Montblanc-Affäre: Kauder rechtfertigt Stift-Kauf durch Abgeordnete

Die Bestellpraxis sei 2010 nach Kritik geändert worden

Volker Kauder (CDU)

Berlin. Der Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder, hat den Kauf von Montblanc-Stiften durch Bundestagsabgeordnete gerechtfertigt. „Die Parlamentarier haben damals einen Katalog bekommen, aus dem man Schreibgeräte bestellen konnte – nicht nur Montblanc, sondern auch von anderen Firmen. Vor diesem Hintergrund war es in Ordnung, wenn sich ein Abgeordneter einen Kugelschreiber oder einen Füller besorgt hat“, sagte Kauder der „Bild am Sonntag“ und verwies darauf, dass er seinen Montblanc-Füller „immer noch jeden Tag benutze“. Mit Blick auf die große Zahl der Montblanc-Schreibgeräte, die sich manche Abgeordnete bestellt hatten, räumte Kauder ein: „Es gibt sicher eine Grenze.“ Die Bestellpraxis sei 2010 nach Kritik geändert worden. „Diese Füller können seither nicht mehr bestellt werden.“ In diesem Zusammenhang unterstütze er das Vorhaben von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), mit den Fraktionen noch einmal über die Bürokostenpauschale zu sprechen, so Kauder: „Es wird sich ja in transparenter Art und Weise eine Größenordnung ermitteln lassen, die man durchschnittlich benötigt, um ein Abgeordnetenbüro mit vernünftigem Material auszustatten.“ +++