Neue Doppelspitze für Point Alpha

Sebastian Leitsch übernimmt ab 1. September die Geschäftsleitung der Stiftung

Sebastian Leitsch freut sich auf sein vielfältiges Aufgabengebiet in der Point Alpha Stiftung.

Es gibt Bewegung auf Point Alpha auch in Zeiten des Stillstandes: Sebastian Leitsch aus Petersberg soll am 1. September die Geschäftsführung der Stiftung übernehmen. Die Entscheidung hierzu hat der Stiftungsrat einstimmig getroffen. Das Ruder übernimmt er dann vom ehrenamtlichen Vorstand. Dr. Eberhard Fennel, Bürgermeister der Stadt Hünfeld a.D. sowie Ehrenbürger und Ehrenbürgermeister der Stadt Hünfeld, geht nach zweieinhalb Jahren ehrenamtlichen Engagements von Bord. Sein ehrenamtlicher Kollege Berthold Jost wird übergangsweise noch für Kontinuität in der Vorstandsarbeit sorgen, aber nicht mehr für die laufende Geschäftsführung Verantwortung tragen.

Die Weichen für die Zukunft bei der Point Alpha Stiftung sind gestellt (v. l.): Der Wissenschaftliche- und Studienleiter Dr. Roman Smolorz wird stellvertretender Geschäftsführer, Berthold Jost bleibt ehrenamtlich in beratender Funktion und Dr. Fennel zieht sich aus dem ehrenamtlichen Vorstand zurück. Fotos: privat

„Ich freue mich sehr über das Vertrauen des Stiftungsrates und es ist mir eine große Ehre und zugleich Verpflichtung, jetzt in dieser wichtigen Zeit für die Stiftung das Steuerrad zu übernehmen. Ich möchte zusammen mit den engagierten Kolleginnen und Kollegen den eingeschlagenen Zukunftsweg weitergehen und so dazu beitragen, dass die Gedenkstätte Point Alpha weiterhin Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet“, ist sich der neue Geschäftsführer seiner Verantwortung bewusst.

Leitsch hat an der Universität der Bundeswehr in München Staats- und Sozialwissenschaften studiert. Nach der Offiziersausbildung bei der Marine, wo er unter anderem auch auf dem Segelschulschiff Gorch Fock fuhr, hat er das Karriereberatungsbüro in Göttingen geleitet und war zuletzt bei der Bundeswehr als Jugendoffizier eingesetzt. Nach seiner Zeit bei der Bundeswehr hat der 35-Jährige beim Landkreis Fulda das duale Studium der Öffentlichen Verwaltung begonnen. „Der Kreisausschuss des Landkreises Fulda hat entschieden, Leitsch für die Tätigkeit bei der Point Alpha Stiftung zuerst einmal für ein Jahr zu beurlauben“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda und Stiftungsratsmitglied, Frederick Schmitt (CDU). Leitsch ist verheiratet, engagiert sich beim Malteser Hilfsdienst und in der Kommunalpolitik. In seiner Freizeit geht er vor allem den Hobbies Laufen und Skifahren nach.

Nicht nur Quantität, sondern besonders Qualität steht derweil in Bezug auf das Angebot für Besucher im Blickpunkt. Dazu beitragen soll Dr. Roman Smolorz, der vom Stiftungsrat ab 1. September zum stellvertretenden Geschäftsführer bestellt worden ist und dann auch dem Vorstand der Stiftung angehören wird. Dr. Smolorz ist seit kurzem neuer Wissenschaftlicher- und Studienleiter des Begegnungs- und Lernortes. Der 52-jährige gebürtige Oberschlesier, der zuvor unter anderem Lehrbeauftragter an der Universität Regensburg und in verschiedenen wissenschaftlichen Funktionen tätig war, verfügt über die Kompetenz im Schnittbereich Erinnerungspolitik, Wissenschaft und Dokumentation. „Mit Sebastian Leitsch und Dr. Roman Smolorz haben wir sicherlich Glücksgriffe gemacht“, freuen sich Dr. Fennel und Berthold Jost. Leitsch bringe sowohl die dringend erforderlichen fachlichen Verwaltungskompetenzen als auch Führungs- und Leitungsfähigkeiten mit. Mit seinen Kenntnissen soll er der Point Alpha Stiftung Stabilität verleihen, die umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnamen weiterführen sowie das vorhandene Entwicklungspotential nutzen. Der neuen Doppelspitze zur Seite steht weiterhin ehrenamtlich als weiteres Vorstandsmitglied Berthold Jost  mit seinen umfänglichen Erfahrungen auch als stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Point Alpha e.V. zur Seite. Jetzt heißt es „volle Kraft voraus“ auch wenn zurzeit eine steife Brise direkt ins Gesicht bläst, da zahlreiche strukturelle, finanzielle und inhaltliche Herausforderungen mit der Wiedereröffnung am 9. Mai in der Gedenkstätte warten. Vor der Coronaviruspandemie war die Stiftungsarbeit gerade wieder in eine höchst erfolgreiche Phase eingemündet.

Dr. Wingenfeld behält zunächst Vorsitz

Personell unverändert setzt dagegen der Stiftungsrat von Point Alpha seine Arbeit fort. Zwar war vorgesehen, dass der Vorsitz Anfang April von einem Mitglied der hessischen Landesregierung übernommen wird, doch das Land Hessen hatte aber angesichts der aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus um Verständnis dafür gebeten, dass der Übergang erst Mitte 2020 erfolgt wird. „Vor diesem Hintergrund habe ich dem Wunsch entsprochen, bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin in der Verantwortung des Stiftungsratsvorsitzenden zu bleiben“, kommentiert Fuldas Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld die Situation. Dem Stiftungsrat sollen auf der Grundlage einer neuen Stiftungsverfassung ab Herbst zudem zwei Vertreter der Landesregierung von Thüringen angehören. +++ pm/ja