„Politbarometer“: Streit um Kanzlerkandidatur schadet Union nicht

Kubicki attackiert Söder

Der Streit um die K-Frage schadet der Union bislang offenbar nicht. CDU und CSU können im ZDF-Politbarometer sogar wieder etwas zulegen, wie die Umfrage zeigt, die von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche erhoben wurden. 31 Prozent würden demnach aktuell eine der Unionsparteien wählen, drei Prozent mehr als bei der letzten Erhebung Ende März. Die Grünen verlieren demnach zwei Punkte und liegen bei 21 Prozent. Auch für die SPD geht es ein Prozent nach unten auf nunmehr 14 Prozent. Die FDP liegt unverändert bei 9 Prozent, die Linke unverändert bei 7 Prozent. Ein Prozent verliert auch die AfD, die damit aktuell auf 11 Prozent kommt. Die anderen Parteien liegen unverändert bei 7 Prozent.

Auch Politbarometer spricht für Söder

Mit dem ZDF-Politbarometer ist am Freitag eine weitere Umfrage veröffentlicht worden, die in der K-Frage der Union dem bayerischen Ministerpräsidenten den Rücken stärkt. 63 Prozent der Deutschen sind demnach der Meinung, Markus Söder würde sich als Bundeskanzler eignen, von Armin Laschet sagen das nur 29 Prozent. 74 Prozent der Unionsanhänger glauben, dass CDU und CSU mit Söder das bessere Ergebnis erzielen, von Laschet sagen das 21 Prozent. Viel ausgeglichener ist das Rennen bei den Grünen. 43 Prozent der Grünen-Anhänger sind der Meinung, dass die Partei mit Robert Habeck ein besseres Ergebnis erzielt, 44 Prozent glauben das von Annalena Baerbock. Wieviele Deutsche überhaupt einen der beiden Grünen-Kandidaten für einen guten Kanzler hält, teilte das ZDF vorab noch nicht mit.

Kubicki attackiert Söder

FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) kritisiert. „Er ist ein gnadenloser Populist“, sagte Kubicki dem Nachrichtenportal Watson. „Das waren schon andere vor ihm. Wichtig ist aber, was am Ende politisch umgesetzt wird – und dass Söder eine stringente Linie an den Tag legt, würde nicht mal er selbst ernsthaft behaupten.“ Mit Bezug auf die Kanzlerfrage der Union und Söders Konkurrenten, den CDU-Chef Armin Laschet, sagte Kubicki: „Bei aller Kritik an Laschet – bei dem weiß man wenigstens, woran man ist. Söder geht es um eines: nämlich Söder.“ Der CSU-Chef nehme dafür auch in Kauf, „dass er die Union und die Gesellschaft spaltet“, so Kubicki. „Jedenfalls hat das doch sehr markante Auftreten von Markus Söder ihm trotz seiner ziemlich negativen Erfolgsbilanz in Bayern zu einer gewissen Popularität verholfen.“ Aber Popularität allein helfe nicht weiter. „Die Bundeskanzlerin ist populär und trotzdem liegt die CDU bei 27 Prozent. Die damalige SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft war vor der letzten Wahl in Nordrhein-Westfalen die beliebteste Landespolitikerin und hat die Wahl gegen Armin Laschet verloren. Man sollte sich von so etwas nicht beeindrucken lassen.“ Für die FDP sei eine Kanzlerkandidatur von Markus Söder hingegen vorteilhaft, so der Bundestagsvizepräsident: „Ich könnte mir keinen besseren Kandidaten als Markus Söder wünschen, weil das der FDP im Wahlkampf nur helfen würde. Und den Grünen im Übrigen auch. Wenn Söder Kanzlerkandidat wird, stellen die ein Plakat auf: Über Söder zur Macht.“ +++