Obama hat’s gerissen . . .

Zur Bilanz des evangelischen Kirchentages

Berlin. Rund 120 000 Menschen beim Abschlussgottesdienst, etwa 106 000 Dauerteilnehmer in Berlin. Die Veranstalter des evangelischen Kirchentags können zufrieden sein. Im Jahr des Reformationsjubiläums haben Deutschlands Protestanten einmal mehr gezeigt, dass sie sich für politische Diskussionen interessieren – nicht zuletzt das Gespräch von Barack Obama mit Kanzlerin Angela Merkel hat schließlich die Massen angezogen. Bei Lichte betrachtet können die Protestanten eigentlich nur froh darüber sein, dass der frühere US-Präsident bei ihrem Treffen zu Gast war. Denn eine nennenswerte eigene Themensetzung ist dem Kirchentag im Jahr des Reformationsjubiläums nicht gelungen. Wie üblich gab es den großen Gemischtwarenladen – vom Klimawandel zu den Frauenrechten, von Martin Luther bis zur AfD. Am Ende wird es deswegen wohl vor allem der Auftritt des früheren US-Präsidenten sein, der bleibt, wenn man sich in zehn Jahren an den Kirchentag zurückerinnert, so die Lausitzer Rundschau. +++