Razzien in mehreren hessischen Städten

Haftbefehl gegen 36-jährigen Tunesier erlassen

Polizei

Wiesbaden. Bei einer Großrazzia sind am frühen Mittwochmorgen in mehreren hessischen Städten insgesamt 54 Objekte wegen Terrorverdachts durchsucht worden: Ein dringend Tatverdächtiger sei festgenommen worden, teilte das hessische Landeskriminalamt am Mittwochmorgen mit. Insgesamt richteten sich die Ermittlungen gegen 16 Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 46 Jahren. Der Hauptbeschuldigte sei ein 36-jähriger tunesischer Staatsangehöriger, der dringend verdächtig sei, seit August 2015 als Anwerber und Schleuser für den „Islamischen Staat“ (IS) tätig geworden zu sein und ein Netzwerk an Unterstützern aufgebaut zu haben.

Ziel sei es unter anderem gewesen, einen Terroranschlag in Deutschland zu verüben, so die Beamten weiter. Gegen den 36-Jährigen war am 26. Januar Haftbefehl erlassen worden – er ließ sich am Mittwoch widerstandslos festnehmen. Nach den bisherigen Erkenntnissen habe sich die Anschlagsplanung noch in einer frühen Phase befunden. Ein konkretes Anschlagsziel habe laut LKA noch nicht festgestanden.

„Mit den Maßnahmen senden wir eine deutliche Botschaft an die radikalen Islamisten in Hessen: Wir haben die Szene fest im Blick. Und wir werden unsere Bürgerinnen und Bürger mit allen Mitteln des Rechtsstaats vor Terror und Gewalt schützen. Wir dulden in unserem Land keine verblendeten Fanatiker, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ablehnen, die unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit Hassbotschaften verbreiten und zum Kampf gegen Andersgläubige aufrufen. Die hessischen Sicherheitsbehörden werden auch weiterhin jene, die uns und unsere Art zu leben bedrohen, mit aller Härte bekämpfen. Wir dulden in Hessen keine Radikalisierungsräume“, erklärte der Hessische Innenminister Peter Beuth. +++