Politik will Gastronomen mit Sondergenehmigungen helfen

Verbote sollten für den kommenden Winter ausgesetzt werden

Mehrere Bundestagsparteien wollen Gastronomen mit Ausnahmegenehmigungen für Heizpilze helfen, die Saison zu verlängern und so die Coronakrise wirtschaftlich zu überstehen. Die meist gas- oder strombetriebenen Geräte gelten als klimaschädlich und sind deshalb in vielen Kommunen verboten. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen, Katharina Dröge, sagte der „Welt am Sonntag“: Grundsätzlich lehne sie den Betrieb von Heizpilzen ab, die Gastronomie brauche jedoch Hilfe. Die Kommunen sollten Zelte oder feste Aufbauten zur Verlängerung der Außensaison genehmigen. „Eine pandemiebedingte, zeitlich befristete, Ausnahme vom Verbot von Heizstrahlern kann eine zusätzliche Option sein“, sagte Dröge. Auch die FDP signalisierte Bereitschaft, die Verbote auszusetzen. „Wenn in dieser Ausnahmesituation wirtschaftliche Existenzen und Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, wäre ein Festhalten am Heizpilzverbot nicht verhältnismäßig“, sagte Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion. Ähnlich äußerte sich umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Carsten Träger. Zwar bleibe es „ökologischer Unsinn“, Freiflächen zu beheizen. „Aber Corona hat Wirtinnen und Wirte in so große Bedrängnis gebracht, dass sie jeden Euro Umsatz bitter nötig haben“, sagte er. Deshalb sollten Verbote für den kommenden Winter ausgesetzt werden.