SPD Fulda lud zum Sommergespräch

Es ist besser mit Betroffenen zu reden als über sie. Aus diesem Grund lud der SPD-Unterbezirk Fulda jüngst zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in das Bürgerhaus Sickels ein.
Die Diskussionsrunde, die vom stellvertretenden Unterbezirksvorsitzenden Dr. Szymon Mazur geleitet wurde, begann mit der Vorstellung von Sayed, einem jungen Genossen aus Afghanistan, der seit fast drei Jahren in Fulda lebt. Sayed berichtete davon, wie seine Familie Afghanistan nach der Machtergreifung durch die Taliban verlassen musste, da sein Vater für die Deutschen als Ortskraft tätig war. Der Genosse erzählte davon, wie sich das Leben der in Afghanistan lebenden Menschen, seitdem „diese Steinzeitmenschen“ an die Macht gekommen sind, verändert habe.

Kontrovers wurde dann diskutiert, wie mit Geflüchteten umzugehen ist, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland nicht respektieren. Für Sayed ist ganz klar: Diese Menschen, wie der Attentäter aus Mannheim, gehören abgeschoben! Dafür sind nach Meinung Sayeds, trotz aller Bedenken, Verhandlungen mit der Taliban erforderlich. Dem Einwand, dass diesen Menschen Folter und Verfolgung drohe, entgegnete er: „Diese Attentäter werden doch von der Taliban als ‚Helden‘ gefeiert“. Beängstigend ist es für ihn, der unter Lebensgefahr vor den Taliban fliehen musste, mitzubekommen, dass auch in Fulda – wie er selbst erfahren musste – Angehörige der Taliban als Flüchtlinge untergekommen sind.

In der anschließenden Diskussion wurde zwischen den Genossinnen und Genossen kontrovers um den richtigen Weg in der Flüchtlingspolitik gerungen. In einer immer mehr polarisierenden Gesellschaft dürften Asylrecht und Rechtsstaatlichkeit nicht auf der Strecke bleiben, so der Tenor der Diskussion. Gleichwohl müsse jeder straffällig gewordene Geflüchtete die entsprechenden Sanktionen, auch gegebenenfalls eine Abschiebung, hinnehmen. Weder die Rufe nach Remigration auf der einen Seite noch denen nach einem Kalifat auf der anderen Seite dürften bei dieser Sache weiterhelfen. Unsere sozial-liberalen Grundwerte dürfen dieser Polarisierung nicht zum Opfer fallen, heißt es in der Pressemitteilung abschließend. +++ pm

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