmen.
Merkel reist zu Beratungen nach Paris
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Montag nach Paris reisen, um mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande über das Ergebnis des griechischen Referendums zu beraten. Griechenland hatte am Abend die Spar-Vorschläge der europäischen Gläubiger in einem Referendum mehrheitlich abgelehnt. Noch am Abend ließ die Regierung in Athen verlauten, sie wolle so schnell wie möglich wieder Verhandlungen mit den Geldgebern aufnehmen. Man wolle innerhalb von 48 Stunden zu einer Einigung kommen, so ein Regierungssprecher. Zudem wolle Finanzminister Varoufakis am Abend mit den führenden Bank-Managern des Landes zusammenkommen.
Martin Schulz: Griechenlands Verhandlungsposition geschwächt
Nach dem klaren "Nein" der Griechen zu den Sparvorschlägen der Gläubiger sieht der Präsident des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz, die Verhandlungsposition Griechenlands geschwächt. Es sei unklar, über was Tsipras nun überhaupt noch verhandeln wolle, so Schulz am Sonntagabend in der ARD. Der griechische Ministerpräsident habe sich mit dem Referendum selbst die Hände gebunden. Zudem gebe es einige Euro-Staaten, die der Meinung seien, dass die Gläubiger Griechenland mit den letzten Vorschläge schon zu weit entgegen gekommen seien. Gleichzeitig sei jetzt ein humanitäres Hilfsprogramm für Griechenland nötig. Es dürfe in Europa nicht vorkommen, dass Menschen beispielsweise nicht mehr an Medikamente kommen.
Unionsfraktionsvize Fuchs hält "Grexit" für immer wahrscheinlicher
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Fuchs (CDU), hält ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro für immer wahrscheinlicher. "Die Wahrscheinlichkeit für einen Grexit ist ganz sicher gestiegen", sagte Fuchs der "Rheinischen Post". Angesichts der offenbar mehrheitlichen Ablehnung der europäischen Reformvorschläge beim griechischen Referendum sagte Fuchs: "Das ist ein katastrophales Ergebnis. Die Griechen haben sich von Europa abgewendet." Die griechische Regierung müsse jetzt erst einmal begreifen, welchen Scherbenhaufen sie angerichtet habe, sagte Fuchs. "Das Rettungsprogramm ist bereits vom Tisch, und wir können derzeit nichts anbieten", so der Unions-Fraktionsvize. "Das Verfahren ist nun also bedeutend schwieriger", sagte Fuchs der Zeitung.
Nach Griechen-Referendum: Euro lässt über ein Prozent nach
Nach dem Referendum im Griechenland hat der Euro am späten Sonntagabend über ein Prozent nachgelassen. Der Internetbroker IG taxierte für den Euro gegen 23:30 Uhr einen Preis von 1,097 US-Dollar. Das ist ein Abschlag in Höhe von etwa 1,3 Prozent gegenüber Freitagabend. Auch der DAX wird mit Abschlägen prognostiziert. Bei der Wertpapierhandelsbank "Lang & Schwarz" wurde um 19 Uhr zum Ende des außerbörslichen Sonntagshandels ein DAX-Stand von 10.861,50 Punkten berechnet, das sind 1,8 Prozent weniger als zum Ende des elektronischen Xetra-Handels am Freitagnachmittag. Am Montagmorgen wollen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EZB-Chef Mario Draghi und Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem telefonisch über das Ergebnis des Referendums in Griechenland beraten. Nach letzten Zahlen haben rund 61 Prozent der Wähler in Griechenland gegen die Sparvorschläge der Gläubiger gestimmt. +++ fuldainfo








and then
OXI oder NAI
Das war hier die Frage.
Das kommt eben dabei raus ,wenn man das Volk fragt.
Man kann ja über die Griechen denken wie man will aber Mut haben sie. Oder ist es der Mut der Verzweiflung? Wie hätten wir denn abgestimmt? Aber uns fragt ja keiner.
Und wenn uns einer fragen würde ,ich wäre mir nicht sicher, ob wir diesen Mut hätten.
Wenn man sich im Internet in den Foren umsieht und die Meinung einer Vielzahl der Bürger liest, dann widerspiegelt das den Mainstream der meisten Medien.
" Wir sind die Zahlmeister! Wir müssen dafür gerade stehen das die Griechen am Meer sitzen und Ouso trinken."
Dann frage ich mich plappern wir denn alles nach,was die Medien in diesem Land uns auftischen? Ist es deshalb, weil sich kaum einer noch für Politik und ihre Hintergründe interessiert?
Ich bewundere ein Volk , das sich bewusst auf so ein schmales Brett stellt und hinter dem Präsidenten steht auch wenn die Folgen furchtbar werden sollten.
Und das sich jetzt ein Martin Schulz zu einer Aussage aufschwingt das es nicht sein kann das Bürger in Europa keine Medikamente mehr bekommen dann frage ich mich ,wo er denn die letzten fünf Jahre verbracht hat. Mit der Austeritätspolitik für Griechenland haben schon lange tausende Menschen dort keinen Zugang mehr zum Gesundheitssystem . Es gibt Hilfslieferungen an Medikamenten nach dort. Das Motto lautet wer Geld hat lebt wer keines hat stirbt.
Das bezeichnet in einer Talkshow ein griechischer Politiker als humane Katastrophe und wird von einem Bildzeitungsredakteur korrigiert das im Sudan eine humane Katastrophe herrscht. Ja wo sind wir denn? Sollen wir uns jetzt schon mal darauf einstellen das wir uns, wenn wir hier ( IN EUROPA !) von Katastrophen reden , auf afrikanische Verhältnisse einzustellen haben?
OXI oder NAI !
Mir würde schreckliches schwanen wenn unser Volk befragt würde.