Neuhof/Kr. Fulda. Die Grünen im osthessischen Neuhof im Landkreis Fulda hoffen, bei der kommenden Kommunalwahl im März 2016, das gute Ergebnis von 2011 noch verbessern zu können. Damals erreichten sie mit 15,1%, das zweitbeste Ergebnis im Landkreis. Nur die Stadt-Grünen waren mit 18% noch besser. Dass die Grünen – ausgerechnet in Neuhof so gut abschneiden, ist kein Zufall. Bei den Bürgern hat nicht nur der 10-jährige Autobahnbau – mitten durch den Ortskern von Neuhof – Spuren hinterlassen; Auch die erhoffte Lärmminderung, ist für Viele ausgeblieben. Zudem betreibt die Deutsche Bahn AG durch Neuhof, eine der meist befahrenen Bahnstrecken der ganzen Bundesrepublik. So notwendig beide Verkehrsadern auch sind, der „Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Verkehrslärm, muss auch ein Anliegen der Politik vor Ort sein“, sind sich die Grünen in Neuhof einig. Seit 5 Jahren stellen sich die Grünen diesem schwierigen Thema und machen konstruktive Vorschläge, die inzwischen – auch bei den beiden anderen Fraktionen – auf Gehör stoßen.
Für Josef Benkner, den Fraktionsvorsitzenden der Grünen in der Gemeindevertretung, liegt in Neuhof das größte Problem aber im Prozess der Entscheidungsfindung. Anträge der Opposition, werden in Neuhof, meist abgelehnt und Eingaben von Bürgern, weitgehend ignoriert. Seiner Meinung nach, entscheiden in Neuhof nur sehr wenige Personen aus Verwaltung und CDU, über Fragen zum Wohl der Gemeinde. Die Grenze zwischen Gemeindeverwaltung und CDU, verlaufe in Neuhof fließend . Mitbestimmung findet in Neuhof, nur in geringem Umfang statt, ein Missstand, den man laut den Grünen – insbesondere dem Ortskern – inzwischen auch ansähe. Im Wahlprogramm der Neuhofer Grünen, steht deshalb, neben einem aktiveren Schutz der Natur, auch ein „Mehr an Mitbestimmung“. Es müssten laut den Grünen, einfach mehr Alternativen verglichen werden, ehe die Verwaltung Entscheidungen trifft, “ dies gilt sowohl in finanzieller, als auch in gestalterischer Hinsicht“, so Benkner. Dass Veränderungen – selbst in Neuhof – möglich sind, haben die letzten 5 Jahre gezeigt. Zuvor gab es zur Begrüßung eines Neugeborenen in der Gemeinde lediglich einen „Abgabenänderungsbescheid“. Diesen gibt es zwar immer noch, aber jetzt gibt es auch ein Willkommensgeld dazu. „Wir Grüne in Neuhof möchten, gemeinsam mit der SPD und der Bürgerliste, die absolute Mehrheit der CDU beenden. Dann können sich endlich alle 37 Gemeindevertreter – zum Wohl der Gemeinde – einbringen“, so Benkner. Derzeit sei dies nicht möglich.
Weitere Themen, denen sich die Neuhofer Grünen in den kommenden Jahren widmen wollen, sind: Eine Teilhabe von Neuhof an der Energiewende. „Der beschlossene Atomausstieg und die Endlichkeit fossiler Brennstoffe, lassen keine Alternative zur Energiewende zu. Dass die Gemeindeverwaltung von Neuhof, Vorrangflächen für die Nutzung von Windkraft – nicht nur innerhalb der Gemeindegrenze – sondern auch darüber hinausgehend ablehnt, ist nicht weitsichtig und wird nicht so bleiben. Die Integration von Flüchtlingen, stellt uns vor eine enorme, soziale Herausforderung. Gelingt die Integration, kann unser Gemeinwesen davon profitieren, gelingt sie nicht, ist es nicht nur für unsere neuen Mitbürger ein Schaden, sondern auch für uns selbst.“
Der öffentliche Personennahverkehr: „Hier setzen wir uns für eine Neustrukturierung der Buslinie ein, die von Fulda nach Neuhof führt. Die Kinder, die in Fulda zur Schule gehen, müssen in Kerzell umsteigen. Vor einigen Jahren noch, war dies nicht so. Die Schüler befinden sich nun viel länger auf dem Nachhauseweg als vorher. Zudem wird von Seiten der Pendler, die mit der Deutschen Bahn den täglichen Weg zur Arbeit zurücklegen, vorgebracht, dass die Zuordnung von Neuhof in die gegenwärtige Preisklasse, unseren Ort, vergleichsweise unattraktiv macht. Für eine „Verlegung von Neuhof“ in eine günstigere Preisklasse, treten wir ebenfalls ein.“ +++ fuldainfo | ab
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