Platanen auf dem Linggplatz – Rückschnitt war notwendig

Bad Hersfeld. Besondere Aufmerksamkeit haben Schnittmaßnahmen der Stadt an den Platanen auf dem Linggplatz gefunden. Stellvertretend für Anfragen aus Bevölkerung und Politik beschrieb in der lokalen Presse ein Leserbrief in der letzten Woche die Aktion sogar als „Verstümmelung“.

Dazu hat jetzt Karl-Josef Höfer von der städtischen Grünanlagen-Kolonne Stellung bezogen: „Die Schnitte wurden vergangenen Winter, hauptsächlich aus Gründen des Brandschutzes, durchgeführt. Die enge Bebauung mit alten Fachwerkhäusern macht es notwendig, dass die Feuerwehr die Hausfassaden mit einer Drehleiter erreichen kann, um Lösch- und Rettungsarbeiten durchzuführen. Wer will im Falle eines Brandes die Verantwortung übernehmen, dass nicht gelöscht oder gerettet werden konnte?! Alternativ hätten die Bäume gefällt werden müssen. Wir haben uns gegen eine Fällung entschieden, weil wir die Bäume am Linggplatz so lange wie möglich erhalten wollen.“

Die Lichterketten in den Bäumen sahen zwar schön aus, jedoch haben die Befestigungen Schäden an den Bäumen verursacht. Durch Einwachsungen der Befestigungsmaterialien entstanden Sollbruchstellen, die laut Baumgutachter die Verkehrssicherheit der Bäume beeinträchtigt haben. Sowohl die Sollbruchstellen als auch die Lichterketten wurden im Zuge der Schnittmaßnahme beseitigt. Höfer weiter: „Platanen vertragen auch härtere Schnittmaßnahmen wie diese. Die Wurzeln passen sich dem Kronenvolumen an. Dies führt aber nicht zum Sterben der Bäume. Natürlich müssen die Platanen sich erst auf die Schnittmaßnahme einstellen, aber an dem Austrieb der Bäume sieht man aktuell, dass es Ihnen gelingt.“ In Zukunft werden die Bäume jährlich geschnitten. Es werden an den Astenden „Knubbel“ entstehen. Solche regelmäßig geschnittenen Platanen sind in vielen Städten zu sehen. Durch die regelmäßigen Schnittmaßnahem wird dem Brandschutz auch in den folgenden Jahren Rechnung getragen.

Im Bereich der Baumscheiben wurden Stolperfallen beseitigt, die durch Wurzelwachstum entstanden sind. Um die Wasser- und Luftversorgung der Bäume sicherzustellen wurden die Baumscheiben nicht etwa mit einer Wassergebundenen Decke, die kaum Wasser- und Luftdurchlässig ist, sondern mit einem Substrat ausgebildet. Dies ist nur eine vorläufige Lösung. Es wird nach einer dauerhaften, baumschonenden Lösung gesucht, die die Problematik der Materialverteilung am Linggplatz behebt. Höfer abschließend: „So bleibt durch diese Maßnahmen der Linggplatz auch in Zukunft ein attraktiver und sicherer Platz für alle Bürger und Besucher!“ +++ pm