Nida-Rümelin verlangt klare Kriterien für Ende der Pandemie

Wir akzeptieren bestimmte Lebensrisiken

Der Philosoph Julian Nida-Rümelin fordert klare Kriterien dafür, wann die Corona-Pandemie für beendet erklärt werden soll. „Das Gefühl, wir würden unbegrenzt weiter in einer Not- und Sondersituation leben, sollten wir nicht beliebig prolongieren“, sagte er im Deutschlandfunk. Er sehe in der Bevölkerung ein sehr starkes Bedürfnis, „die alte Normalität möglichst weitgehend wieder zu gewinnen“. Deswegen sei es wichtig, dass man nach „klaren Kriterien“ die allgemeinen Maßnahmen beenden könne. Diese Kriterien seien nie klar öffentlich diskutiert worden. „Das fällt uns jetzt auf die Füße am Ende der Pandemie“, so Nida-Rümelin. Er selbst nannte den Zeitpunkt, wenn die Risiken durch die Pandemie unter das Niveau „allgemeiner Lebensrisiken“ gefallen seien, als Voraussetzung. Dazu zählten zum Beispiel Krankheiten wie die Grippe oder Gefahren im Straßenverkehr. „Wir akzeptieren bestimmte Lebensrisiken. Wir ergreifen keine allgemeinen Maßnahmen, die alle betreffen“, so der Philosoph. +++