Pokémon-Jäger legten Straßenverkehr in Kassel lahm

Kopf einschalten bei der Pokémon-Jagd

Pokemon-Jäger

Kassel. Die Kasseler Polizei sowie Mitarbeiter der Stadt Kassel, hatten am gestrigen Donnerstagabend alle Hände – mit sogenannten „Pokémon-Jägern“ – voll zu tun. Rund 400 Spieler der Pokémon-GO-App, hielten sich vor der Kasseler Elisabeth-Kirche auf. Da die Jäger nicht nur zu Fuß, sondern auch mit Autos, zu einem der in Kassel beliebtesten Treffpunkte für Pokémon-Spieler anreisten, kam es im Bereich der „Frankfurter Straße“ – zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. In den Straßen „Schöne Aussicht“ und „Friedrichsplatz“, brach der Verkehr gänzlich zusammen. Hintergrund der Beliebtheit, sollen mehrere Lockmodule im dortigen Bereich gewesen sein. An den dortigen Pokéstops, sollen besonders viele Pokémon geködert werden können.

Als die Beamten des Polizeireviers Mitte gegen 22.30 Uhr am Friedrichsplatz eintrafen, bot sich ihnen ein völlig ungewohntes Bild an diesem Ort zu dieser Uhrzeit. Rund 70 Pkw parkten entweder im Halteverbot oder hielten in zweiter Reihe. Der Verkehr in der „Schönen Aussicht“ und im weiteren Verlauf in der Straße „Friedrichsplatz“, kam wegen der Falschparker zum Erliegen. Mit eingeschaltetem Blaulicht, richteten sich die Beamten mit Lautsprecherdurchsagen aus dem Funkstreifenwagen an die mit Autos angereisten Spieler und forderten die Falschparker auf, ihre Fahrzeuge beiseite zu fahren. Nachdem die Verkehrsbehinderungen am Friedrichsplatz beseitigt waren, dauerte es nicht lange, bis die Parksituation erneut für Blockaden sorgte. Dafür verantwortlich waren nachrutschende Parkplatzsuchende. Der Verkehr staute sich bereits mehrere hundert Meter bis vor das Bistro am Ende der „Schönen Aussicht“.

Mit Unterstützung des Kasseler Ordnungsamtes gelang es schließlich, die Straßen – rund um die bei Pokémon-Spielern begehrte Stelle – freizuhalten. Auch für das kommende Wochenende wird mit Pokémon-Jägern und damit einhergehenden Verkehrsbehinderungen gerechnet. Die Kasseler Polizei appelliert dabei an die Jäger, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Wer doch mit dem Auto anreisen will, achte bitte auf die Verkehrsordnung.

Pokémon-Jagd in Hessen – FDP: Kopf einschalten bei der Jagd

„So erfreulich es ist, dass Spieler aller Altersklassen bei schönstem Sommerwetter nicht zu Hause sitzen, sondern nach draußen gehen, um ihre Umgebung zu erkunden – auch bei der virtuellen Pokémon-Jagd sollte man Vorsicht walten lassen und auf sein Umfeld Rücksicht nehmen. Wir hören zunehmend davon, dass beispielsweise im Straßenverkehr Spieler durch ein plötzlich auftauchendes wildes Taubsi, ein Relaxo oder Pikachu abgelenkt sind und dadurch gefährliche Verkehrssituationen entstehen. Auch sollte beim Sammeln der virtuellen Monsterchen darauf geachtet werden, dass man seine Mitmenschen nicht über Gebühr strapaziert: Wildes Umherirren auf fremden Grundstücken, in Kirchen oder Gedenkstätten kann zu Problemen führen. Daher gilt bei allem Spielspaß auch in den Sommerferien: Kopf einschalten bei der Pokémon-Jagd“, so der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Florian Rentsch.

„Wir sehen hier durchaus auch die Landesregierung am Zug und werden Fragen zu den Auswirkungen der Pokémon Go-App an sie richten. Hierbei interessiert uns neben dem Datenschutz der Nutzer, wie sich die Pokémon als invasive Art auf die einheimische Flora und Fauna auswirken werden – Umweltministerin Hinz dürfte sich hiermit bereits beschäftigt haben. Als Mittel der kulturellen Bildung könnte die Pokémon-Jagd durch die „Pokéstops“ oder „Pokéarenen“ zudem ein interessanter Weg sein, um gerade Jüngere für Sehenswürdigkeiten in ihrer Umgebung zu begeistern. Wie wir wissen, nimmt Hessen auch grundsätzlich in so ziemlich allen Bereichen eine Vorreiterrolle ein. Daher sind wir uns sicher, dass die Landesregierung bereits an einem umfassenden Nachschlagewerk zum korrekten Verhalten bei der Pokémon-Jagd arbeitet, welches verpflichtende Lektüre für alle Nutzer werden wird. Besonders interessiert uns natürlich zuletzt, wie viele Pokémon die Landesregierung selbst bereits einfangen konnte – hier erwarten wir von allen Ministern und Staatssekretären klare Auskünfte!“ +++ fuldainfo