Politbarometer: SPD und CDU drohen deutliche Verluste in Hessen

AfD bei 11 Prozent

Wahltrend

Gut fünf Wochen vor der Landtagswahl in Hessen drohen CDU und SPD im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren deutliche Verluste. Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann käme die CDU zurzeit auf 32 Prozent, die SPD auf 25 Prozent, die Grünen auf 15 Prozent, die Linke auf 8 Prozent, die FDP auf 6 Prozent und die AfD auf 11 Prozent, so das ZDF-Politbarometer. Damit würde die AfD das erste Mal in den hessischen Landtag einziehen.

Die anderen Parteien lägen zusammen bei 3 Prozent. Demnach kämen lediglich eine Große Koalition oder eine Regierung aus CDU, Grünen und FDP auf die notwendige Mehrheit im Landtag. Bei der letzten Landtagswahl 2013 war die CDU auf 38,3 Prozent gekommen, die SPD auf 30,7 Prozent, die Grünen auf 11,1 Prozent, die Linke auf 5,2 Prozent, die FDP auf 5,0 Prozent, die AfD auf 4,1 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 5,6 Prozent. Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsident hätte, kommt Amtsinhaber Volker Bouffi er (CDU) auf 43 Prozent und sein Herausforderer von der SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel, auf 37 Prozent (9 Prozent keinen von beiden, 11 Prozent weiß nicht). Das wichtigste Problem in Hessen ist mit 30 Prozent das Thema „Schule/Bildung“. Danach folgen „Flüchtlinge/Asyl“ (26 Prozent) und „Wohnungsmarkt/Mieten“ (23 Prozent).

Pentz: CDU ist in Hessen klar stärkste politische Kraft

Der Generalsekretär der CDU Hessen, Manfred Pentz sagte: „Das Ergebnis der Umfrage ist eine gute Grundlage, um darauf weiter aufzubauen. Die CDU ist in Hessen klar stärkste politische Kraft und liegt weiterhin deutlich vor der SPD. Gegenüber den letzten Umfragen haben wir zugelegt und liegen als CDU Hessen über dem Bundestrend. Das reicht uns aber noch nicht: Wir wollen bis zur Landtagswahl noch zulegen und wieder so stark werden wie 2013. Deshalb werden wir in den nächsten 37 Tagen weiterhin an die Hecken und Zäune gehen und um die unentschlossenen Wähler werben. Ministerpräsident Volker Bouffier steht für eine erfolgreiche Arbeit und für eine erfolgreiche Zukunft unseres Landes. Die Menschen vertrauen ihm und bauen auf seine Führungsstärke in unsicheren Zeiten. Hessen braucht Stabilität und Verlässlichkeit, aber kein Durcheinander. Wir wollen, dass Hessen auch in Zukunft stark bleibt.“

Faeser: Schwarzgrün ohne Mehrheit

Angesichts der Umfrage zeigte sich die Generalsekretärin der HessenSPD, Nancy Faeser, ermutigt, dass ihre Partei auf die richtigen Themen setze. „Von Umfrage zu Umfrage wird deutlicher, dass die schwarzgrüne Landesregierung ohne Mehrheit ist. Wir fühlen uns in unserer Themensetzung bestätigt, wenn die befragten Bürgerinnen und Bürger angeben, dass unter anderem die Bildungspolitik, aber insbesondere auch die Frage nach bezahlbarem Wohnraum, für sie entscheidend sind. Angesichts der gemessenen Kompetenzwerte ist ersichtlich, dass die Befragten weder der CDU, noch den Grünen eine Lösung dieser Zukunftsthemen zutrauen“, sagte Faeser am Freitag. Das Meinungsforschungsinstitut Forschungsgruppe Wahlen e.V. hat eine neue Umfrage für Hessen veröffentlicht. Danach würden derzeit 32 Prozent der Hessinnen und Hessen die CDU wählen. Die SPD käme auf 25 Prozent, die Grünen auf 15 Prozent, die AfD auf nur noch 11 Prozent, die LINKE auf acht und die FDP auf sechs Prozent. Faeser nannte den hohen Kompetenzwert von Thorsten Schäfer-Gümbel in der Frage der Direktwahl eines Ministerpräsidenten, in der er nur sechs Prozentpunkte hinter dem Ministerpräsidenten liegt, ermutigend. „In einer für die SPD wahrlich nicht einfachen Lage kann die hessische SPD ein Umfrageergebnis vorweisen, das rund acht Prozentpunkte über dem Ergebnis der Bundespartei liegt. Unser Ziel bleibt weiterhin, dass die hessische SPD nach Schließung der Wahllokale wieder die stärkste Partei in unserem Land wird und mit einem klaren Wählerauftrag die Zukunft Hessens gestalten kann“, sagte die SPD-Generalsekretärin.

FDP: Heiße Phase des Wahlkampfes startet jetzt

Anlässlich des heute veröffentlichten Politbarometers erklärte die Generalsekretärin der FDP Hessen, Bettina Stark-Watzinmger: „Fünf Wochen vor der Wahl haben die hessischen Bürgerinnen und Bürger keine Präferenz, wer in den kommenden fünf Jahren das Land regieren soll. Fakt ist: Die Koalition aus CDU und Grüne hat schon lange keine ausreichende Zustimmung mehr und ist abgewählt. Das bestätigt auch wieder die heute veröffentlichte Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen. Wir Freie Demokraten möchten Verantwortung für Hessen übernehmen. Die neuesten Zahlen sind ein weiterer Ansporn für uns. Hessen hat unglaubliche Chancen, die wir ergreifen möchten. Derzeit bleiben zu viele innovative Ideen buchstäblich im Stau stecken, sei es in der Bildung, bei der Entlastung der Bürger oder um die freie Mobilität der Menschen zu sichern. Wir haben eine Agenda vorgelegt, mit der wir Hessen zum Innovationsland machen möchten. Wir freuen uns, dass nun endlich die heiße Phase des Wahlkampfes beginnt. Wir sind überzeugt davon, dass die hessischen Bürgerinnen und Bürger diesen Weg mit uns gehen wollen und wir mit einem starken Ergebnis aus der Landtagswahl hervorgehen werden.“ +++