Özdemir macht Druck auf Merkel

Eine Koalition müsse schon einen gemeinsamen Nenner haben

Grünen-Chef Cem Özdemir
Cem Özdemir (Grüne)

Berlin. Eine Woche nach den Bundestagswahlen macht Grünen-Chef Cem Özdemir Druck auf Bundeskanzlerin Angela Merkel, mit Sondierungsgesprächen zu beginnen. „Ich habe Verständnis, dass sie sich sortieren muss, aber die Union darf die Regierungsbildung nicht aus rein taktischen Gründen verzögern“, sagte er der „Bild“. „Nach Niederlagen Wegducken hilft nicht.“ Mit dem Einzug der AfD in den Bundestag habe sich das gesellschaftliche Klima in Deutschland verändert, so Özdemir weiter. „Diese Wahl ist ein Auftrag an die nächste Regierung, mit Würde und Haltung unsere Werte zu verteidigen, entschlossen die Probleme der Menschen anzugehen, und so den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.“ Ein Scheitern der Gespräche für eine Jamaika-Koalition wollte der Grünen-Chef trotzdem nicht ausschließen. Alle Parteien müssten sich am Ende in einem Koalitionsvertrag wiederfinden. „Die einfache Zuweisung: Grüne machen Öko, Union kümmert sich um die Sicherheit und FDP macht Digitales – das wird nicht reichen“, so Özdemir. Eine Koalition müsse schon einen gemeinsamen Nenner haben. Und der dürfe „nicht der kleinste“ sein. +++