Ökumenisches Sternefunkeln an Pfingsten

„Bei Gott brennt Licht“ Thema des ökumenischen Gottesdienstes im Bischofsgarten

Dechant Stefan Buß, Dekan Bengt Seeberg und Pfarrerin Anke Mölleken feierten den ökumenischen Gottesdienst gemeinsam im Bischofsgarten. (v.l.) Claudia Pfannemüller

Der diesjährige ökumenische Pfingstmontagsgottesdienst stand in vielerlei Hinsicht unter einem guten Stern. Strahlender Sonnenschein begleitete die Menschen, die sich auf den Weg gemacht hatten, um den Gottesdienst an einem besonderen Ort feiern zu können. Im bischöflichen Garten unter blühenden Obstbäumen waren 130 Stühle gestellt, für alle, die schon im Vorfeld einen Platz reserviert hatten. Der Bischof von Fulda konnte am Montag allerdings nicht an dem Gottesdienst in seinem Garten teilnehmen. Dr. Michael Gerber sei auf einem ökumenischen Pilgerweg mit der evangelischen Bischöfin Dr. Beate Hofmann unterwegs, erklärte Dechant Stefan Buß.

Dechant Buß, Dekan Bengt Seeberg und Pfarrerin Anke Mölleken nahmen in ihrer gemeinsamen Predigt Bezug auf das Motto der Kunstaktion „Bei Gott brennt Licht“, die derzeit in Fulda zu sehen ist. Buß bedankte sich für die Unterstützung der Aktion durch die Stadt Fulda. „Eigentlich wäre gerade Hessentag in Fulda,“ sagte der evangelische Dekan Bengt Seeberg. Fulda als erste deutsche Sternenstadt sei auch Inspiration für die Kunstaktion „Bei Gott brennt Licht“ gewesen, die aus der ökumenischen Zusammenarbeit für den Hessentag erwachsen sei, so Seeberg. „Gottes Licht wärmt uns und gibt uns Geborgenheit in dunklen Zeiten,“ so Seeberg in seiner Predigt. Pfarrerin Anke Mölleken von der Lutherkirche nahm in ihrer Predigt Bezug auf den biblischen Pfingstbericht. In Feuerzungen soll sich Gottes Geist auf die Jüngerinnen und Jünger herabgesenkt haben. Ein biblisches Bild, dass schon mal Angst auslösen könne, so Pfarrerin Mölleken. Doch das Licht, das von Gott ausgehe, sei nicht gefährlich, sondern vielmehr befreiend. „Das Licht befreit mich, mich nicht nur nach Ruhm und Erfolg auszurichten.“

Dechant Stefan Buß machte in seiner Predigt deutlich, dass der Heilige Geist die Jünger hinaussendet, die gute Botschaft zu predigen. Anstatt nur noch darauf zu schauen, was fehle und sich in innerkirchlichen Richtungskämpfen zu verstricken, könne der Heilige Geist Christen auch heute befähigen, zu ihrem Glauben zu stehen. Sich von Gottes Geist erfassen zu lassen heiße auch, einander zu erzählen, was uns im Glauben wichtig und wertvoll sei – ja, zu einer Erzählgemeinschaft zu werden, so Buß. Der Dechant regte an, künftig auch orthodoxe Christen in die Ökumene integrieren zu wollen. Dass es um die Zusammenarbeit der Konfessionen in Fulda gut bestellt ist, machte Dekan Bengt Seeberg deutlich. „Die Ökumene ist bei uns längst zu einer inneren Haltung – ja zu einer Freundschaft geworden,“ so Seeberg. Die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher quittierten diese Aussage mit Applaus. Für Begeisterung sorgte auch die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes: die Sängerinnen und Sänger des Blasius-Quartetts sorgten gemeinsam mit vier Bläsern für kirchenmusikalisches Sternenfunkeln im Bischofsgarten. Nach dem Gottesdienst konnten die Teilnehmer einen Stern als Hoffnungszeichen auf ein Graffiti mit der Aufschrift „Bei Gott brennt Licht“ anbringen. +++